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Mitchel Godden: «Hungriger und bereiter als je zuvor»

Von Rudi Hagen
Vollgas voraus: Mitch Godden und Paul Smith vorne in Osnabrück

Vollgas voraus: Mitch Godden und Paul Smith vorne in Osnabrück

Mitchel Godden und Beifahrer Paul Smith wurden bereits dreimal Vize-Europameister auf der Grasbahn. In der kommenden Saison nehmen die Briten einen neuen Anlauf.

Mitchel, genannt Mitch, Godden (49) ist der Sohn des Sandbahn-Europameisters von 1969 und späteren erfolgreichen Motorenentwicklers Don Godden († 2011). Nachdem er lange in der Internationalen Solo-Lizenzklasse unterwegs war, sattelte Mitch Godden vor Jahren mit Erfolg ins Gespann über. Seitdem fährt er auch viele Rennen auf dem europäischen Kontinent. SPEEDWEEK.com sprach jetzt mit dem Briten über Vergangenes und Zukünftiges.

Hallo Mitch, schön von dir zu hören. Wie geht es dir und wie steht es mit den Vorbereitungen auf die neue Saison?

Hallo Rudi, hallo und ein frohes neues Jahr an die ganze Bahnsportfamilie. Ich möchte, dass wir uns alle positiv auf die neue Saison einstimmen, anstatt bei den negativen Themen hängen zu bleiben. Für mich ist es ein großes Glück, dass ich weiterhin die Chance habe, in diesem wunderbaren Sport auf höchstem Niveau Rennen zu fahren. Das Jahr 2024 ist mein 33. Jahr als Aktiver im Bahnsport und ich fühle mich hungriger und bereiter für die Rennen als je zuvor.

Wie verlief die vergangene Saison für dich und deinen Beifahrer Paul? Welche Höhen und Tiefen gab es?

Ja, da muss ich natürlich zuerst die Tiefen nennen. Da waren zwei sehr traurige Tage, die wir alle kennen. Ruhet in Frieden, Florian und Peter. Aber um das Positive für unser Team zu sehen: Im Jahr 2023 nahmen wir an 20 Veranstaltungen in vier Ländern teil, wir belegten 14 mal Platz 1, viermal Platz 2, einmal wurden wir disqualifiziert und einmal mussten wir aufgegeben.

In Deutschland seid ihr wieder sehr oft gefahren, oder?

Ja, wir haben hier wie immer sehr viel Hilfe und Unterstützung erfahren, nur so konnten wir auch erfolgreich sein. Ich denke, wir haben wahrscheinlich mehr Meetings in Deutschland absolviert als die meisten DMSB-Teams (lacht).

Europameister seid ihr aber wieder nicht geworden?

Nein, leider nicht, Markus und Sandra waren da letztlich besser. Aber wir nehmen jetzt einen neuen Anlauf.

Ihr habt aber wieder das British Masters gewonnnen.

Ja, zum dritten Mal in Folge. In den Niederlanden waren wir am Ende Zweite. Der schönste Sieg und der Höhepunkt der Saison war für mich aber unser Sieg am Vatertag in Herxheim im Rahmen des Langbahn-GP. Fünf Fahrten, fünf Siege, das war toll, zumal meine Mutter als Gast der MSV Herxheim vor vollen Rängen auf der Tribüne saß und zusah.

Wie steht es mit euren Vorbereitungen auf die kommende Saison?

Wir lassen uns dieses Jahr Zeit und beeilen uns nicht, kalt und nass zu werden. Unser erstes Rennen wird erst im Mai sein, allerdings mit einem komplett neuen Motorrad. Wir bauen unsere eigenen Rahmen und Chassis, die heißen Zircon. Wir verwenden wieder Motoren von Joachim Kugelmann. Er war von Anfang an bei uns dabei und leistet hervorragende Arbeit. Wir kommunizieren gut miteinander und haben großes gegenseitiges Vertrauen.

Alle brauchen Sponsoren, denn der Sport ist teuer, nicht wahr?

Natürlich. Wir werden erneut von Arai Europe und Rock Oil Lubricants, gesponsert, was großartig ist, weil sie die Besten sind. Wir haben auch noch einige andere Sponsoren, die bei Verbrauchsmaterialien und anderen Ausgaben helfen. Wir wissen die Hilfe, die wir erhalten, sehr zu schätzen, denn es ist sehr zeit- und kostenintensiv, jede Woche aus England rüber zu kommen.

Sind die Rennen in Deutschland für Dich etwas Besonderes? Und was ist der Unterschied zum Bahnsport in England?

Wir lieben die Rennen in Deutschland, da gibt es so viele tolle Zeiten auf der Strecke und auch im Bierzelt. Wir mögen es, Spaß zu haben und die Mehrheit der Bahnrennfahrer hat das gleiche Ziel. Leider gibt es sehr wenig, was mein Interesse an England aufrechterhält. Ohne die Rennen in Europa wäre ich schon vor Jahren in den Ruhestand gegangen. Wir haben so viele nette Menschen kennengelernt. Wir hängen die Stiefel noch nicht an den Nagel.

Also ist es nicht die letzte Saison für euch?

Nein, wir haben keine Entscheidungen für das nächste Jahr getroffen, aber wie jedes Jahr haben wir Ziele und Vorgaben. Eine davon ist natürlich, Europameister zu werden. In den letzten Jahren waren wir so nah an der Spitze, und es kann eine Lotterie sein, wenn alles mit einem entscheidenden Vier-Runden-Rennen endet.

Da hatten Markus Brandhofer und Sandra Mollema die Nase vorne.

Ja, obwohl wir in Bad Hersfeld nicht gewonnen haben, bin ich so froh, dass Markus und Sandra den Titel geholt haben. Sie haben es wirklich verdient und das macht mich glücklich. Ich betrachte sie noch mehr als Freunde als Kollegen.

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