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Konzept-Autos: Schönheiten, Grotesken, Diamanten

Von Mathias Brunner
Wer als Autohersteller oder Autodesigner in den 1960er Jahren auffallen wollte, der kam um die Präsentation eine Konzept-Fahrzeugs nicht herum. Einige waren zeitlos elegant, andere komplett durchgeknallt.

Vor dem Grossen Preis von Italien 2019 in Monza wurden wir von Alfa Romeo ins Werksmuseum eingeladen. Dabei traf ich einen alten Bekannten wieder – ein Fahrzeug, das ich als Bub in Modellform besass und dessen Form bis heute die Menschen fasziniert, den Carabo von Alfa Romeo.

Das Konzept-Fahrzeug auf Basis des Alfa Romeo 33 Stradale verblüffte die Besucher des Pariser Auto-Salon 1968 mit seiner entschlossenen Keilform, der leuchtend grünen Farbe mit orangen Stilelementen und den sexy Flügeltüren. Der Carabo aus dem Hause Bertone (verantwortlich: Chefdesigner Marcello Gandini) war eine der einflussreichsten europäischen Design-Studien der späten 1960er. Diese Keilform und die Anordnung mit langer Front, Zweiplatz-Layout und kurzem Heck prägte den Auftritt italienischer Sportwagen auf Jahre hinaus.

Show-Cars oder Konzept-Fahrzeuge waren damals der letzte Schrei. Jeder Autokonzern und jedes Design-Studio schien sich überbieten zu wollen an Ideenreichtum – mit einigen Autos, die so atemberaubend waren, dass Fans horrende Summen boten, um sie zu erwerben; meist ohne Erfolg. Andere Studien erweckten den Eindruck, als wären sie im Drogenrausch gezeichnet worden.

Der renommierte Autojournalist und Buchautor Richard Heseltine hat für Porter Press einige der unglaublichsten Konzept-Fahrzeuge zusammengetragen. Bei Einigen drängt sich der Eindruck auf, die Designer hätten sich von Science-Fiction-Filmen beeinflussen lassen oder sie gehörten eher auf ein Flugfeld als auf eine Strasse, viele von ihnen verschwanden sang- und klanglos, und niemand weinte ihnen eine Träne nach. Aber einige erwiesen sich als so populär, dass sie gleich bei mehreren Ausstellungen gezeigt wurden und heute einen angemessenen Platz in einem Museum haben.

Heseltine durchläuft in diesem üppig bebilderten Werk die komplette Dekade, Jahr um Jahr, und hat zahlreiche Diamanten und Hässlichkeiten gefunden. Wir staunen und schmunzeln über zahlreiche Anekdoten zum Bau der fast 200 Show-Cars, auf welche der Autor eingeht. Und Heseltine weiss auch, wie der Alfa-Keil Carabo zu seinem Namen kann – es ist eine Ableitung vom grün-orangen Laufkäfer aus der Gattung Carabidae.

Das Wichtigste in Kürze

Richard Heseltine: Concept Cars of the 1960s – Yesterday’s Future
Aus dem Verlag Porter Press
ISBN: 978-1-913089-34-4
240 Seiten, mehr als 250 Fotos
Text in englischer Sprache
Format 31,5 x 27 cm
Für rund 53 Euro im Fachhandel oder direkt bei Porter Press

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