Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

IDM-Bekannte von Aragón bis Australien

Von Esther Babel
Am vergangenen Wochenende war wieder viel los in Sachen Rennsport und in Sachen Party. Und überall waren ehemalige oder aktive IDM-Piloten mit am Start. Europameister und frisch Verheiratete inklusive.

Im spanischen Aragón und in Portimao in Portugal wurden Rennen gefahren. Am anderen Ende der Welt wurde geheiratet, wo sich nebenbei auch zwei ehemalige IDM-Champions wiedertrafen.

Dirk Geiger – Portimao

Dirk Geiger sorgte am vergangenen Wochenende im Qualifying der WM 300er-Klasse im Autodromo do Algarve nahe Portimao für eine faustdicke Überraschung. Obwohl der Mannheimer mitten in einer Gruppe fuhr, brauste er mit 0,009 sec Vorsprung auf den WM-Führenden Alvaro Diaz (Yamaha) auf Pole-Position, seine erste in der Weltmeisterschaft.

Geiger hat als Dritter im zweiten Rennen in Magny-Cours seinen ersten Podestplatz eingefahren, fehlte aber in Barcelona, weil er seinem Teamkollegen Marvin Siebdrath in der IDM Schützenhilfe leisten musste. «Das war halt so, ich habe meinen Job gemacht», meinte der 20-Jährige. «Ich war auf keinen Fall böse, der IDM-Titel ist wichtig. Marvin hat hervorragende Arbeit erledigt und ich habe mein Soll erfüllt.» Anschließend gewann Geiger am Samstag das erste WorldSSP300-Rennen mit einer Top-Leistung. Von der Pole Position aus gestartet, gewann der Deutsche sein erstes WorldSSP300-Rennen überhaupt mit einem Vorsprung von 2,6 Sekunden. Am Sonntag waren sowohl Geiger als auch sein Teamkollege Troy Alberto in Stürze verwickelt. Geiger konnte nicht mehr ausweichen, als ein Fahrer vor ihm stürzte, schaffte es aber dennoch, das Rennen auf Platz 18 zu beenden, nur zehn Sekunden hinter dem Sieger.

Victor Steemann – Portimao

Der Niederländer ist ein alter Bekannter aus der IDM Supersport 300, der bis zum Rennen der Supersport 300-WM in Portimao rein rechnerisch noch Chancen auf den Weltmeistertitel 2022 hatte. Doch die Folgen des Unfalls von Victor Steeman in der dritten Runde des ersten Supersport-300-Rennens am Samstagnachmittag in Portimao sind noch schwerwiegender als ohnehin befürchtet.

Bevor der 22-jährige Niederländer mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Faro geflogen wurde, behandelten ihn die medizinischen Fachkräfte vor Ort und legten ihn in ein künstliches Koma. In Faro wurde der WM-Zweite am Samstagabend am Kopf operiert, um den Druck vom Gehirn zu nehmen. Laut Ärzten sind in solchen Fällen die folgenden Stunden entscheidend, ob der Patient den Eingriff übersteht. Noch nie in seiner Karriere brauchte Victor so viel Kampfgeist und Kraft wie jetzt. Steeman fährt seit 2019 fest in der Supersport-300-WM. In 42 Rennen für die Teams Freudenberg KTM und MTM Kawasaki stand er sechsmal auf dem Podium, fünfmal als Sieger. (Quelle: I.Schützbach)

