KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Mikhalchiks Superbike-Meisterleistung Nr. 4

Von Esther Babel
Mit seinem Team Champion-alpha-Van Zon-BMW konnte Ilya Mikhalchik am Nürburgring schon mal die Korken knallen lassen. Nach einen Sieg und einem zweiten Platz hat er wieder einen Titel in der Tasche.

Ilya Mikhalchik hatte schon vor dem IDM-Wochenende in der Eifel ein paar Probe-Runden auf dem Nürburgring gedreht, um seine Strecken-Kenntnisse aufzufrischen. Immerhin war der letzte IDM-Besuch auf der früheren GP-Piste fünf Jahre her. Hielt sich der Ukrainer am nassen Freitag noch dezent zurück, musste er sich am Samstag ordentlich langmachen, um die angepeilte Pole-Position zu ergattern. Denn die Abstände zwischen den Konkurrenten betrug manchmal nur wenige Hundertstel. Doch in der letzten Runde des Qualifyings war es mal wieder der Ukrainer, der nochmals nachlegen konnte. Mit einer weiteren Pole-Position konnte er sich in die IDM-Annalen eintragen. Doch ausruhen konnte er sich auf den Pole-Lorbeeren nicht, denn schon 0,047 Sekunden hinter ihm wartete die Konkurrenz.

Ins erste Rennen ging es für Mikhalchik auch gleich gut los, doch die Konkurrenz, vor allem in Form des Esten Hannes Soomer, ließ ihn nicht in Ruhe, sondern mischte kräftig mit im Kampf um die Spitze. Soomer erwies als harte Nuss, die Mikhalchik erst in der letzten von 18 Runden knacken konnte, um damit ein weiteres Mal als Sieger über die Ziellinie zu fahren. «In den ersten fünf, sechs Runden konnte ich mein Rennen und Pace wie geplant fahren», berichtet er nach IDM-Sieg Nr. 8. «Doch dann stürzte jemand und ich sah die gelb-rot gestreifte Flagge, und ich dachte, oh, vielleicht eine Ölspur. Es lagen auch noch Teile rum und ich musste weitgehen, um nicht drüber zu fahren. Dann kam Soomer vorbei und ich habe mir die Sache angeschaut. Und ich habe ein wenig angefangen, mir Gedanken zu machen. Nicht zu viel puschen, nicht über dem Limit fahren. Ich hatte alles unter Kontrolle und begann am Ende mehr Druck zu machen. Und habe gewonnen. Danke. Danke an mein Team und der Sieg geht auch an meine Familie, die hier ist. Vor allem an meine Großmutter, die das erste Mal dabei ist.»

Noch mehr zum Feiern gab es für den Ukrainer dann in Lauf 2. Auch wenn es nicht der Sieg war, sondern ‚nur‘ Platz 2 hinter einem stark kämpfenden Hannes Soomer, so reichte ihm doch der zweite Platz, um sich seinen vierten Meisterschaftstitel vorzeitig zu sichern. «Ich hatte zwar den Start gewonnen, aber dann kam Soomer wieder vorbei», erzählt der neue Champion, «ich habe abgewartet, denn es war inzwischen sehr heiß geworden. Ich kam dann nochmal vorbei, aber ich hatte meine Reifen ein wenig zu sehr rangenommen. Ich wollte nur ankommen und Hannes hat wirklich hart gekämpft. Der zweite Platz ist auch gut und ich freue mich auch für Hannes und seinen ersten Sieg. Ich habe die Meisterschaft gewonnen und schicke meinen Dank an mein Team. Wir waren jedes Wochenende schnell, egal unter welchen Bedingungen, das Bike war immer fantastisch.»

Werner Daemen freute sich mit seinem Schützling Ilya Mikhalchik und der Crew über den erneuten Titelgewinn. «Absolut professionell», beurteilt der Teamchef Mikhalchiks Leistung. «Der Auftakt am Sachsenring war nicht so gut, aber dann hat es sich um 360 Grad gedreht. Ilya hat gewonnen oder hat Platz 2 geholt. Er hat kein Fehler gemacht, wie eine Maschine.»

Punkte IDM Superbike nach 12 von 14 Rennen

1. 258 Punkte Ilya Mikhalchik (UKR), BMW
2. 177 Punkte Florian Alt (D), Honda
3. 148 Punkte Toni Finsterbusch (D), BMW
4. 137 Punkte Patrick Hobelsberger (D), BMW
5. 136 Punkte Hannes Soomer (EST), BMW
6. 128 Punkte Lorenzo Zanetti (I), Ducati
7.   99 Punkte Bálint Kovács (HU), BMW
8    97 Punkte Jan-Ole Jähnig (D), BMW
9.   86 Punkte Leandro Mercado (ARG), Kawasaki
10. 55 Punkte Maximilian Kofler (A), Yamaha
11. 52 Punkte Philipp Steinmayr (A), BMW
12. 51 Punkte Jan Mohr (A), BMW
13. 38 Punkte Thomas Gradinger (A), Yamaha
14. 37 Punkte Luca Grünwald (D), BMW
15. 37 Punkte Milan Merckelbagh (NL), BMW
16. 22 Punkte Leon Orgis (D), Yamaha
17. 21 Punkte Kevin Orgis (D), BMW
18. 16 Punkte Colin Velthuizen (NL), BMW
19. 15 Punkte Max Enderlein (D), Yamaha
20. 13 Punkte Max Schmidt (D), BMW
21. 11 Punkte Vladimir Leonov (RUS), Ducati
22.   9 Punkte Martin Vugrinec (CRO), Kawasaki
23.   8 Punkte Rob Hartog (NL), Yamaha
24.   7 Punkte Oliver König (CZE), Ducati
25.   6 Punkte Nico Thöni (A), Kawasaki
26.   6 Punkte Marco Fetz (D), BMW
27.   4 Punkte Sandro Wagner (D), BMW
28.   2 Punkt Marc Moser (D), Ducati 

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