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ADAC übernimmt Teile des DMSB-Jobs – auch die IDM

Von Esther Babel
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Welche Auswirkungen der Übergang einiger Aufgaben vom Deutschen Motor Sport Bund DMSB auf den ADAC hat bleibt abzuwarten. Sportler und Veranstalter haben, teilweise, nun zwei Ansprechpartner.

Bei einer Pressemitteilung des IDM-Promoters, in der zu lesen war, dass die Verträge für die nationale Motorradstraßen-Meisterschaft für weitere drei Jahre verlängert worden sind, tauchte in einem Nebensatz die Anmerkung auf, der Vertrag sei mit dem ADAC geschlossen worden. In der Vergangenheit war der DMSB der Vertragspartner. Was das für die Aktiven bringt, bleibt abzuwarten.

«Die Übernahme der Promotorenschaften vom DMSB in verschiedenen Serien ist gerade noch ein laufender Prozess», erklären die Verantwortlichen beim ADAC aus München. «Es ist geplant, dass die Promotorenschaft der Serien des Motorrad-Straßensports zukünftig vom ADAC übernommen werden. Grundsätzlich sind die Aufgabe des ADAC als zukünftiger Promoter die Weiterentwicklung der Serien, Aufbau der Nachwuchsförderung und Schaffung von Förderpyramiden. Das wird in enger Zusammenarbeit mit dem DMSB erfolgen.»

Die IDM ist mit alle ihren Klassen also an den ADAC übertragen worden. Der wiederum reicht das Zepter weiter an die Motorpresse als eigentlichem Promoter der Serie. Daher bleibt auch da offen, inwieweit die IDM von den Aktivitäten wie Weiterentwicklung der Serie und Nachwuchsförderung profitieren kann. Die Neuausrichtung des DMSB war vor zwei Jahre gestartet. Im Rahmen dieses Prozesses soll die gesamte Promotion im Zwei- und Vierrad-Bereich an Mitgliedsverbände übertragen werden. Bei manchen Serien ist der ADAC Motorsport schon längst am Drücker, weitere Serie, wie eben auch die IDM, sind nun ebenfalls unter dem Dach des ADAC, wieder andere gehen an den DMV. Abgeschlossen ist diese Übertragung der einzelnen Serien noch nicht.

«Der DMSB hat 2021 beschlossen, für die meisten der rund 20 Disziplinen Promotoren zu suchen, die sich um die sportliche Umsetzung kümmern», heißt es aus der DMSB-Zentrale. «Ziel dabei war es, sich im Automobil- und Motorradsport näher an den Interessen der Aktiven zu orientieren. Statt Fachleuten im fernen Frankfurt, die sich um mehrere Disziplinen kümmern, sollen die Promotoren sehr nah an den Sportlern und Veranstaltern sein. Diese Umstrukturierung gehört zu einem größeren Maßnahmenpaket, zu dem zum Beispiel auch die Schaffung von vier Kommissionen gehört, die unmittelbar mit Eingaben der Promotoren betraut sind. In der Automobil- und der Motorradsportkommission können viele Themen abgearbeitet und entschieden werden. Das Präsidium wird bei übergreifenden Themen kurzfristig mit einbezogen. Der Prozess, um etwa Reglementänderungen oder neue Wettbewerbsklassen zu schaffen, ist somit drastisch verkürzt worden.»

«Diese Promotoren gibt es zum Teil schon länger – so etwa im Bereich SuperMoto und Enduro seit 2022», ist in der offiziellen DMSB-Erklärung weiterzulesen. «Die Erfahrungen dieser Disziplinen ist in die Promotoren-Suche der anderen Disziplinen eingeflossen. Dieser Prozess sollte schrittweise erfolgen, sodass derzeit noch nicht alle Disziplinen vergeben sind. Die Voraussetzungen, um Promotor zu werden, sind übrigens nicht daran gebunden, ein ADAC Regionalclub zu sein. So wird etwa der Trialsport vom DMV betreut und auch andere Träger – etwa aus der Industrie, von Eventagenturen etc. – wären möglich. Wichtig ist, dass der Promotor die ganze Bandbreite, die die Betreuung einer Disziplin umfasst, abdecken kann und nachweislich nah an den Aktiven und deren Bedürfnissen ist. Dazu gehört zum Beispiel auch ein Konzept für den Nachwuchssport, die Zuständigkeit für die Öffentlichkeitsarbeit etc.».

Die IDM verfügt ja bereits seit Jahren über verschiedene Promotoren. Nach der Umstrukturierung zu Beginn der 2000er-Jahre hatte der DMSB das höchste deutsche Motorradsport-Prädikat noch selbst ausgerichtet und eigens dafür engagierte Serienmanager ins Rennen geschickt. Der erste war Udo Mark. Damals verfügte der DMSB auch noch über einen eigenen Generalsekretär Motorrad. Dieses Amt wurde später abgeschafft, die Aufgaben anderweitig verteilt.

«Die Promotoren sind ausdrücklich nicht für die klassischen Aufgaben der Sporthoheit verantwortlich», heißt es seitens des DMSB weiter. «Dazu zählen internationale Kontakte und Veranstaltungen, die Sportgerichtsbarkeit, die Prüfung von Reglements, das Lizenzwesen, die Sicherheitsstandards und Nachhaltigkeitsthemen. Damit werden die Strukturen des DMSB insgesamt – im Ehrenamt wie im Hauptamt – schlanker. Die freiwerdenden Kapazitäten nutzt der DMSB vor allem für intensivere Verbandsarbeit, d. h. für die oben genannten Themen aber auch für übergreifende Fachbereiche wie Sicherheit, Nachwuchsarbeit, Nachhaltigkeit, Inklusion etc., die beim DMSB verbleiben.»

Auch seitens des ADAC heißt es, der Prozess sei noch nicht vollends abgeschlossen. Als Beispiel dient daher die Moto Cross-Abteilung, wo laut ADAC zwischen den Deutschen MX-Meisterschaften und den MX Masters bereits seit Jahren Synergie-Effekte genutzt werden. Neue Impulse für die einzelnen Serien soll es geben und einen positiven Effekt für die Weiterentwicklung einer Serie.

Der DMSB hat weiterhin die Sporthoheit, hat das letzte Wort beim Reglement und auch die Sportsgerichtbarkeit bleibt weiterhin in Frankfurt. «Aber wir werden jetzt nicht gleich alles auf den Kopf stellen», erklärt er ADAC.

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