Markus Venus im dritten Anlauf Gespann-Europameister

Das Duell dieser EM: Venus/Eibl (9) gegen Godden/Smith (6)
Da es bei der Europameisterschaft der Gespanne in Haunstetten galt ins A-Finale, beziehungsweise zumindest ins B-Finale zu kommen, um sich eine Titelchance offen zu halten, wurde von Anfang an hart um die Punkte gefahren. Es kristallisierte sich bereits früh heraus, dass Markus Venus mit Beifahrer Markus Eibl und Mitch Godden mit Paul Smith im Beiwagen ihrer Favoritenrolle gerecht werden würden, nach drei Durchgängen waren beide Teams ungeschlagen. Als Venus im Vorlauf im einzigen Aufeinandertreffen mit dem britischen Duo die Oberhand behielt, waren die beiden Favoriten direkt im A-Finale.
Das B-Finale, in dem zwei weitere Startplätze für das A-Finale ausgefahren wurden, sah mit Comblon/Comblon, Valladon/Guilbaud, Brandhofer/Mollema und San Millan/Zapf ein französisch-deutsches Duell. Remi Valladon schoss von Rot aus den Bändern und übernahm die Spitze, während sich Comblon/Comblon in der ersten Kurve mit hartem Einsteigen gegen Markus Brandhofer und Sandra Mollema den Weg auf den zweiten Platz bahnten.
Im A-Finale hoffte Venus von Rot ähnlich gut wie Valladon loszukommen, doch daraus wurde nichts. «Die Vorläufe waren für mich perfekt und ich dachte, dass Rot der beste Startplatz fürs Finale wäre. Der Startplatz war aber leider total ausgefahren und es war richtig schwierig, zumindest gleichwertig da rauszukommen», kommentierte Venus das Finale, das gleich dreimal gestartet wurde. «Es ist ein EM-Finale und es war klar, dass das Finale härter gefahren wird, das gehört in dem Sport dazu.» Markus Venus zielte damit auf die zwei Abbrüche des Finales ab, da es für den Geschmack des Schiedsrichters in der ersten Kurve zu eng zuging.
Im ersten Versuch war Venus nicht aus den Bändern gekommen, während Mitch Godden vor Remi Valladon führte. Nach einem Kontakt der Gespanne Venus/Eibl und Comblon/Comblon brach der Schiedsrichter zum ersten Mal ab. Im zweiten Anlauf wurde es zwischen Godden, Venus und Valladon im ersten Eck eng, was Comblon/Comblon clever nutzten und auf der inneren Linie an die Spitze zogen. Auch dieser Anlauf wurde abgebrochen. Erst beim dritten Mal ließ der Schiedsrichter das Finale laufen, obwohl es auch dieses Mal eng wurde.
In der Startkurve war es zwischen Godden, Venus und Valladon erneut knapp und in der Zielkurve ging es zwischen Comblon und Godden heiß her, was Venus nutzte, um außenherum in Front zu gehen. In den verbleibenden Runden passierte nichts mehr, wodurch Markus Venus mit Beifahrer Markus Eibl vor Godden/Smith und Comblon/Comblon Europameister wurde.
«Wir wussten, dass es ein hartes Finale auf dieser Bahn werden würde – es war ein sehr hartes Finale», analysierte Godden. «Ich wusste nicht, warum der erste Start wiederholt werden musste. Nachdem wir einen Top-Start hatten, habe ich aber auch nicht gesehen, was hinter uns los war. Aber im zweiten und dritten Start war noch mehr Kontakt. Wenn man dann immer abbricht, muss einer raus. Wir sind jetzt nicht verärgert, aber etwas enttäuscht, da der Referee auch einige schlechte Entscheidungen traf.»
Im Rahmenprogramm bot der AMC Haunstetten zwei Soloklassen, die verletzten Jordan Dubernard und Martin Smolinski mussten ersetzt werden. Mit William Kruit landeten die Verantwortlichen einen Volltreffer, da der Niederländer das Rennen als Sieger beendete. Er konnte im letzten Lauf sogar verschmerzen, dass Dave Meijerink an ihm vorbeiging. Der GP-Sieger von Roden war im dritten Lauf am Start stehengeblieben und hatte keine Siegchance mehr.
In einem Sonderlauf trafen die Top-3 der internationalen Klasse auf die drei Besten der B-Lizenz, die von Tim Widera mit Maximum gewonnen wurde. In diesem führte Kruit zunächst deutlich, doch in der letzten Runde konnte Meijerink dem Gesamtsieger Platz 1 wegschnappen.
Ergebnisse Gespann-EM Haunstetten/D:
1. Markus Venus/Markus Eibl (D), 12 Vorlaufpunkte
2. Mitch Godden/Paul Smith (GB), 11
3. Guillaume Comblon/Baptiste Comblon (F), 7
4. Remi Valladon/Ewen Guilbaud (F), 10
5. Markus Brandhofer/Sandra Mollema (D), 9
6. Raphael San Millan/Benedikt Zapf (D), 7
7. Manuel Meier/Lena Siebert (D), 4
8. Imanuel Schramm/Melanie Meier-Zengin (D), 5
9. Jerome Lespinasse/Thomas Valladon (F), 3
10. Josh Goodwin/Scott Goodwin (GB), 2
11. Klaas Kregel/Jurgen Kramer (NL), 1
12. Mike Frederiksen/Steven Grandt (DK), 1
13. Ole Möller/Dennis Smit (D), 0
14. Clemens Furet/Jean-Charles Lopez (F), 0
C-Finale: 1. Manuel Meier/Lena Siebert, 2. Imanuel Schramm/Melanie Meier-Zengin, 3. Jerome Lespinasse/Thomas Valladon, 4. Josh Goodwin/Scott Goodwin
B-Finale: 1. Remi Valladon/Ewen Guilbaud, 2. Guillaume Comblon/Baptiste Comblon, 3. Markus Brandhofer/Sandra Mollema, 4. Raphael San Millan/Benedikt Zapf
A-Finale: 1. Markus Venus/Markus Eibl, 2. Mitch Godden/Paul Smith, 3. Guillaume Comblon/Baptiste Comblon, 4. Remi Valladon/Ewen Guilbaud
Internationale Lizenz Solo:
1. William Kruit (NL), 17 Punkte
2. Dave Meijerink (NL), 13
3. Steven Goret (F), 12
4. Patrick Kruse (DK), 10
5. Jan Hlacina (CZ), 5
6. Jörg Tebbe (D), 3
Nationale Lizenz Solo:
1. Tim Widera, 20 Punkte
2. Dennis Helfer, 15
3. Sebastian Adorjan, 10
4. Magnus Czekely, 7
5. Marvyn Katt, 4
6. Erik Bostin, 4
Sonderlauf: 1. Dave Meijerink, 2. William Kruit, 3. Steven Goret, 4. Tim Widera, 5. Sebastian Adorjan, 6. Dennis Helfer