Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

IDM News: Meister, WM-Aufsteiger und Task Force 2023

Von Esther Babel
Nach einer kurzen Erholungspause im Anschluss an das IDM Finale 2022 auf dem Hockenheimring richtet sich der Blick nun auf das kommenden Jahr. Die einen feiern noch, andere schrauben schon an der Zukunft.

Der eine wurde schon Weltmeister, andere eifern ihm in anderen Kategorien nach. Ein IDM-Superbike-Team macht aus zwei drei und ein Meister sucht noch einen Job. Währenddessen schaut der Verband DMSB auf die aktuelle politische Lage.

Gast wird Weltmeister

In der IDM Superbike war Marc-Reiner Schmidt auch in diesem Jahr ein gern gesehener Gastfahrer. Im BMW Team um Marc Neumann war er 2022 zwei Mal dabei. Doch Schmidts eigentilches Geschäft ist die SuperMoto-WM, wo er unlängst seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte. Bei einer spannenden Finalveranstaltung auf dem Circuit Carole bei Paris und bei wechselnden Witterungsbedingungen schnappte sich Schmidt die Führung im Qualifying und in der anschließenden Superpole, vor Meisterschaftsverfolger Lukas Höllbacher aus Österreich. Thomas Chareyre hatte sich verwachst und musste von Position 8 ins erste Rennen starten. Mit 14 Punkten Vorsprung ging Schmidt ins letzte Rennen. Dort erwischte Höllbacher den besten Start, aber Chareyre zog schon in der ersten Runde vorbei. Schmidt hielt sich klug aus allem heraus und bestritt sein eigenes Rennen auf einem sicheren dritten Platz. An der Spitze versuchte Höllbacher alles, um an Chareyre vorbeizugehen. Doch der Lokalmatador blieb standhaft und sicherte sich mit 0,3 Sekunden Vorsprung den Laufsieg und damit die Vizeweltmeisterschaft. Schmidt kam entspannt als Dritter ins Ziel und konnte damit seinen zweiten Weltmeister-Titel feiern.

Kompetenter Fahrlehrer

Motorradrennen fährt der Schweizer Dominic Schmitter seit diesem Jahr keiner mehr. Als Fahrlehrer baut er sich gerade ein zweites Berufsleben auf. Die Prüfung als Fahrlehrer für den Autoführerschein hat er schon längst bestanden. «Anfang Oktober war meine Kompetenzprüfung zum Motorradfahrlehrer», berichtet er jetzt. «Diese konnte ich mit Bravour bestehen. Diese Prüfung hat mir sehr viel Spass gemacht. Die Experten waren kompetent und ich konnte von ihnen noch ein paar Tipps mitnehmen. Jetzt freue ich mich auf die Motorradfahrlehrer Ausbildung, welche ich demnächst in Angriff nehmen werde.»

WM-Sprung geschafft

Im Vorjahr war der Franzose Valentin Debise in den Klassen Supersport und Superbike angetreten. Sowohl in Deutschland als auch in seiner französischen Heimat. In beiden Ländern geigte er stets an der Spitze mit. In der Saison 2022 konzentrierte er sich ganz auf den französischen Doppelpack. Als Aushängeschild in der Supersport-WM-Kategorie präsentierte das Team GMT94 für die Saison 2023 jetzt erwartungsgemäß Valentin Debise. Der 30-Jährige hatte Jules Cluzel, der seinen Rücktritt verkündet hatte, schon häufiger ersetzt und zeigte vorzügliche Leistungen. In Most (Lauf 1) und Magny-Cours (Lauf 2) brauste Debise als Vierter ins Ziel. National dominiert Debise. Er ist französischer Supersport-Meister 2021 und 2022 und bestritt parallel auch die Superbike-Kategorie, in der er jeweils Zweiter wurde. Und nebenbei wurde er in der IDM 2021 Vize-Supersport-Champion und SBK-Gesamtfünfter. «Ich freue mich sehr, dass ich mich GMT94 Yamaha als Stammfahrer für die Saison 2023 anschließen kann. Das ist das Ziel, das mich seit zwei Jahren antreibt. Es ist das Ergebnis all meiner Anstrengungen in den letzten Jahren», jubelte der Franzose. «Wir haben bereits einige tolle Rennen zusammen bestritten, und nun habe ich die Gelegenheit, mein volles Potenzial unter Beweis zu stellen. Meine sportliche Saison ist beendet. Ich werde weiter trainieren, um bei den ersten Testfahrten der Saison bereit zu sein.»

