Silvester in Valencia
Roman Stamm sitzt wieder im Sattel
Die Generalprobe nach seinem Sturz im September verlief gut.
Im Training zum IDM-Superbike-Rennen im September 2008 auf dem Hockenheimring war Roman Stamm mit seiner Suzuki eingangs des Motodroms gestürzt. Sonderlich schnell war er zu dem Zeitpunkt nicht. Da in der dortigen Sturzzone der verunglückte MV Agusta Pilot Georg Fröhlich ärztlich versorgt wurde, hatte sich Stamm zur Rückkehr in die Box entschieden. Dabei wurde er von dem Rutscher überrascht.
Im Medical Centre wurden starke Prellungen an der Schulter diagnostiziert und Stamm quälte sich durch das Abschlusstraining und am Sonntag durch beide Rennen. «Das habe ich nur gemacht», verriet er anschliessend, «weil mein ganzer Fan-Club aus der Schweiz angereist war.»
Wenige Tage nach dem IDM-Rennen landete der Schweizer bei seinem Sportarzt. Auch dieser konnte auf dem Röntgenbild der schmerzenden Schulter nichts feststellen. Eine Runde in der Röhre brachte das Geheimnis ans Licht. Stamm hatte sich einen Teil der am Ende des Oberarms gelegenen Gelenkkugel gebrochen.
«Als Roman Stamm nach dem Unfall bei uns landete», erklärt der Rennarzt Doktor Detlef Reimers, «war seine Schulter frei beweglich. Hätten wir ihn da für das Rennen «unfit» geschrieben, wären wohl alle über uns hergefallen. Wir überprüfen die Lizenzbestimmungen betreffend, ob ein Fahrer tauglich ist und keine Gefahr für andere darstellt. Wenn er sich dennoch den persönlichen Missempfindungen, wie zum Beispiel den Schmerzen durch eine Prellung, im Rennen aussetzen will, ist das seine ganz persönliche Sache.»
Ende November musste der Schweizer nochmals in die Röhre. «Die Sehne an der Schulter ist noch leicht beschädigt», schildert er die Abschlussdiagnose. «Die Beweglichkeit ist noch etwas eingeschränkt. Am Rücken kratzen geht nicht, das muss ich machen lassen.»
Seit Stamm bis zum 31.12.2008 in Valencia drei Tage als Instruktor auf der Strecke unterwegs war, ist für ihn das Schulterthema erledigt. «Beim Motorradfahren habe ich nichts gemerkt», freut er sich, «das ist die Hauptsache.» Anschliessend gab es im Fahrerlager eine zünftige Silvesterparty.
Auch in der IDM Superbike 2009 will der Schweizer wieder antreten. «Von Suzuki Schweiz werde ich grosszügig unterstützt», berichtet er. «Sonst ist allerdings noch sehr viel offen. Es wird jedes Jahres schwieriger, alles zusammen zu bringen.»