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Valentin Debise (Kawasaki): «Schleiz war Kraftakt»

Von Esther Babel
Valentin Debise

Valentin Debise

Dem Franzosen dürften mit zehn IDM-Trainingssitzungen, zwei Warm-up und vier Rennen die Arme auf dem Schleizer Dreieck ganz schön lang geworden sein. Dem Schleiz-Fan-Club wird er Kawasaki-Pilot eher nicht beitreten.

Valentin Debise vom Team Kawasaki Weber Motos, der erneut in den Klassen Superbike und Supersport 600 an den Start ging, schaute nicht schlecht, als er am Donnerstag das erste Mal in seiner Laufbahn einen Fuß auf den Straßenkurs von Schleiz setzte, wo ein Großteil der Strecke aus einer ansonsten von Autos, Motorrädern und LKW frequentierten Bundesstraße besteht. Top-Ergebnisse, sogar Siege wie zuletzt in Most, erwartete der Franzose nach der ersten Strecken-Begehung eher weniger. «Es ist kein Knaller», so das Urteil des Franzosen, der dabei aber nicht seinen Humor verloren hatte. «Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich den Vertrag als Doppelstarter nicht unterschrieben.» Denn vor allem physisch kommt man bei der Berg- und Talbahn von Schleiz schon an die Grenzen, wenn man nur eine Klasse fährt. Doch auch bei Debise zeigte sich der ausgefuchste Profi, der keine Herausforderung scheut.

Nach dem noch etwas zähen Training zeigte die Lernkurve des Franzosen in der IDM Supersport steil nach oben. Von Startplatz 7 mit eher mittelprächtigen Zeiten ging es in die beiden Rennen. Spätestens am Sonntag hatte Debise dann den Dreh am Dreieck raus. Auch wenn die Siege in der 600er-Klasse ohne Beteiligung des Franzosen verteilt wurden, zog er sich mit den Plätzen 7 und 5 achtbar aus der Affäre. Federn lassen musste er in Sachen Gesamtstand, wo er zwar nach wie vor auf dem zweiten Platz rangiert, aber ein Minus von 30 Zählern auf den Führenden Patrick Hobelsberger kassierte. Die Devise für die drei verbleibenden IDM-Wochenenden dürfte klar sein: Attacke.

In der IDM Superbike ließ sich Debise trotz der Herausforderungen des Straßenkurses nicht aus der Ruhe bringen. «Ich lerne noch», so sein kurzer Kommentar zu seinem 17. Startplatz. Auch dort wurden die Pokale dieses Mal ohne den Franzosen verteilt. Mit den Plätzen 10 und 9, die vor allem auf gute Starts und eine beherzte erste Runde zurückzuführen waren, konnte er den Schaden in Sachen Punkte noch einigermaßen überschaubar halten.

«Ich bin happy», meinte er nach getaner Arbeit, «dass ich als Doppelstarter die Zeit hatte, die Strecke zu lernen. Denn sie ist wirklich nicht ungefährlich und ich musste meinen Fahrstil entsprechend anpassen. Ich musste eins werden mit dem Motorrad. Mit der 600er ist die Strecke okay, mit der 1000er schon ein gehöriger körperlicher Kraftakt.» Seine zweiwöchige Rennpause wird Debise mit einer kleinen Berg-Tour genießen.

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