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Suzuki: Einfaches Patent für variable Ventilsteuerung

Von Rolf Lüthi
Patentzeichnungen von Suzuki zeigen einen Zweizylinder-Reihenmotor mit einer obenliegenden Nockenwelle und variabler Steuerung für die Einlassventile.

In der supersportlichen Suzuki GSX-R 1000 verbaut Suzuki seit 2017 ein rein von der Fliehkraft gesteuertes System, welches das Antriebsrad der Einlass-Nockenwelle verdreht und damit die Ventilsteuerzeiten verschiebt. Die Dauer der Ventilöffnung und der Ventilhub bleiben bei diesen System unverändert. Auf Ende 2022 lief dieses Modell in Europa aus, in den USA und weiteren Märkten wird der 1000er Supersportler technisch unverändert weiterhin angeboten.

Nun ist auf Patentzeichnungen von Suzuki der Zylinderkopf und die Ventilsteuerung eines Zweizylinder-Reihenmotors zu sehen. Absolute Höchstleistung war offensichtlich nicht das Konstruktionsziel. Es gibt zwar vier Ventile pro Zylinder, doch die Ventile werden von einer obenliegenden Nockenwelle betätigt.

Bei dieser Anordnung lässt sich mit vergleichsweise geringem technischem Aufwand eine variable Steuerung für die Einlassventile realisieren. Dabei werden die beiden Einlassventile bei niedriger Drehzahl über einen gegabelten Kipphebel und ein Nockenprofil mit zahmem Öffnungswinkel und wenig Ventilhub betätigt. Suzuki Verwendet in der Zeichnung Rollenkipphebel, welche den Verschleiss am Nockenprofil minimieren.

Bei bestimmter (mittlerer) Drehzahl wird mit einem Bolzen ein zweiter Kipphebelteil angekoppelt, der das zahme Nockenprofil mit grösserem Öffnungswinkel und mehr Ventilhub quasi übersteuert, der zahme Nocken hat keinen Kontakt mehr zum Kipphebel.

Yamaha und Piaggio verbauen an Einzylinder-Viertaktmotoren ähnliche Systeme, die einwandfrei funktionieren und das Drehzahlband dieser Motoren erweitern und die Abgaswerte verbessern. Yamaha betätigt den Verbindungsbolzen mit Oeldruck.

Aus den Patentzeichnungen von Suzuki geht nicht hervor, die der Verbindungsbolzen bewegt wird. Oeldruck oder elektromagnetische Betätigung ist denkbar. Im Zylinderkopf mit dem Kettenantrieb der Nockenwelle zwischen den Zylindern glauben wir den Motor mit 250 ccm zu erkennen, den Suzuki in der V-Strom 250 und der GSX250R verbaut – beides Modelle, die in Europa nicht angeboten werden.

Mit einem modernisierten Zweizylinder-Reihenmotor mit variabler Ventilsteuerung liessen sich aktuelle und künftige europäische Abgasnormen erfüllen und Suzuki könnte die Lücke im Modellprogramm zwischen 125 und 650 ccm schliessen. Allerdings sind Motorräder mit 250 ccm in Europa nicht gefragt, solche mit etwa 400 ccm hingegen schon. Oder aber diese Spekulation des SPEEDWEEK-Autors erfüllt sich nicht und Suzuki modernisiert mit dieser variablen Ventilsteuerung seine Motorräder in der in Asien und Südamerika gefragten 250er Klasse.

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