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Nach dem Bol d'Or ist vor dem IDM-Finale

Von Esther Babel
Am vergangenen Sonntag ist die Langstrecken-WM zu Ende gegangen. Am nächsten Sonntag ist das Finale der IDM fällig. Bei den Podest-Kandidaten der EWC könnte es bei der IDM Superbike ein Wiedersehen geben.

Florian Alt und Leandro Mercado können ihre Fahrgemeinschaft vom vergangenen Wochenende diese Woche fortsetzen. Beim Bol d’Or schafften es die beiden als Kollegen im Team Viltais als Zweite noch aufs Podest des Langstrecken-WM-Finales. Für die beiden geht es nach einer mehr als kurzen Erholungspause auf direktem Weg nach Hockenheim, denn auch da heißt es Finale. Die IDM ist am Ende der Saison 2023 angekommen. Bei Alt geht es um nichts Geringeres als den möglichen Titelgewinn. Während es für Alt bei einer Honda bleibt, eben im IDM- und nicht mehr im WM-Trimm, muss sich Mercado wieder auf die Kawasaki des Teams um den Schweizer Emil Weber umstellen.

«Das war der Hattrick auf dem Podium», zählt Alt nach getaner Nachtschicht in Frankreich auf. «Nach 2021 und 2022 auch 2023. Ausserdem sind wir Sieger der werksunabhängigen Teams 2023 und stolz darauf, die Konstrukteur-Weltmeisterschaft für Honda zu sichern. Es war ein riesiger Einsatz meines Teams Honda Viltaïs Racing und meiner Teamkollegen, um dies zu ermöglichen. Wir haben viele Werkteams nach einer schwierigen Woche geschlagen. Wir haben definitiv das Beste draus gemacht.»

«Jawohl», kommentiert Mercado den Podestplatz. «Ich freue mich, das Jahr und meine erste Saison bei der Endurance-WM mit einem Podest abzuschließen. Vielen Dank an das Team und die Kollegen für die tolle Arbeit. Wirklich eine schöne Art, das Jahr zu beenden und damit meine erste Saison EWC.»

Ein anstrengendes, aber erfolgreiches Wochenende haben auch BMW-Pilot Ilya Mikhalchik und sein Chef Werner Daemen in Frankreich erlebt. Auch für die beiden geht es ohne größere Pause am kommenden Wochenenden gleich weiter im Takt. Denn auch Mikhalchik, der beim letzten IDM-Wochenende in Assen den Doppelsieg geholt hatte, spekuliert noch auf seinen möglichen vierten IDM-Titel. Allerdings wird er den mit 36 Punkten Rückstand auf den Führenden Alt nicht ohne dessen aktive Mithilfe in Form eines Nullers aus eigener Kraft nicht holen können.

«Ich habe gemischte Gefühle», erklärte Daemen, Teammanager BMW Motorrad World Endurance Team, nachdem seine Jungs im Rennen und in der Endabrechnung Platz 3 geholt hatten. «Um ehrlich zu sein: Wenn du mir vor der Saison von diesem Ergebnis erzählt hättest, wäre ich ziemlich glücklich gewesen. Aber jetzt fühlen wir, dass der Titel auch möglich gewesen wäre, und dann willst du mehr. Doch das ist ein spezielles Rennen, und ich denke, wir waren stark. Im Qualifying haben wir unser Potenzial gezeigt, indem wir die Poleposition geholt haben. Die Fahrer haben wieder einen großartigen Job gemacht. Im Rennen hatten wir etwas Pech und technische Probleme, die uns einige Runden gekostet haben. Wenn wir gewonnen hätten, wäre vielleicht auch die Weltmeisterschaft möglich gewesen. Das bedeutet, dass wir noch einige Arbeit vor uns haben, und der Titel wird unser Ziel für nächstes Jahr sein. Danke an BMW, die Fahrer und das gesamte Team für ihre harte und großartige Arbeit in dieser Saison. Es gibt so viele Menschen, die dazu beigetragen haben, dass wir alle Rennen beendet und in allen 24-Stunden-Rennen auf dem Podium gestanden haben. Nächstes Jahr werden wir wieder angreifen.»

«Ich habe etwas gemischte Gefühle», startet auch Mikhalchiks Kommentar. «Auf der einen Seite bin ich wirklich glücklich, das steht außer Frage. Auf der anderen Seite haben wir den Weltmeistertitel nur knapp verpasst und hatten während der Rennen etwas Pech. Aber ich bin froh, dass wir alle seit dem vergangenen Jahr große Fortschritte gemacht haben, sowohl mit dem Bike als auch bei der Performance der Fahrer und den Rundenzeiten. Jeder hat hart gearbeitet, und man kann die Ergebnisse sehen. Ich denke, diese Saison war eine der besten. Wir haben alle Rennen beendet, waren bei drei von vier Gelegenheiten auf dem Podium und haben immer um die Spitzenpositionen gekämpft. Selbst in Japan waren wir knapp am Podium dran. Also sollten wir sicherlich glücklich sein. Ich möchte mich bei allen BMW Ingenieuren für die großen Fortschritte am Motorrad bedanken. Ich hoffe, das ist erst der Anfang, und wir können noch stärker werden. Ein besonderer Dank geht an meine Teamkollegen, die bei jeder Runde alles geben. Wir lernen voneinander, und das ist großartig. Vielen Dank an das gesamte Team für die Arbeit – und ich hoffe, dass wir eines Tages den Titel gewinnen werden.»

Ebenfalls mit leichten Ermüdungserscheinungen dürften nach dem Bol d’Or auch der Österreicher Philipp Steinmayr und die Belgier Luca de Vleeschauwer sowie Bastien Mackels unterwegs sein. Am Freitag gilt es zum letzten Freien Training der IDM wieder fit zu sein.

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