Lucy Michel muss noch ranklotzen vor IDM-300-Start

Von Esther Babel
Lucy Michel

Lucy Michel

Bei Testfahrten über den Jahreswechsel sammelten die IDM Supersport 300-Pilotin Lucy Michel und ihr Teamchef Stefan Laux erste Erkenntnisse darüber, woran die beiden vor dem ersten IDM-Rennen noch arbeiten müssen.

Schon länger ist es beschlossene Sache, dass IDM-Teamchef Stefan Laux und seine Supersport-300-Pilotin Lucy Michel auch in der Saison 2022 gemeinsam durchstarten. Um nach einem erfolgreichen Einstieg in die Meisterschaft im Vorjahr weitere Fortschritte zu machen, verbrachte das Team den Jahreswechsel in Spanien. Nicht nur, um dem Winterwetter in Deutschland zu entfliehen, sondern auch, um erste Testkilometer auf der Strecke hinzulegen. Während Laux noch ein paar Extra-Tage in Spanien dranhängt, ist Lucy Michel schon wieder sicher daheim gelandet. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com berichtet der Teamchef vom Start ins neue Jahr.

SPEEDWEEK.com: Wie waren denn euer Silvesterabend und der Einstieg ins neue Jahr?

Stefan Laux. «Unspektakulär. Mit einem Coronatest für Lucy und Knie kühlen. Danach gabs ein gemeinsames Abendessen im Team. Es war insgesamt ein ruhiger Fernsehabend mit Vorbereitung vom neuen Hund auf das Feuerwerk. Lucy war gegen 0.30 Uhr im Bett gelegen, ich um 3.00 Uhr.»

Wie genau sah denn euer Testplan aus? Einmal technisch und einmal fahrerisch.

«Fahrerisch ging es einmal darum, dass Lucy den Rost abschüttelt und die für sie neue Strecken kennenlernt, die bekannterweise nicht ganz einfach ist und Lucy sich auch etwas schwertat. Lucy braucht noch viel Erfahrungs-Kilometer mit dem Motorrad. Technisch ging es darum, einige Einstellungen am Motorrad zu verändern und die damit verbundenen Aussagen von Lucy, was sie spürt und wie sich das auswirkt. Das Hauptproblem ist, dass sie nur das IDM-Motorrad kennt, so wie es in etwa Sarah Heide gefahren ist, und ihr Cup-Motorrad. Sie weiß aber nicht, ob das Motorrad eventuell besser fahren würde. Auch die Kommunikation mit dem Team und ihren Aussagen, was wir besser machen könnten, dass es besser fährt, war ein Thema. Das ist nur teilweise gelungen, da Lucy einfach unbedarft ist, sich draufsetzt und Gas gibt. Um zur Spitze zu kommen, da gehört aber mehr dazu, daran müssen wir weiter arbeiten.»

Wenn du die Erkenntnisse aus dem Jahr 2021 in wenigen Worten zusammenfassen müsstest, was würdest du sagen?

«Die gesteckten Ziele nur teilweise erreicht. Viel gelernt und im Team mehr zusammengewachsen. Es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns, wenn wir schneller werden wollen, um uns unter den ersten 10 zu etablieren.»

Was plant ihr an eurer Zusammenarbeit im Vergleich zum Vorjahr zu verändern?

«Die Kommunikation muss besser werden, um schneller an das Ziel zu kommen. Dann muss Lucy lernen, auch taktisch zu fahren. Wir müssen ab dem ersten freien Training schon auf Zeiten kommen, um sich dann zu steigern. Außerdem muss Lucy professioneller werden und am Wochenende konsequenter an sich arbeiten. Sonst bleibt der Erfolg auf der Strecke bzw. steht sie irgendwann an.»

Konntet ihr schon ein paar positive Effekte in Spanien feststellen?

«Normalerweise gibt es ja immer bei den Wintertests diverse Botschaften, wie toll und schnell und super alles ist, und beim ersten Rennen kommt dann die Ernüchterung. Ich gehe mal den anderen Weg. Ich bin mit dem Test überhaupt nicht zufrieden, da das, was wir erreichen wollten, leider auf der Strecke geblieben ist. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Lucy sich so schwertut und nicht optimal bei der Sache war. Dennoch konnten wir auch daraus Erkenntnisse ziehen, was in Zukunft nicht passieren darf, bzw. wo man den Hebel ansetzen muss. Leider hat sich Lucy dann auch noch beim Pit-Bike fahren bei Dario Giuseppetti Aua gemacht, was auch nicht hilfreich war.»

Wie schauen die nächsten Schritte aus?

«Das ist noch nicht alles gelabelt, da es bei Lucy schwierig mit der Arbeit ist, immer freizubekommen. Eine Woche Spanien zum IDM-Test wäre das Nächsten und dann noch diverse Tests in Deutschland, je nach Wetterlage.»

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