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IDM News: Abflug, Abschied und Fragezeichen 2023

Von Esther Babel
Die letzten Rennen 2022 im Süden Europas sind gelaufen. Die ersten Testfahrten gehen schon los und Zeit für Hobbies bleibt auch. Andere Ex-Meister ziehen Bilanz nach einem harten WM-Jahr.

Patrick Hobelsberger musste nach dieser Saison Jahr seine IDM-Startnummer 1 an Max Enderlein zurückgeben und macht sich Gedanken um seine Zukunft. Gabriel Noderer hat noch mehr Talente als Motorradfahren und Leo Rammerstorfer kann in Spanien nicht mehr absahnen. Trauerfeier für Victor Steeman in Assen geplant.

Österreicher mit Bodenhaftung

Bei der IDM Supersport 300 hatte der Österreicher Leo Rammerstorfer für das KTM-Team Freudenberg hinter Marvin Siebdrath den Vizetitel 2022 geholt. Mit der Heating Factory war er nun noch einmal in Spanien unterwegs. Das Ziel waren die Rennen des European Talent Cup 2022 in Valencia. «Leider musste Leo vorzeitig aufgeben nachdem er am Freitag schon einen Sturz mit anschließendem Krankenhausbesuch hinnehmen musste», erklärte das Team am vergangenen Wochenende, «und am Samstag noch einmal per Highsider zu Boden musste. Ab sofort liegt der Fokus auf 2023. Bereits in zwei Wochen geht es zum Testen nach Barcelona.»

Ex-Meister mit Selbstreflektion

Für Patrick Hobelsberger, den Meister der IDM Supersport 2021, ging ein mühsames Jahr in der Weltmeisterschaft zu Ende. Über seine Social-Media-Kanäle beschrieb er nun seine Gemütslage. «An den letzten beiden Überseerennen mit dem Kallio Racing Team werde ich nicht teilnehmen», erklärt er dort. «Diese Entscheidung wurde gemeinsam getroffen. Am Ende lag es an mir, wie ich mich entscheide. Jede Kritik gegen die Mannschaft fällt weg.» Nach einem guten Start in die Saison musste der Bayer so manchen verletzungsbedingten Rückschlag hinnehmen. Vom Slovakiaring und aus Donington nahm er schmerzhafte Souvenirs mit nach Hause. «Die ganze Sommerpause verletzt, geschwitzt und gekämpft zu Hause verbracht», beschreibt er seine Saison. «Beide Tests mussten auch in der Sommerpause abgesagt werden und die nächsten Europarennen fanden ohne jegliche Vorbereitung statt. Eine Woche vor Argentinien wurde ich krank, die neue Strecke hat es mir auch nicht leichter gemacht, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Bis heute ist es kaum besser geworden und wie oben erwähnt, haben wir die Entscheidung getroffen, die letzten beiden Überseerennen nicht fortzusetzen. Die Mannschaft war immer fair, ich hatte viel Spaß, auch wenn die Zeit auf dem Bike nicht immer einfach war. Meine Crew war großartig und dafür bin ich wirklich dankbar. Vielen lieben Dank dafür.»
«Aber hey, vielleicht reicht es einfach nicht für die Weltmeisterschaft», fragt sich Hobelsberger. «Wer weiß es? Das Einzige, was ich weiß, ist, als ich 2021 die IDM gewonnen habe, dass alle da waren. Jeder feiert den Erfolg, als wäre es sein eigener. Aber die wahren Unterstützer, die wahren Freunde und die ehrlichen Menschen, die immer an dich glauben, werden vor allem nach diesem Jahr hervorkommen. Die Menschen, die hinter die Fassade schauen können, die nicht nur schwarz-weiß lesen können, die immer hinter mir stehen und wissen, wieviel Ehrgeiz, Motivation und absoluten Einsatz dieser Sport auf diesem Niveau braucht, werden definitiv auffallen. Ich danke euch sehr dafür. Wer mich sehr gut kennt, weiß aber auch, dass ich seit meiner Entscheidung an einem mehr als perfekten Plan für 2023 arbeite.»

