BMW bestätigt Nachfolger von Toprak

BMW-Durststrecke endet mit Doppelsieg in Road America

Von Gerhard Kuntschik
Philipp Eng (re.) mit Dries Vanthoor

Philipp Eng (re.) mit Dries Vanthoor

Philipp Eng und Dries Vanthoor holten beim IMSA-Rennen in Road America den ersten Saisonsieg für den BMW M Hybrid V8. Die Teamkollegen Marco Wittmann und Sheldon van der Linde kamen auf dem zweiten Platz ins Ziel.

Es hat lang gedauert bis zum ersten BMW-Saisonerfolg in der amerikanischen Sportwagenmeisterschaft (IMSA Weathertech), aber Sonntag war es soweit - und das gleich doppelt. Philipp Eng und Dries Vanthoor steuerten den M Hybrid V8 im drittletzten Auftritt mit dem Team von Bobby Rahal (RLL) auf dem anspruchsvollen Road America-Kurs mit 2,5 Sekunden Vorsprung auf die Teamkollegen Marco Wittmann/Sheldon van der Linde als Erste ins Ziel.

Vier Pole Positions von Vanthoor am Saisonbeginn reichten nur zu zwei dritten Plätzen in Long Beach bzw. Laguna Seca. «Es war eine verrückte Saison bisher, aber jetzt fühlt es sich gut an», kommentierte der Belgier. Nach den ersten Boxenstopps fiel das Duo weit zurück, ehe Vanthoor bis auf Platz vier vorkam. Beim nächsten wurde ein RLL-Mechaniker von einem Konkurrenten angefahren, offenbar ohne gravierende Folgen. Darauf stellte das Team die Taktik um und absolvierte den letzten Stopp vor allen anderen. «Das Glück war bisher nicht auf unserer Seite, und wir machten auch Fehler. Aber diesmal lief alles bestens», ergänzte Vanthoor, «am Ende zahlte sich unser Risiko aus, wir konnten den Speed halten.»

Phillip Eng bestätigte: «Ich kam in einen sehr guten Rhythmus. Der letzte Stopp war taktisch meisterlich, ich musste den BMW #24 nur noch nach Hause bringen. Unser Wagen war nicht nur schnell, er fuhr wie auf Schienen.» Der Salzburger verriet auch noch etwas: «Ich habe eine lange Verbindung zu Bobby Rahal, seit 2018. Gestern schickte ich ihm eine Nachricht, ‚lass uns die Zusammenarbeit auf einem Hoch beenden‘. Und heute klappte es. Vielleicht hätte ich Bobby öfters SMS schicken sollen.» Bekanntlich wird BMW in der IMSA die Zusammenarbeit mit RLL nach dem Saisonfinale in Road Atlanta beenden.

Auch Wittmann war sehr zufrieden: «Ein tolles Ergebnis für uns als BMW M Motorsport und das BMW M Team RLL. Eine gewisse Erleichterung nach den letzten Rennen, in denen wir eigentlich immer stark im Qualifying waren, aber einfach im Rennen nicht abgeliefert haben. Jetzt endlich hat es gut geklappt. Letztlich auch mit einer guten Strategie, die uns nach vorn gebracht hat.»

Und BMW-Sportchef Andreas Roos erklärte: «Was für ein fantastisches Rennen! Herzlichen Glückwunsch an das BMW M Team RLL, Philipp Eng und Dries Vanthoor zum ersten Saisonsieg mit unserem BMW M Hybrid V8. Die beiden haben vor allem zu Saisonbeginn immer wieder großartige Leistungen gezeigt, konnten diese aber nie in einen Sieg ummünzen. Nun hat es endlich geklappt, und die harte Arbeit aller Beteiligten hat sich ausgezahlt. Ich freue mich ebenso sehr für Sheldon van der Linde und Marco Wittmann, die zum ersten Mal in dieser Saison den Sprung aufs Podium geschafft haben. Wir bewegen uns mit unserem Hypercar-Projekt ganz klar in die richtige Richtung.»

Porsche behält Gesamtführung

Für das bisher dominierende Team von Porsche Penske brachte der Renntag in Wisconsin Schadensbegrenzung: Denn Mathieu Jaminet/Matt Campbell bauten mit Platz fünf ihre Gesamtführung auf die diesmal nur auf Rang elf klassierten Teamkollegen Felipe Nasr/Nick Tandy sogar aus. Eng/Vanthoor sind vor der «Battle oft he Bricks» in Indianapolis (September) und dem Petit Le Mans (Oktober) Dritte. Allerdings konnte Acura den Rückstand auf Porsche in der Herstellerwertung deutlich verringern. «Das Rennen lief nicht zu unseren Gunsten, aber wir führen mit der #6 die Fahrerwertung an. In den letzten zwei Rennen haben wir es selbst in der Hand, die Meisterschaft zu gewinnen», sagte LMDh-Einsatzleiter Urs Kuratle.

Kein Glück hatten Klaus Bachler/Laurin Heinrich im AO-Porsche 911 in der GTD Pro-Klasse: Vom siebten Startplatz kämpften sich die beiden Porsche-Vertragsfahrer bis zur Spitze vor und führten 15 Minuten vor dem Ende noch die Klasse an. Doch die erhoffte neuerliche Neutralisation blieb aus, daher musste nochmals getankt werden, was den Rückfall auf Platz acht bewirkte. «Wir mussten damit rechnen, dass wir allein mit unserer Schnelligkeit nicht weit kommen würde. Das hat uns natürlich angreifbar gemacht. Darum haben wir im Hinblick auf die Strategie etwas riskiert – manchmal funktioniert das, manchmal nicht. Heute stand das Glück leider nicht auf unserer Seite», sagte Heinrich.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Ferrari und Lewis Hamilton: Schweigen ist Gold

Von Mathias Brunner
​Ferrari, das ist die erfolgreichste Seifenoper der Formel 1, von Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Und keiner kann Drama besser als Lewis Hamilton. Mit absehbaren Konsequenzen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr. 08.08., 21:40, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
  • Fr. 08.08., 22:05, Motorvision TV
    EMX Quad European Championship
  • Fr. 08.08., 22:30, Einsfestival
    Sportschau
  • Fr. 08.08., 22:35, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Fr. 08.08., 22:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 08.08., 23:00, Motorvision TV
    Icelandic Formula Off-Road
  • Fr. 08.08., 23:25, Motorvision TV
    Legends Cars National Championship
  • Sa. 09.08., 00:35, Motorvision TV
    Rallye: World Rally-Raid Championship
  • Sa. 09.08., 00:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa. 09.08., 03:15, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.95 02071959 C0808212013 | 7