Roden: Meijerink siegt - Wajtknecht neuer Weltmeister

Dave Meijerink (r) gewinnt den Langbahn-GP in Roden, Zach Wajtknecht (g) ist Weltmeister
Das letzte Finalrennen um die Langbahn-Weltmeisterschaft im niederländischen Roden war an Dramatik nicht zu überbieten. Bereits ab dem ersten Lauf des Tages, in dem Chris Harris als einer der drei Titelkandidaten hätte vorlegen können, nahm das Drama seinen Lauf. Der «Bomber» fiel nach schlechtem Start aus und blieb gleich zu Beginn des GP ohne Punkte.
Besser machte es sein Landsmann Zach Wajtknecht, der in seinen ersten Läufen jeweils auf Lukas Fienhage traf. Wajtknecht legte mit einem Laufsieg gut vor, während Fienhage Platz 2 nicht vor dem Niederländer Dave Meijerink behaupten konnte und zum Auftakt nur Dritter wurde.
Im zweiten Block der Vorläufe war Harris nach seinem Nuller zum Auftakt bereits unter Zugzwang, gewann aber und brachte somit erste Punkte aufs Tableau. Fienhage, der als WM-Führender in den Renntag gestartet war, setzte sich in seinem zweiten Aufeinandertreffen mit Zach Wajtknecht gegen den Briten durch, der den Lauf nur als Vorletzter abschließen konnte.
Im dritten und vierten Durchgang verspielte Fienhage dann jedoch seine bessere Position gegenüber Wajtknecht und Harris, da er zweimal nur als Drittplatzierter das Ziel erreichte, während Wajtknecht mit zwei Laufsiegen und Harris mit sieben Punkten deutlich besser abschnitten.
So richtig kurios wurde es dann im letzten Block der Vorläufe. Wajtknecht war als erster der drei Titelanwärter am Zug und hätte vorzeitig den direkten Finaleinzug klar machen können, doch nach einem Kontakt mit Romano Hummel nach dem Start rollte der Brite aus und blieb ohne Punkte.
In Lauf 15 wurde die ganze Dramatik dann noch getoppt, als Harris direkt nach dem Start ausrollte und nach seinem zweiten Ausfall bei elf Vorlaufpunkten stehenblieb. Fienhage schien die Gunst der Stunde zu nutzen und zog außen herum an die Spitze. Mit dem Laufsieg in der Tasche wäre Fienhage somit direkt ins Finale eingezogen, während Wajtknecht und Harris in den Last-Chance gemusst hätten.
Doch da der Deutsche ohne Dirt-Deflector am Hinterrad die Ziellinie kreuzte, wurde der 26-Jährige disqualifiziert und landete gerade noch so im Last-Chance-Heat, statt im Finale. Von Fienhages Ausschluss profitierte wiederum Wajtknecht, der mit den starken Meijerink und Kenneth Kruse Hansen direkt im Finale stand.
Fienhages Titelhoffnungen platzten dann im Last-Chance-Heat, als er bereits nach dem Start im Hintertreffen war. Harris hingegen konnte sich noch an Mika Meijer, der nach dem Start geführt hatte, auf den zweiten Platz hinter Mathias Tresarrieu vorschieben und sich somit einen Platz im Finale erarbeiten.
So blieb der Titelkampf dann bis zum Finallauf offen, da die Titelentscheidung nun zwischen Wajtknecht und Harris fallen musste und eigentlich nur klar war, dass der neue Langbahn-Weltmeister ein Brite sein würde. Harris spielte nach dem Start seine ganze Erfahrung aus und drängte Wajtknecht erfolgreich ab, doch der 27-Jährige konnte noch in der ersten Runde kontern und sich vor Harris auf den zweiten Platz hinter Meijerink setzen. Wajtknecht zog hinter dem führenden Niederländer seine Runden, wohlwissend, dass ihm eine Platzierung vor Harris zum Titelgewinn genügen würde.
Wajtknecht beendete nun mit seinem ersten Weltmeistertitel auf der Langbahn auch eine Durststrecke der Briten, die zuletzt im Jahr 2000 mit Kelvin Tatum den Langbahn-Weltmeister stellten. Hinter Zach Wajtknecht wurde Chris Harris Vizeweltmeister, Lukas Fienhage vom AC Vechta musste sich mit Bronze begnügen.
Ergebnisse Langbahn-GP Nummer 4 in Roden/NL:
1. Dave Meijerink (NL), 21 WM-Punkte/ 16 Vorlaufpunkte
2. Zach Wajtknecht (GB), 19/13
3. Chris Harris (GB), 17/11
4. Mathias Tresarrieu (F), 15/12
5. Kenneth Kruse Hansen (DK), 13/15
6. Romano Hummel (NL), 11/12
7. Lukas Fienhage (D), 10/10
8. Mika Meijer (NL), 9/13
9. Jake Mulford (GB), 8/10
10. Tero Aarnio (FIN), 7/10
11. Patrick Kruse (DK), 5/8
12. Stephan Katt (D), 4/6
13. Andrew Appleton (GB), 3/5
14. William Kruit (NL), 2/5
15. Timo Wachs (D), 1/1
16. Fabian Wachs (D), 0/0
Last-Chance-Heat: 1. Tresarrieu, 2. Harris, 3. Hummel, 4. Fienhage, 5. Meijer.
Finale: 1. Meijerink, 2. Wajtknecht, 3. Harris, 4. Tresarrieu, 5. Kruse Hansen (a).
Endstand Langbahn-Weltmeisterschaft 2025:
1. Zach Wajtknecht (GB), 72 WM-Punkte
2. Chris Harris (GB), 68
3. Lukas Fienhage (D), 65
4. Dave Meijerink (NL), 56
5. Martin Smolinski (D), 47
6. Mathias Tresarrieu (F), 42
7. Andrew Appleton (GB), 36
8. Mika Meijer (NL), 34
9. Kenneth Kruse Hansen (DK), 26
10. Tero Aarnio (FIN), 24
11. Jordan Dubernard (F), 23
12. Stephan Katt (D), 22
13. Daniel Spiller (D), 16
14. Romano Hummel (NL), 11
15. Jake Mulford (GB), 11
16. Anthony Chauffour (F), 7
17. Jörg Tebbe (D), 6
18. Patrick Kruse (DK), 5
19. William Kruit (NL), 4
20. Tino Bouin (F), 2
21. Fabian Wachs (D), 1
22. Timo Wachs (D), 1
23. Mario Niedermeier (D), 1
25. Thomas Valladon (F), 0