Trauerfeier in Assen

Am 27. Oktober wurde der im ersten Lauf der Supersport-WM 300 in Portimão tragisch verunglückte Victor Steeman im kleinen Kreis beigesetzt. Auf der Rennstrecke in Assen wird für den ehemaligen IDM- und aktuellen WM-Piloten eine öffentliche Trauerfeier veranstaltet. Der Tod von Victor Steeman am 11. Oktober nach einem Rennunfall in Portimão und der seiner Mutter Flora van Limbeek nur zwei Tage später – sie verstarb an einem Herzstillstand – bewegte die Menschen weltweit. Nur zu verständlich bat Vater und Ehemann Willem Steeman darum, dass die Beisetzung im Kreis der Familie und der engsten Freunde stattfinden würde. Um der Öffentlichkeit ebenfalls die Anteilnahme zu ermöglichen, organisieren Victors engste Freunde eine weitere Trauerveranstaltung. Diese findet am 4. Dezember ab 15 Uhr auf der Lieblingsrennstrecke des Niederländers statt – seiner Heimstrecke in Assen. Es wird um Anmeldung (Email an office@racesport.nlmit Angabe der Anzahl von Personen) und Spenden für diese Veranstaltung gebeten. Im Sinne von Victor soll u.a. die Sicherheit auf der Rennstrecke in Assen verbessert werden. Persönliche Schreiben können gerichtet werden an «PostNL Büro Staphorst, Zum Gedenken an Victor Steeman, Markt 2, 7951 HR Staphorst». Alle Karten werden von unseren Kollegen von racesport.nl gesammelt und am Gedenktag in Assen der Familie übergeben. Es gibt auch ein virtuelles Kondolenzbuch. (Quelle: Kay Hettich)

Fischers Fritz

Supersport-Aufsteiger Gabriel Noderer wollte Superbike fahren und er hat es auch getan. Das erste Lehrjahr liegt nun hinter dem 25-jährigen Bayern aus Eysölden. Bevor es in die heiße Phase für die bevorstehende Saison geht, frönt der BMW-Fahrer vom Kiefer Racing Team seiner Leidenschaft für Karpfen. Bis zu 5 Kilogramm schwer und 1,20 Meter lang. «Wir haben daheim in Eysölden zwei Karpfenweiher», erzählt Noderer. «Wir fischen im Frühjahr und im Herbst ab. Ein Weiher bleibt im Winter leer und der Boden wird gekalkt.» Dadurch gewinne der Boden wieder an Nährstoffen. Die ganze Familie zieht mit. Der Opa mäht im Sommer die Wiese und hat seinen Erfahrungsschatz an Noderer junior weitergegeben, der in seinem tierischen Hobby voll aufgeht. Nummer 1 im Leben des Gabriel Noderer ist aber nach wie vor der Rennsport. Sein bestes Ergebnis in der vergangenen Saison waren die beiden Top Ten-Plätze beim IDM Superbike-Finale in Hockenheim. «Zur Saisonmitte gab es überhaupt keine Punkte», bedauert der BMW S 1000 RR-Fahrer, «ich hatte Corona, zwei Ausfälle in Schleiz und auf dem Red Bull Ring, technisch bedingt und durch Stürze.» Jochen Kiefer sei dennoch entspannt geblieben, schätzt Noderer an seinem Teamchef. Dieser habe ihm gesagt, ganz gleich ob er im Rennen Achter oder 16. wird, ein Lehrjahr benötige er in der Königsklasse auf jeden Fall. Allerdings müsse ein Aufwärtstrend zu sehen sein. Diesen hat Noderer deutlich gezeigt. Deshalb steht er mit Jochen Kiefer in Kontakt für eine Fortsetzung des Teamworks. (Quelle: idm.de)

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