IDM News: Hengelo, Bol d’Or und Sachsenring

Von Esther Babel
Punkte werden am Rennsonntag am Red Bull Ring in der Steiermark massig verteilt. Doch auch Drumherum geht das Motorsportleben weiter. Für manche warten internationale Aufgaben, andere schaffen nur 100 km/h.

An diesem Wochenende ist die IDM mit allen Klassen auf dem Red Bull Ring unterwegs und kämpft mit den Unwägbarkeiten beim Wetter. Einige haben schon ihr Ticket nach Frankreich in der Tasche, andere sind per Krankenwagen oder Wohnmobil im gemäßigten Tempo unterwegs.

IDM als WM-Alternative

Thomas Gradinger hat gemerkt, dass in der IDM Supersport 600 ein hohes Niveau herrscht. Es fehlt nicht viel zur WM. In diese möchte der Oberösterreicher zurück, doch nicht um jeden Preis. Das geforderte Geld kann er aus eigener Kraft nicht aufbringen. Mit dem Team Eder-Racing ist der 25-Jährige als permanenter Fahrer angemeldet und erhält somit auch Meisterschaftspunkte. Von denen hatte er sich mehr erhofft. In Most hatte er sich Patrick Hobelsberger geschlagen geben müssen. Später gab es neun Punkte in Assen. «Wie kann man da zufrieden sein», fragt sich Gradinger und erzählt: «Auf dem TT Circuit hatten wir richtige Probleme mit der Einstellung der Yamaha. Das Team ist neu, die Erfahrung fehlt und ich war zu schwach, die Punkte zu kompensieren.»
Gradinger hofft jetzt auf seinen Auftritt auf dem Red Bull Ring. Dass er als Österreicher Vorteile auf seinem Heimkurs hat, bezweifelt er jedoch. «Natürlich kenne ich die Strecke, es die einfachste auf der ganzen Welt. Die lernst du ganz schnell kennen. Ich war im Juli dort testen und noch im August. An denen habe ich auch Max Enderlein und Jan-Ole Jähnig getroffen.» In Sachen WM-Comeback ist im Moment nicht viel los. (Quelle: idm.de)

Straßenkurs statt Rennstrecke

Die internationalen Straßenrennen auf dem Varsselring in Hengelo sind unter Motorsportfans ein Begriff. Dieses Jahr organisiert die Hamove zum 53. Mal diese Straßenrennen am Samstag, 4. und Sonntag, 5. September. Die Veranstaltung findet unter verschärften Maßnahmen statt. Das Hauptprogramm besteht aus den prestigeträchtigen Meisterschaften IRRC Superbike und IRRC Supersport. Der Favorit Lukas Maurer tritt in der IRRC Superbike an und ist einer der Anwärter auf die Meisterschaft. In der IRRC Supersport ist der Franzose Pierre Yves Bian ein großer Name. Er ist mehrmals auf der Isle of Man gefahren und hat den Manx GP gewonnen. Für die IRRC-Meisterschaft ist dies die dritte und vorletzte Runde der Meisterschaft. Die IRRC startete ihre Saison in Chimay, Belgien, und trug ihr zweites Rennen auf dem tschechischen Stadtkurs von Horice aus. Das letzte Rennen wird in Deutschland auf der Rennstrecke in Frohburg ausgetragen. In beiden Klassen ist die Meisterschaft noch offen, aber in Hengelo könnte die Entscheidung bereits fallen.

Die Höchstzahl der Besucher pro Tag beträgt 750. Auch die Öffentlichkeit erhält einen festen Platz an der Strecke. Dieser Ort ist die Boschbocht, 1,5 km von der Pferdekoppel entfernt und nur über das Dorf Hengelo erreichbar. Der Rest der Strecke ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das bedeutet, dass das Fahrerlager nur für Fahrer, Mechaniker und Teammitglieder zugänglich sein wird. Für alle gilt: Die Einreise ist nur gegen Vorlage einer Corona-Einreisebescheinigung (Impf-, Genesungs- oder Prüfbescheinigung) in Verbindung mit einem Identitätsnachweis gemäß den aktuellen Richtlinien des RIVM möglich.
Tickets online bestellen. Eine Eintrittskarte kostet € 25,- pro Person. Diese sind nur im Vorverkauf auf der Website www.hamove.nl ab dem 27. August erhältlich. (Quelle: racesport.nl)

Mit dem Krankenwagen nach Hause

Anderthalb Wochen nach dem Unfall auf dem TT Circuit Assen ging es für Superbiker Marco Fetz am vergangenen Mittwoch in Richtung Heimat. Der ADAC-Krankentransport bringt den 21-jährigen Bayern vom niederländischen Groningen nach Kleinbreitenbronn. «Ich hatte krasse Schmerzen im Bein und habe sofort gespürt, dass ich einen gebrochenen Oberschenkel habe», berichtet Fetz und fügt hinzu: «gleichzeitig habe ich gesehen, dass ansonsten alles heil geblieben ist. Helm und Handschuhe habe ich mir noch aus eigener Kraft ausgezogen, dann bin ich durch die starken Schmerzmittel, die mir direkt an der Strecke gespritzt wurden, weggetreten.»

