Deutscher CEO soll Norton in Schwung bringen

Von Rolf Lüthi
Norton will expandieren und hat den Deutschen Robert Hentschel zum neuen CEO ernannt und sich dazu die Dienste des Italieniers Vittorio Urciuoli als technischen Leiter gesichert.

Vor einem Jahr kaufte der indische Motorradhersteller TVS die zahlungsunfähige Motorradmarke Norton für 16 Mio. £. Während der vergangenen 12 Monate hat TVS in Sollihull eine Motorradproduktion aufgebaut. Der neue Standort von Norton in Solihull (südlich von Birmingham) in den englischen Midlands liegt 65 km vom alten Standort in Donington Park entfernt.

Die neue Fabrik ist 7000 Quadratmeter gross und kann auf eine Kapazität von 8000 Motorrädern jährlich ausgebaut werden. Diese Aufbauphase wurde geleitet von Interims-CEO John Russell, der zuvor bei Harley-Davidson Europe und Land Rover tätig war.

Nun wurde von TVS ein neuer CEO engagiert: Der Deutsche Robert Hentschel wechselt von der finnischen Valmet Automotive Group zu Norton. Die Valmet Automotive Group ist einer der weltweit größten Fahrzeug-Auftragsfertiger und Engineering Dienstleister mit Schwerpunkt Elektromobilität. Zuvor war Hentschel (49) bei Lotus und bei der britischen Firma Ricardo tätig, die auch für Motorradhersteller Modellentwicklung und Prototypenbau betreibt.

Wir erwähnen Lotus deshalb, weil der zweite neue Mann bei Norton, der technische Leiter Vittorio Urciuoli, ebenfalls bei Lotus tätig war; vorherige Stationen seines Berufslebens waren Ferrari und Aprilia Racing.

Die Belegschaft in Solihull, wo neben der Produktion auch eine Designabteilung und ein Ersatzteillager aufgebaut werden, soll von 50 auf gegen 100 Angestellte erhöht werden.

Derzeit werden in Solihull Norton Commando 961 gebaut, die bestellt und teilweise schon bezahlt sind. Diese Motorräder erfüllen Euro4 und können deshalb in den meisten Ländern der EU und auch in der Schweiz nicht regulär zum Strassenverkehr zugelassen werden. In England und etlichen Überseeländern hingegen schon.

Daneben wird die Produktion für die Norton V4SS angeschoben. 70 Bestellungen liegen vor. Auch diese Motorräder müssen mit Einzelabnahmen zugelassen werden. Eine Homologation nach Euro5 ist immerhin in Planung.

Die Atlas-Modelle mit 650er Zweizylindermotor werden derzeit fertig entwickelt. Eine Homologation nach Euro5 ist unverzichtbar für ein Modell, das in grösseren Stückzahlen abgesetzt werden soll. Derweil hat der chinesische Hersteller Zongshen bereits ein Motorrad namens Cyclone RX6 mit diesem von Norton entwickelten Motor vorgestellt, der Produktionsbeginn steht unmittelbar bevor.

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