Scrambler 400XC: Neues Topmodell für Triumphs 400er
2024 war ein Rekordjahr für Triumph. Fast 135.000 Motorräder verkauften die Briten und konnten ihren Absatz damit um 64 Prozent steigern. Was wie eine komplette Erfolgsgeschichte klingt, ist in Wahrheit nur einer Modellreihe zuzuschreiben: Die 400er-Reihe, in Europa bestehend aus Speed 400 und Scrambler 400X (In Asien wird zusätzlich die abgespeckte Speed T4 angeboten), machte aus dem Stand nahezu 40 Prozent Verkaufsanteil aus.
Ohne den Start der noch recht frischen Einsteigermodelle wären die Verkaufszahlen der in Hinckley beheimateten Marke im letzten Jahr global geschrumpft. Diese Zahlen belegen die Wichtigkeit der Einzylinderbikes für Triumph und auch in Europa ist das kleinste Modell der «Modern Classics» ein Zugpferd.
Der authentische Retro-Look kommt bei Triumph-Käufern an und bringt obendrein Kunden von anderen Herstellern in die Showrooms der Engländer. Entsprechend versuchen die Briten auf dem bisherigen Erfolg aufzubauen und planen die Modellreihe in den kommenden Monaten zu erweitern.
Den Auftakt macht die Scrambler 400XC. Seit Mai ist sie in Indien erhältlich und kommt ab Spätsommer auch nach Europa. Paul Stroud, Triumphs Chief Commercial Officer, sieht Bedarf für das Modell und zielt auf jüngere Kundschaft ab: «Wir hoffen, dass die Scrambler 400 XC weitere Fahrer ansprechen wird und die Marke Triumph einer neuen Generation von Kunden zugänglich macht. Wir erwarten Nachfrage auf der gesamten Welt.»
Die XC stellt zunächst das Topmodell der Scrambler 400-Baureihe dar und basiert auf der Scrambler 400X. Triumph-Angaben nach soll sie edle Details und mehr Off-Road-Fähigkeiten bieten, die über die der 400X hinausgehen. Mit unveränderten 150 mm Federweg dürften diese Fähigkeiten zwar auch weiterhin maximal für die Bewältigung mittelschwerer Feldwege ausreichen, doch mit Kühler-Schutzgitter, Alu-Motorschutz unten und seitlichem Schutzbügel und macht der XC optisch einiges her und wirkt zudem robuster.
Drei eigenständige Farbkombinationen werden angeboten, vor allem das aufpreispflichtige «Racing Yellow» sticht dabei ins Auge. Weitere optische Änderungen sind der höhergelegte Spritzschutz am Vorderrad sowie der minimalistische Windschutz. Beide greifen auf das Design der großen Schwester Scrambler 1200 auf. Mit Hilfe zahlreicher Accessoires soll sich das Modell weiter individualisieren lassen. Drahtspeichenfelgen und schlauchlose Bereifung gehören jedoch standardmäß zur Ausstattung für die 400er-Scrambler, ebenso wie für die 1200er-Schwester. Bei der 400 XC kommen vorn jedoch 19-Zoll- und hinten 17-Zoll-Räder zum Einsatz. Antriebsseitig bleibt es beim unveränderten 398-cm³-Einzylinder mit weiterhin 40 PS. Dieser imitiert den Look eines luftgekühlten Motors, zählt aber technisch zu den modernsten Triebwerken seines Segments. Auch Chassis und Instrumentierung bleiben unverändert.
In Deutschland ruft Triumph 7.145 Euro auf, Kunden in Österreich müssen mindestens 7.795 Euro bereithalten, Preise für die Schweiz liegen noch nicht vor. Damit wird die Scrambler 400XC ab September zunächst das obere Ende der 400er-Baureihe markieren, zumindest bis zum Jahreswechsel.
Denn dann wird die Traditionsmarke aller Voraussicht nach die Baureihe mit einem weiteren Modell nach oben abrunden - jedoch für sportlicher orientierte Kunden. Wie SPEEDWEEK.com bereits im Februar berichtete, steht die Präsentation eines Modells im klassischen Café-Racer-Look an. Auch dieses orientiert sich an größeren Modellen im Triumph-Programm, allen voran der Speed Triple 1200 RR und der, ebenfalls seit kurzem nicht mehr produzierten Thruxton 1200.
Produziert wird die Baureihe, einschließlich aller Derivate, im Werk von KTM-Eigentümer Bajaj im indischen Pune, in dem auch die 125er und 390er-Modelle der Österreicher gefertigt werden. Technische Gemeinsamkeiten gibt es jedoch keine.