«Die Versorgung im Krankenhaus war sehr gut, da habe ich ein Luxusleben geführt. Aber nun reicht es», meint er. Fetz freut sich auf die selbstgemachte Pizza, die ihn zu Hause erwartet.
Die IDM Superbike 1000-Saison für ihn ist gelaufen. «In vier bis fünf Wochen darf ich das Bein wieder belasten», wurde Fetz mitgeteilt, der sich mittels Gehhilfen fortbewegt, «aber dann ist alles schon vorbei. Schade, dass ich jetzt ausfalle, denn ausgerechnet auf dem Red Bull Ring und in Hockenheim haben wir im Team Testfahrten gemacht. Auf dem Red Bull Ring war ich in den Rundenzeiten so nah wie nie zuvor an Florian Alt dran.» (Quelle: idm.de)

IDM-Pilot beim Bol d‘Or

«Auch für das nächste Rennen müssen wir eine kleine Anpassung an unserer Fahrerpaarung vornehmen», beschreibt das Team Bolliger aus der Langstrecken-WM die Lage. «Zum Glück nicht durch eine Verletzung, sondern wegen einer Terminkollision. Wie geplant werden wir mit Nigel Walraven , Jan Bühn und Jesper Pellijeff an den Bol d'Or reisen. Nach der Unterschrift und Bekanntgabe der nachträglichen Teilnahme an der Supersport-WM mit dem VFT-Racing Team verzichtet Marcel Brenner auf seinen Einsatz als vierter Fahrer am diesjährigen Bol d’Or. Wir wünschen Marcel viel Erfolg in Barcelona.»

«Als vierten Fahrer», heißt es weiter, «konnten wir nun den Österreicher Nico Thöni verpflichten. Nico ist in der IDM Superbike mit einer Kawasaki vom Team Weber Motos Racing unterwegs und er bringt auch Erfahrung in der Langstrecke mit. «Ich bin sehr dankbar», freut er sich, «dass ich diese Chance vom Team Bolliger bekomme. Ich freue mich jetzt auf die Testtage, bei denen ich das Team und die Langstrecken-Kawasaki kennen lernen darf.»

Restplätze am Sachsenring

Noch sind einige wenige Startplätze für den am 5. September stattfindenden Track Day oder Moto Trophy-Roll-out auf Deutschlands Grand-Prix-Kurs, dem Sachsenring, frei. Damit bietet sich für viele Fahrer die Möglichkeit, mit der Rennmaschine auf der Rennstrecke trainieren zu können. «Der technisch anspruchsvolle Kurs ist ansonsten nur mit Lärm-gedämpften Motorrädern zu befahren», so die Organisatoren. «Entsprechend schwer ist es, sinnvolle Abstimmungsarbeiten vorzunehmen.»
Insgesamt sind fünf Fahreinheiten zu je 20 Minuten am Sonntag angesetzt. Die Lärmvorschriften entsprechen denen der FIM bzw. DMSB Bestimmungen. Wer noch teilnehmen möchte, sollte schnellstmöglich Kontakt aufnehmen, unter der Nummer 0151 75054160. Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es auf der Homepage.

Reisegruppe aus Sachsen-Thüringen

Die Reise zum Motorradrennen nach Spielberg begann für Toni Finsterbusch mit dem größtmöglichen Kontrast. Maximal 100 km/h – so lautet die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Wohnmobile auf deutschen Autobahnen. Mit dem Camper bewältigte der 28-Jährige die etwa 700 Kilometer von seinem Heimatort Hohenossig aus. Wenn er dort dann seine Maschine über den Red Bull Ring pilotiert, erreicht er locker die dreifache Geschwindigkeit. Auch wenn die Reise nach Österreich also alles andere als ein gemütlicher Camping-Ausflug wird, hat das Ganze zumindest etwas von einem Roadtrip unter Kumpels. Auf dem Weg gen Süden sammelte Finsterbusch noch Teamkollege Julian Puffe in Schleiz ein, ehe am Sonntag zwei Läufe zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) anstehen. (Quelle: sportbuzzer)

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