Jack Miller und Damian Cudlin – Australien

Die beiden Australier haben nicht nur eine gemeinsame Heimat und sind seit letztem Wochenende auch beide verheiratet, Miller kam unter die Haube, sondern beide haben auch einen IDM-Titel in der Tasche. Miller in der IDM 125 und Cudlin in der IDM Supersport. Während Miller noch erfolgreich in der MotoGP am Start ist, hat sich Cudlin vom aktiven Sport zurückgezogen und betreibt in Australien eine Rennfahrer-Schule. Gefeiert wurde die Trauung von Jack Miller mit Ruby gemeinsam.
«Die Hochzeitszeremonie war wunderschön, ebenso wie Ruby», berichtet Damian Cudlin. «Wir hatten sie noch nie zuvor gesehen, aber als wir sie sahen, hatten wir das Gefühl, sie schon seit Jahren zu kennen. Jack war ganz aus dem Häuschen. Beim Empfang haben wir viele alte Freunde wiedergetroffen, haben gefeiert, getrunken und getanzt. Johan Zarco ist in meiner Meinung über ihn sogar noch höher geklettert. Ich wünschte, wir hätten mehr Fotos gemacht, aber wir waren zu sehr damit beschäftigt, uns zu amüsieren. Danke, dass wir dabei sein durften, Millers. Wir wünschen euch beiden ein wundervolles gemeinsames Leben.»

Lukas Tulovic - Aragón

Sechs Siege bei den ersten zehn Moto2-EM-Rennen, dazu vier zweite Plätze – Lukas Tulovic (22) hat eine makellose Rennsaison hinter sich. Mit dem fünften Saisonsieg eroberte er am vergangenen Wochenende in Aragón nicht nur weitere 25 Punkte für die Moto2-Europameisterschaft, sondern er sicherte sich auch gleich frühzeitig im drittletzten Rennen den Europameistertitel. Der Kalex-Fahrer aus dem Liqui Moly-Intact-Junior-Team besiegte den Australier Senna Agius nach 16 Runden um 5,993 Sekunden, und nach einer kurzen Feier räumte der 22-jährige Eberbacher auch im zweiten Rennen des Tages den Sieg und 25 Punkte ab.

«Ich war heute vor dem ersten Rennen sehr nervös», schilderte der neue Moto2-Europameister. «In den letzten Runden vom ersten Rennen ist mir echt viel durch den Kopf gegangen. Es war wirklich schwer, den Fokus zu behalten, ich habe in dieser Phase einige Fehler gemacht. Es sind dann auch ein paar Tränen geflossen, es war wirklich sehr, sehr schön und emotional. Trotzdem habe ich mich bemüht, rasch den Fokus wieder auf das zweite Rennen zu richten. Ich konnte das ganze aber dann viel lockerer angehen. Wir haben das Bike noch ein bisschen für die wärmeren Bedingungen angepasst; ich konnte dann meine Pace fahren. Ich habe wieder abgerufen, was möglich war. Ja, und heute Abend genießen wir erst mal diesen Titelgewinn mit dem ganzen Team.» (Quelle: G. Wiesinger)

Leo Rammerstorfer – Aragón

Beim Finale der IDM Supersport 300 wurde Leo Rammerstorfer Vizemeister hinter dem Zwickauer Marcin Siebdrath. Am vergangenen Wochenende war er in Spanien unterwegs. Es war dieses Jahr sein zweiter Ausflug beim Hawkers European Talent Cup ETC in der FIM Junior GP auf der spanischen MotoGP Strecke von Aragón. Zielsetzung war, das Hauptrennen der besten 30 unter 50 Startern zu erreichen. Nachdem der Österreicher mit einer starken Verkühlung kämpfte, schien das zuerst unmöglich zu sein. Dazu noch Probleme bei der Abstimmung und ein Motorschaden im ersten Qualifying. Die Folge Platz 35 und somit keine direkte Qualifikation. Im Last Chance Rennen haben die Piloten ab Rang 29 die Chance, die letzten beiden Startplätze für die Hauptrennen zu ergattern. Rammerstorfer startete von Platz 7 und konnte sich nach einer grandiosen Aufholjagt am Ende mit 0.006 Sekunden Rückstand den zweiten Platz sichern.
Mit zwei 23. Plätzen von 47 Startern aus 20 Ländern ging es am Sonntag zufrieden wieder nach Hause. In drei Wochen geht es dann zum Finale nach Valencia.

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