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Patrick Hobelsberger wechselt die EWC-Seiten

Von Esther Babel
Patrick Hobelsbergers BMW-Generalprobe

Patrick Hobelsbergers BMW-Generalprobe

BMW statt Kawasaki heißt es für Superbike-Neuling Patrick Hobelsberger bei den 24 Stunden von Le Mans. Bei der IDM für GERT56 tätig, trennt sich der Bayer vom EWC-Team Bolliger und dockte nun bei BMW an.

«Wir haben das gemeinsam beschlossen, freundschaftlich», so beschreibt Patrick Hobelsberger die Trennung vom Team Bolliger und dessen Teamchef Kevin Bolliger. Statt Hobelsberger startet jetzt neben Nico Thöni und Marcel Brenner der Portugiese Pedro Nuno Romero Barbosa für das Kawasaki-Team aus der Schweiz. Gemeinsam geht es Mitte April zu den 24 Stunden von Le Mans, dem Auftakt zur Langstrecken-WM 2023.

«Patrick Hobelsberger und das Team Bolliger haben sich beim Test in Navarra gemeinsam auf eine Auflösung des Fahrervertrages 2023 geeinigt», heißt es auch seitens des Teams. «Wir danken Patrick für seine Offenheit, es ist sehr schade, dass es nicht funktioniert hat, weil auch er sehr gut ins Team gepasst hätte. Auf diesem Weg wünschen wir Patrick alles Gute und eine erfolgreiche Saison in der IDM.»

Nach dem Hobelsberger 2021 den Titel in der IDM Supersport geholt hatte, war er wieder in die Weltmeisterschaft zurückgekehrt. Doch Verletzungspech und lange Genesungszeiten verdarben ihm die 2022er-WM-Bilanz. Der Klassenwechsel war beschlossene Sache und der Vertrag im IDM Superbike-Team GERT56 rasch gemacht. Den EWC-Deal packte der Bayer noch obendrauf.

«Es war einfach ein bisschen zu schwierig mit dem riesengroßen Tank bei der Kawasaki, der wesentlich größer und länger ist als bei der BMW», beschreibt Hobelsberger seine Beweggründe für die Trennung vom Team Bolliger. «Und das dann fahrbach zu machen, damit ich damit auch fahren kann. Das Team hat alles versucht. Wir haben am Tank gearbeitet, am Sitz, an den Lenkerstummeln, an den Fußrasten. Sie haben alles gegeben, dass wir die Aufgabe lösen können. Auch meine Teamkollegen sind den ganzen Kompromis mitgegangen.»

«Doch leider konnten wir keine gute Basis finden», stellt Hobelsberger fest, «und haben uns dann entschieden, dass wir unsere Zusammenarbeit beenden. Im Friedlichen. Am letzten Tag in Navarra bin ich sogar noch mit meiner eigenen BMW gefahren und die stand sogar bei Kevin Bolliger in der Box. Er hat mir und meinem Mechaniker Christoph Asyl gewährt. Es war echt cool und wir fanden es auch echt schade, dass es nicht funktioniert hat. Doch es ging gut auseinander.»

Auch das EWC-Fahrerlager ist ein Dorf und obwohl keiner die Trennung unmittelbar nach Außen kommuniziert hatte, rief am Tag nach dem Test bereits der Belgier Werner Daemen an, der sowohl den Auftritt von BWM bei der Langstrecken-WM betreut und auch noch sein eigenes Team in der Superstock-Wertung an den Start schickt. «Ich brauch dich in Le Mans», war Daemens Ansage. Loris Baz, der neben Markus Reiterberger und Ilya Mikhalchik antreten wollte, ist verletzt und fällt aus. «Ich soll als vierter Fahrer dabei sein», schildert Hobelsberger das Job-Angebot. «Wir haben dann erst mal gequatscht, denn ich bin das Bike ja noch nie gefahren.»

Daemen hatte dann einen Testtag im belgischen Zolder für den Superbike-Rookie organisiert. «Und hier simmer jetzt», meldete sich dann Hobelsberger von der ehemaligen Formel-1-Piste. «Das komplette BMW-Team ist da und ich bin der einzige Fahrer. Ich bekomme jetzt echt die Möglichkeit, mit dem Bike zu fahren, einige Teile zu testen und Daten zu sammeln.»

«Danke an alle Beteiligten für die Möglichkeit und den Testtag nur für mich alleine», vermeldete der BMW-Pilot nach getaner Arbeit. «Das Motorrad ist wirklich klass. Wir hatten alles, von Slick im Trockenen, über leichten Regen und Intermediates, auch nass und Regen. Ein richtiger EWC-Test also. Einfach eine Strecke, die mit den schmalen Wänden ein bisschen unheimlich ist . Wir sehen uns dann nächste Woche, da werde ich mich Werner und seinem Team als vierter Fahrer für die 24 Stunden von Le Mans anschließen.»

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