GT-Revanche für Porsche?
Farnbacher gilt als Favorit auf den GT-Sieg in Daytona
Im letzten Jahr verlor Porsche den Daytona-GT-Klassensieg an Mazda, erstmals seit dem Start der Grand-Am im Jahr 2000 ging so der GT-Klassensieg nicht an einem Sechszylinder-Boxer sondern an einen kreischenden Wankelmotor-Rohrrahmen-GT. In diesen Jahr will sich Porsche die GT-Krone wieder zurückholen und hat dafür eigens eine Grand-Am-Version des im letzten Jahr vorgestellten GT3-Modells «Cup S» entwickelt.
Die Grand-Am sah das nicht sonderlich gerne, wollten die Bosse am International Speedway Boulevard“ in Daytona doch viel lieber das Porsche ebenso wie die Konkurrenz in der GT-Klasse mit einem Rohrrahmen-GT antritt – NASCARiersierung des GT-Sports könnte man es nennen. Porsche blieb beim «unibody» GT mit Serienkarosse und die Grand-Am konnte sich dem schlecht wehren – besteht doch rund die Hälfte des Starterfeldes aus Elfern.
Wie gut der neue Porsche ist, bewies Farnbacher-Loles-Pilot Dominik Farnbacher bei den letzten offiziellen Tests zum «Rolex 24» kurz nach Neujahr. Der ALMS-GT2-Vizechampion brannte mit dem neuem Modell prompt die absolute GT-Bestzeit in den Asphalt des Daytona International Speedway.
Das Fahrzeug selbst ist ein Zwitter aus dem GT3-Modell «Cup S» und dem Cup-Carrera aus den Porsche Markenpokalen. Vom «Cup S» kommt die breitere und aerodynamisch optimierte Karosserie sowie die Hinterachse, der Markenpokal-Renner spendet den Motor und die Vorderachse. Im Fahrwerksbereich kommen Teile aus dem GT2-RSR zum Einsatz. Dazu wurde der Käfig mit einigen Metern Stahlrohr mehr verstärkt, so wollen es die Grand-Am-Regeln.
Und wie fährt sich der neue im Gegensatz zum Markenpokal-GT3, der bis 2007 die GT-Klasse in Daytona dominierte? «Man spürt die verbesserte Aerodynamik deutlich, der neue GT3 hat deutlich mehr Abtrieb als das normale Cup-Modell,» erklärt Dominik Farnbacher, der sich 2005 bereits als GT-Klassensieger in die Daytona-Siegerliste eintragen konnte.
«Besonders im engem Infield von Daytona ist der neue GT3 wesentlich schneller und sehr gutmütig. Durch die neue Aerodynamik liegt der Porsche viel ruhiger und gibt dem Fahrer mehr Vertrauen ins Auto, was gerade bei einem 24h Rennen wie in Daytona extrem wichtig ist. Wir verlieren allerdings auf den langen Geraden etwas Topspeed. Das neue Modell muss mit etwas kleineren Luftmengenbegrenzer fahren als der Standard-Cup, ein Zugeständnis an die neuen Flügel am Auto. Dazu hat die breitere Karosserie auch einen etwas höheren Luftwiderstand. Über eine Runde gesehen ist der neue allerdings schneller.»
Einen eigenen Namen hat Porsche dem Grand-Am-Cup-Modell nicht spendiert, bei der Grand-Am wurde der 997 als «GT-Cup» homologiert und läuft somit unter gleichen Bezeichnung wie seine etwas zahmeren Brüder in Markenpokal-Ausführung.
Gelegenheit zum Fahren im neuem Modell bekommt Farnbacher in Daytona reichlich, den der Ansbacher ist gleich auf zwei der neuen Porsche gemeldet. Gemeinsam mit Wolf Henzler, Dirk Werner, Ricard Westbrook und Leh Keen steuert er das Top-Auto von Farnbacher Loles, auf einem zweiten Porsche tritt Farnbacher mit Eric Lux, Matthew Marsh und Kevin Roush auf der Jagd nach seinem zweitem GT-Klassensieg an.
Eine Vorschau zu den 24h Daytona lesen Sie in Speedweek Heft 5, ab dem 20.01.2009 am Kiosk.