Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Mit fünften Plätzen reisst man nichts

Kolumne von Stefan Nebel
Eine starke Truppe: Maximilian, Jasmin und Stefan Nebel

Eine starke Truppe: Maximilian, Jasmin und Stefan Nebel

Nach den ersten beiden IDM-Rennen hatte ich mir fest vorgenommen, dass es spektakulärer wird.

Ehrlich gesagt, habe ich mich bei den ersten Rennen noch nicht hundertprozentig wohl gefühlt. Meine KTM kannte ich ja aus dem Vorjahr schon sehr gut. Da waren wir noch mit WP-Fahrwerk und Pirellis unterwegs Doch nach der Umstellung auf ein Öhlins-Fahrwerk und die Dunlop-Reifen fing es auch für mich wieder von vorne an. Ähnlich wie bei Martin Bauer, der seit diesem Jahr mein Teamkollege ist. Durch seine Erfahrungen aus der Vergangenheit kannte er sich anfangs bei den Öhlins-Sachen und den Reaktionen bei Fahrwerksumstellungen besser aus.

Wenn alles perfekt läuft, können wir gewinnen. Das hat Martin in Oschersleben ja bewiesen.

Bei mir lief es noch nicht so ganz glücklich. Der Rennabbruch beim zweiten Lauf in Oschersleben kam zur falschen Zeit. Sonst wäre vielleicht auch für mich ein Podestplatz drin gewesen. Aber man weiss vorher ja nie, wie es tatsächlich ausgegangen wäre. Zwei, drei Zehntel verliere ich, wenn ich konstant schnell fahren will. Anfangs läuft im Rennen alles gut. Wenn jedoch der Grip hinten ein wenig nachlässt, verliere ich ein wenig das Vertrauen zum Vorderrad.

Doch ich bin mir sicher, das kriege ich hin. Gerade noch rechtzeitig, um die Punkte zur Tabellen-Spitze aufzuholen. In dieser Saison kann man in der IDM Superbike mit fünften oder sechsten Plätzen nichts reissen.

Der Sieg von meinem Teamkollegen Martin Bauer hatte für mich zwei Seiten. Über seinen Sieg habe ich mich gefreut. Doch über mein eigenes Rennen habe ich mich geärgert, da ich einen zu harten Reifen gewählt hatte. Ich bin jetzt über zwei Jahre bei KTM und wir sind in der Lage zu gewinnen. Wir müssen einfach weiter so hart arbeiten, die Richtung stimmt. Für das Team und KTM hat mich der Sieg sehr gefreut. Natürlich hätte ich den ersten Sieg für KTM auch gerne selber geholt. Aber es wird honoriert, dass ich von Anfang an dabei war und das Motorrad mitentwickelt habe.

Der EuroSpeedway Lausitz und die Motorsport Arena Oschersleben sind vom Layout her nicht so meine Strecken. Es ist okay, dass die Rennen dort rum sind. Der Nürburgring ist zwar nicht allzu weit von meinem Zuhause weg. Einen Heimvorteil habe ich dadurch nicht. Ich fahre da wie alle anderen auch einmal im Jahr, wenn die IDM dort gastiert.

Es war am letzten Wochenende viel Besuch da. Aber die sind ja alle auf meiner Seite und wissen, dass ich mich auf meine Arbeit konzentrieren muss. Da heisst es eben, vorher alles gut zu organisieren. Da war die Woche vor dem Rennen stressiger. Ich war noch auf dem Sachsenring, wo KTM eine Veranstaltung für ihre Kunden hatte. Von da ging es noch nach Oschersleben, wo ich bei den Renntrainings von Philipp Hafeneger als Instruktor dabei war.

Mein Heimrennen auf dem Nürburgring war ein wenig wie das Wetter. Sehr wechselhaft. Im ersten Rennen habe ich in den ersten Runden nicht genügend Druck gemacht. Doch dann hatte ich einen guten Rhythmus. Mein dritter Platz war natürlich top, da wirklich viele Freunde, Sponsoren und Partner vor Ort waren. Leider konnte ich das Ergebnis im zweiten Rennen nicht verbessern. Die Spitze fuhr mir davon und ich hatte Mühe, den Abstand zu verkürzen. Doch 24 Punkte sind eine gute Ausbeute.

Die Familie kam auch mit zum Nürburgring. Mein Sohn Maximilian (17 Monate) ist ganz bekloppt danach. Er macht meine Crew schon ganz wahnsinnig, wenn er in der KTM-Box unterwegs ist und alles antatscht. Roller fahren ist für ihn das Grösste. Wenn ich mal mit dem Roller schnell wohin muss und er nicht mitkann, fängt er an zu weinen. Auch Regen wie in Oschersleben hält in vom Roller fahren nicht ab. Er ist schwer zu Gange. Er hat ein Bobby-Car und ein KTM-Laufrad auf den Rennen dabei. Unser Wohnmobil ist voll bis unters Dach.

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