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Anthony Davidson und die neue Heimat

Von Guido Quirmbach
Siegte 2010 in Sebring und Silverstone: Anthony Davidson

Siegte 2010 in Sebring und Silverstone: Anthony Davidson

Der frühere Formel 1-Pilot bei den Sportwagen seine neue Heimat gefunden. Eine, die für ihn keine Notlösung ist.

Sporadische Sportwagen-Einsätze gab es schon in der während seiner Formel 1-Zeit, nun ist Anthony Davidson seit diesem Jahr im Peugeot-Werkskader.
Von 2001 an warte Davidson auf seinen Formel 1-Durchbruch, der aber nie kam. Er war Ersatzfahrer bei Minardi, BAR, Super Aguri, wurde dort zwischendurch zum Stammfahrer befördert, bevor mangels Finanzen die Türen geschlossen wurden. Insgesamt fuhr er 24 GP ohne einen einzigen Punkt zu erzielen.

2009 steuerte Davidson in Le Mans einen Werks-Lola-Aston Martin und fiel dort auch bei Peugeot auf, die ihn daraufhin zu einem Test einluden. Er überzeugte und ist nun Werkspilot. Gleich sein erster Einsatz endete mit einem Sieg, mit Marc Gené und Alex Wurz gewann er die 12h von Sebring.

Davidson hat einen Fahrstil, der optisch an Allan McNish erinnert. Der 31-jährige fährt enorm offensiv und auch aggressiv, er zögert im Verkehr kaum. Es wirkt oft noch nicht so rund wie bei dem weit mehr erfahrenen Schotten, sieht riskanter aus, wofür er oft kritisiert wird. Doch Davidson winkt ab: «Es sind bestenfalls kalkulierbare Risiken!» Das Überholmanöver gegen McNish am Sonntag auf der zukünftigen Start/Ziel-Geraden erinnerte beinahe an Schumacher/Barrichello in Ungarn, wobei McNish eben genauso viel Platz machte, wie es notwendig war, um Davidson nicht zu gefährden. Der Peugeot-Pilot setzte sich durch, was McNish auch akzeptierte: «Das war ein gutes Manöver!»

Nun gewann er sein Heimrennen in Silverstone. «Ich hatte eigentlich erwartet, vor leeren Rängen zu fahren, aber da war ich sehr positiv überrascht. » Die offizielle Zahl sind 40.000 Besucher, vielleicht etwas hoch gegriffen, aber Silverstone war definitiv sehr gut besucht.

Die Formel 1 hat Anthony Davidson abgehakt. «Meine Zukunft liegt hier bei den Sportwagen. Es sind fantastische Autos, mit denen man auch gut kämpfen kann, wie man heute gesehen hat» grinst der nördlich von London lebende Davidson.

Die fantastischen Autos sind auch der Grund, weshalb Davidson als einer der wenigen Fahrer die neue Streckenvariante des Traditionskurses begrüsst. «Silverstone hat fantastische Kurven, ich liebe sie. Speziell mit diesen Autos, es ist unglaublich, wie schnell ich mit dem 908 durch Copse oder Maggots fahren kann. Nur kann man dort gleichwertige keinesfalls überholen, dafür braucht es enge Stellen. Nun hat Silverstone immer noch viele schnelle Kurven und nun zusätzlich auch enge Stellen, ich finde es gut!»

So freut sich Davidson nun auf das «Petit Le Mans», dort tritt das Sebring-Sieger-Trio wieder gemeinsam an, dies wird dann sein letzter Auftritt in dieser Saison sein.
 
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