Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Schleizer Glücksmobil «Das geht an keiner GP-Strecke»

Von Esther Babel
Der IDM-Live-Stream vom Schleizer Dreieck wurde dieses Mal aus Tommi Deitenbachs Wohnmobil kommentiert. Während Eddie Mielke auf Stimmenfang war, kamen die Kommentare direkt aus der Boxengasse.

Die Rennen auf dem Schleizer Dreieck sind nicht nur für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen immer eine besondere Herausforderung. So galt es auch für die Produzenten des IDM-Live-Streams von Radio Viktoria, für Leiter Stephan Kraus und seinen Moderator Eddie Mielke, den Zeremonienmeister im Fahrerlager Danijel Peric sowie für die Kommentatoren Lukas Gajewski und Tommi Deitenbach, die besondere Herausforderung anzunehmen und diverse, vor allem technische, Hürden zu nehmen.

Am Ende landete die provisorische Kommentatoren-Kabine in der Form von Tommi Deitenbachs Wohnmobil mitten in der Boxengasse und wurde zum Glücksmobil umgetauft, wo zahlreiche Gäste empfangen wurden.

SPEEDWEEK.com: Lukas, dich hat das Schleizer Dreieck und das dortige Drumherum schon im Vorjahr ziemlich vom Hocker gerissen. War die Nummer mit dem Glücksmobil dieses Jahr nochmals eine Steigerung? Oder kommentierst du öfters an solch exotischen Orten?

Lukas Gajewski: «Schleiz war eines der tollsten Rennwochenenden, die ich in letzter Zeit hatte. Wir hatten wirklich viel Spaß und eine tolle Stimmung bei unserer Produktion. Und das lag natürlich auch an Tommis Wohnmobil. Das war einer der coolsten und auch komfortabelsten Orte, an denen ich bisher kommentiert habe. Ich habe auch schon in Lieferwägen und Verpflegungszelten gesessen, aber das waren immer Notlösungen. Das mit Tommis Wohnmobil haben wir ja ganz bewusst gemacht. Das passte einfach zur Atmosphäre in Schleiz. Wir standen direkt neben dem Zelt in der Boxengasse und waren ganz nah dran. Wir hatten eine Klimaanlage, Tommis Einsatz an der Kaffeemaschine war überragend und zum Sendeschluss konnten wir vom Kommentatorenplatz aus nach dem gekühlten Feierabendbier greifen. Das geht an keiner modernen Grand-Prix-Strecke.»

SPEEDWEEK.com: Und plötzlich war die Bude voll. Tommi, wie kam es denn dazu, dass plötzlich die Kollegen von Radio Viktoria dein fahrbares Zuhause geentert haben?

Tommi Deitenbach: «Den Ursprung hatte das vor einem Jahr in Schleiz. Der Bürocontainer, in dem die Sprecherkabine für den Livestream war, glich eigentlich eher einer Sauna. Am Abend beim Bier habe ich zu Lukas Gajewski mehr im Scherz gesagt, wir sollten das doch eigentlich aus meinem Wohnmobil machen. Das hat Klimaanlage und in Griffweite einen Kühlschrank. Dieses Jahr in Oschersleben haben wir einen Abend im Camper gesessen und ein Fake-Bild mit Mikros gemacht. Unser Regisseur und Produzent Stephan Kraus hat dann die Idee aufgegriffen und gesagt, das machen wir jetzt. Und das war schon mit etwas viel Orga verbunden. Erstmal musste er die Schleizer davon überzeugen, dass quasi mitten in der Boxengasse ein Camper steht. Denn wir mussten ja wegen der ganzen Leitungen unmittelbar beim Ü-Wagen stehen, der ist immer am Ende der Boxengasse neben dem Turm der Rennleitung. Dann musste ich natürlich spätestens am Donnerstag-Nachmittag vor Ort sein, sonst wäre ich ja gar nicht mehr durch die Boxengasse gekommen. Die Helfer vom Club haben es bei der Einfahrt wirklich erst nicht geglaubt, dass dort hinein durfte… Am Freitag früh habe ich dann aber schon einen Schreck bekommen, was unser Produktionsteam dort alles eingebaut hat. TV-Monitor, Zeitmonitor, Computer, Kamera, Tonpult und unendlich viele Leitungen. Und alles schön mit Gaffer-Tape verklebt. Zum Glück habe ich noch ein Bett im Alkoven, denn ich habe da ja auch noch übernachtet! - so habe ich aber auch bereits ab Freitag früh kein Training verpasst, denn die sind ja gefühlt (oder besser gehört) durch mein Bett gefahren.

Die Moderation selbst war auch schon etwas anders. Denn es war wirklich nicht viel Platz für Unterlagen, und zum Bedienen des Tonpults musste man sich immer umdrehen. Aber alle hatten eine Menge Spaß, auch unsere zahlreichen Gäste fanden es cool. Übrigens im wahrten Sinne des Wortes, denn die Klima leistete Schwerstarbeit. Ja, und ein kühles Erfrischungsgetränk war auch immer griffbereit. Oder natürlich auch ein frischer Kaffee, denn die Jungs von ‚The Coffee Bay‘ hatten uns extra eine ganz schmale Maschine zur Verfügung gestellt. Denn ansonsten waren ja Herd, Spüle und Ablage voll mit Technik.»

SPEEDWEEK.com: Stephan, das IDM-Event am Schleizer Dreieck ist technisch sicherlich eine besondere Herausforderung. Was war denn an Extras nötig, um den Live-Stream und auch das Glücksmobil zu stemmen?

Stephan Kraus: «Die Geschichte mit dem Wohnmobil hat auch technisch Sinn gemacht. Denn wir hatten im letzten Jahr einen Büro-Container. Da war dann der Ton sehr schlecht, da es sehr hallig war. Und aus Tommis Wohnmobil war der Ton natürlich top, da so ein Wohnmobil einfach schon eine bessere Atmosphäre hat. Da Wohnmobil und Ü-Wagen nebeneinanderstanden, war die Verkabelung recht leicht. Für uns war die ganze Sache einfach nur praktisch. Es war natürlich noch cool mit dem Pool davor und die ganze Camping-Atmosphäre, die Schleiz ausmacht. Nach den Live-Session saßen wir dann auf unseren Camping-Stühlen da mit dem ganzen Team und den Broadcast-Jungs. Wieder mal ein tolles Event. In diesem Jahr hatten wir am Samstag leider große Schwierigkeiten mit dem Internet, da steckt man ja nie drin. Es ist halt eine Veranstaltung auf der grünen Wiese, da muss man dann mit leben. Dafür hat am Sonntag alles supergut geklappt.»

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