GERT56 als Trio

«Vor März dreht sich bei uns nicht viel», sagt GERT56-Teamchef Karsten Wolf, verrät aber gleichzeitig, dass drei nagelneue BMW M 1000 RR für die Fahrer vorbereitet werden. «Ich plane auf jeden Fall mit Toni Finsterbusch und Julian Puffe, aber heute kann keiner sagen, wann genau sie einsatzbereit sind.» Beide Piloten kurieren aktuell ihre Verletzungen aus der Saisin 2022 aus. Ihre Motorräder aus der Saison 2022 werden neu hergerichtet und sollen verkauft werden. 2023 sollen drei Fahrer in der IDM Superbike für das Team aus dem sächsischen Pirna an den Start gehen. Rico Löwe, der für GERT56 in der Pro Superstock-Klasse antrat, ist in den Rennfahrer-Ruhestand gegangen. Nach seinem Karriere-Ende ist nun ein Platz frei in der Box von GERT56. «Den nimmt in Zukunft ein dritter Superbiker ein. Jeder Fahrer hat bei uns eine eigene Mannschaft um sich. Die bisherige Pro Superstock-Crew übernimmt nun ein Superbike-Motorrad», erklärt Karsten Wolf und freut sich diebisch, «dass damit alle Beteiligten wieder in Lohn und Brot stehen werden.» Die Gerüchte-Küche um den dritten Fahrer brodelt. Jan-Ole Jähnig wird immer wieder ins Spiel gebracht, doch vor 2023 wird sich definitiv nichts tun. (Quelle: idm.de)

Meister-Wechsel

Es ist über einen Monat her, dass Marvin Siebdrath den Titel in der IDM Supersport 300 holte. Jetzt wurde gefeiert und weiter an der Zukunft gearbeitet. Mit sieben Punkten Rückstand auf den Meisterschaftsführenden Leo Rammerstorfer war Siebdrath zum Hockenheim-Finale gekommen. Mit vier Punkten Vorsprung vor dem Österreicher und als neuer Meister reiste er wieder heim nach Wildenfels, der kleinsten Stadt im Landkreis Zwickau. Die Titelentscheidung war im letzten Rennen der Saison gefallen. «Mittlerweile habe ich realisiert, dass ich gewonnen habe», sagt der 19-Jährige, «aber es ist schon verrückt: das ganze Jahr über haben wir uns gebattelt und am Ende hat dieses eine Rennen für den Titel gereicht.» Siebdraths Karriere im Team Füsport-RT-Motorsports by SKM-Kawasaki hat damit ein Ende. «Ein Aufstieg in die 300er-Weltmeisterschaft fällt für mich aus finanziellen Gründen aus. Die IDM Supersport ist eine Option, aber dort ist mein bisheriges Team nicht vertreten. Es gibt ein paar andere Möglichkeiten, die sich anbieten. Der Preis entscheidet.» (Quelle: idm.de)

DMSB-Task-Force

Angesichts der anhaltenden Lieferkettenprobleme durch die nach wie vor herrschenden globalen Rohstoff- und Logistik-Engpässe ruft der DMSB alle Sportler, Funktionäre und Vereine zu vorausschauendem Handeln auf. Da sich die bereits seit Wochen angespannte Lage über den Winter durch eine kritische Phase in der nationalen Energieversorgung verschärfen könnte, hat der DMSB bereits wichtige Maßnahmen ergriffen. Die seit Juli 2022 aktive DMSB-Taskforce wird ihre intensive Arbeit mit erweitertem Aufgabenspektrum fortführen.

Im Rahmen ihrer Arbeit hat die DMSB-Taskforce zahlreiche Akteure im Motorsport kontaktiert. Dazu gehörten Teilelieferanten und Rennserienbetreiber ebenso wie Teams und Aktive sowie ein regelmäßiger Austausch mit dem DSK e.V. als Interessenvertretung der Aktiven. Die Analyse der Gespräche, insbesondere mit Lieferanten zeigt, dass insbesondere im Frühjahr, wenn viele Wettbewerbsfahrzeuge auf den technisch aktuellen Stand gebracht werden müssen, Lieferengpässe drohen könnten. Der DMSB appelliert deshalb an alle Motorsportler, frühzeitig ihre Bedarfe festzustellen und zu sichern. Dies betrifft insbesondere sicherheitsrelevante Teile, die homologationsbedingt ausgetauscht werden müssen. Zentral ist dabei auch, gegebenenfalls mit den jeweiligen Serienausrichtern zu kommunizieren, um Informationen über sich eventuell abzeichnende Problemfelder frühzeitig auswerten zu können. So können der DMSB und seine Gremien nötigenfalls bereits frühzeitig mit den Serienbetreibern Lösungen schaffen und unter Sicherstellung der aktuellen Sicherheitsstandards Reglements anpassen, die dazu beitragen können, die Ausübung des Sports zu ermöglichen. Die Mitarbeitenden der DMSB-Geschäftsstelle stehen darüber hinaus jederzeit bei Fragen zu Ablauffristen und Homologationen zur Verfügung, um hier die bestmögliche Unterstützung zu liefern. Die DMSB-Taskforce wird deshalb die laufende Beobachtung der Situation auch in den kommenden Monaten fortsetzen.

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