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Serienversion der BMW F450 GS: Mild statt wild

Von Bernhard M. Höhne
Das «Concept» präsentierte sich aufregender: BMW ersetzt die G 310 GS durch ein neues Modell mit A2-konformem Reihentwin. Das künftige Einstiegsmodell verliert jedoch einiges vom Flair des Showbikes.

GS – Gelände und Straße. Eine inzwischen legendäre Buchstabenkombination, die, ausgehend von der R80 G/S im Jahr 1980, das Segment der modernen Reiseenduro begründete. Gleichzeitig ist die «große» GS BMWs Aushängeschild im oberen Spektrum des Modellangebots der Bayern. Nicht das größte oder stärkste Modell, dennoch prestigeträchtig. Die G310 GS konnte vom Image ihrer großen Schwester jedoch bislang nicht profitieren. Zwar trägt auch sie die glorreichen Buchstaben in der Modellbezeichnung, wirkt aber verspielt und bietet für viele Motorradfahrer doch zu wenig Leistung und Sexyness.

Die F450 GS soll das ändern. Ab dem Jahreswechsel 2025/2026 soll sie in die Lücke zwischen G310 GS und F800 GS stoßen und das kleinere der beiden Modelle zudem mittelfristig ersetzen. Das «Concept F450 GS», das BMW im Herbst 2024 auf der EICMA überraschend präsentierte, weckte hohe Erwartungen. Es griff das Design der R1300 GS auf und mixte es mit Enduro-Anleihen, langem Federweg, Speichenrädern, hochgelegtem Endschalldämpfer und grobstolligen Reifen. Die Bayern machten bereits damals keinen Hehl raus, dass das Concept einige Merkmale der Serienversion vorwegnehmen würde. Die fertige F450 GS wird aber, obwohl das Konzeptmotorrad von den Bayern explizit als seriennah bezeichnet wurde, deutlich zurückhaltender in Serie gehen.

Beiden gemein ist aber zunächst die Technik: In der Serienversion zum Einsatz kommt der im Concept erstmals gezeigte und neu entwickelte Reihenzweizylinder, der etwas weniger als die im Namen versprochenen 450 ccm Hubraum zur Verfügung stellt, dafür die maximal möglichen 48PS der A2-Führerscheinklasse ausreizen soll. Dieser Motor wird später auch in weiteren Modellen, unter anderem einem Naked Bike, verbaut werden. Er steckt in einem klassischen Stahlrohrrahmen, der ebenso dem des Concepts gleicht.

Überraschendes Highlight in der Serienversion soll ein halbautomatisches Getriebe werden, die dem Fahrer die Schaltarbeit teilweise abnehmen und so die Hürden für Motorradneulinge reduzieren soll. Details sind dazu bislang nicht bekannt, mit der ASA genannten Halbautomatik der R1300er-Modelle dürfte das System der F450 aber kaum etwas gemein haben – zu teuer. Schließlich wird es sich um ein aufpreispflichtiges Extra handeln und muss dem Segment entsprechend eingepreist werden.

Vom Concept weitestgehend übernommen wird das Fahrwerk: Die Vorderradgabel bleibt einstellbar, jedoch bei vorn und hinten geringeren Federwegen. Die kleine Reihentwin-GS soll als künftiges Einstiegsmodell schließlich leicht zugänglich sein und richtet sich obendrein mehr an Alltags- als an sportlich ambitionierte Off-Road-Fahrer. Aus dem gleichen Grund entfällt auch die grobstellige Off-Road-Bereifung. Die von uns gesichteten Vorserienmotorräder hatten stattdessen allesamt Maxxis Maxplore aufgezogen.

Das Design der Serienversion greift Elemente des Showbikes auf – so geht die Form des Tanks und der Seitenverkleidung des Conceptbikes fast unverändert in Serie. Auch die Frontpartie wurde zwar überarbeitet, erinnert jedoch weiterhin stark an die große Schwester R1300 GS. Im hinteren Bereich kommt ein neuer Heckrahmen zum Einsatz, um eine bequemere Sitzbank zu ermöglichen – die Optik gerät entsprechend weniger schlank. Gleiches gilt für den Auspuff, der in der Serie niedriger verbaut und voluminöser wird – zusätzlich zum für die Serie verbauten Vorschalldämpfer.

Wie auch die G310-Baureihe, wird die finale F450 GS wieder bei BMW-Partner TVS in Indien produziert. Ihre Premiere soll noch in diesem Jahr erfolgen. Ob dies auch für den Verkaufsstart gilt, bleibt abzuwarten.

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