Teamchef Hukelmann: In jedem Lauf höllisch aufpassen
Deutschlands Teammanager Josef Hukelmann
Nach zweijähriger Corona-Unterbrechung wird am 26. Mai in Herxheim das Langbahn der Nationen ausgetragen, die Mannschafts-Weltmeisterschaft. Deutschland als Rekordweltmeister geht als einer der Favoriten ins Rennen. Max Dilger und Lukas Fienhage nutzten kürzlich das Trainingsangebot der Motorsportvereinigung Herxheim, um sich auf das Rennen vorzubereiten, auch Teamchef Josef Hukelmann scheute die Anreise aus dem Norden nicht. SPEEDWEEK.com ergriff die Gelegenheit, um mit ihm über das WM-Finale am Vatertag zu sprechen.
«Wir freuen uns alle, dass es wieder losgeht», erzählte Hukelmann, der wie die Fans und Fahrer zwei Jahre auf den attraktiven Wettbewerb warten musste. «Im vergangenen Jahr waren wir kurz davor, dass in Tschechien gefahren worden wäre, das ist dann aber doch wieder gecancelt worden.»
In diesem Jahr findet das Finale des Langbahn der Nationen bereits relativ früh im Jahr statt, so konnte Hukelmann zum Zeitpunkt der Nominierung des deutschen Teams fast aus dem Vollen schöpfen – nur Martin Smolinski steht nach seiner Hüft-OP nicht zur Verfügung. Der Teamchef schaltete sich vor der endgültigen Nominierung mit seinem Kader, bestehend aus Erik Riss, Max Dilger, Lukas Fienhage, Michael Härtel und Jörg Tebbe, zusammen und wählte im Team das deutsche Trio aus, welches für Deutschland Gold holen soll.
Mit dem neuen Modus, in dem ursprünglich bis zu neun Nationen hätten teilnehmen sollen, gilt es, sich auf neue Herausforderungen einzustellen. Hukelmann: «Bislang hatten wir zwei Nationen mit jeweils drei Fahrern auf der Bahn. Wir hatten immer einen guten dritten Mann, die anderen nicht. Wir sind uns bewusst, dass alle Nationen zwei gute Fahrer haben. Deswegen müssen wir das mit höchster Präzision und Engagement anpacken und jeden Lauf höllisch aufpassen, dass da nicht irgendwie leichtfertig mit umgegangen wird. Und dass keine Ausfälle passieren, was man aber nicht beeinflussen kann. Es wird unglaublich spannend.»
Auch wenn das deutsche Team nun keine drei Fahrer mehr gleichzeitig ans Band bringen kann, ist der Teamchef wie auch seine Fahrer davon überzeugt, dass die Ausgeglichenheit ein Vorteil sein kann. «Das ist nur logisch, wenn wir so viele Vorläufe auf einer 1000-Meter-Sandbahn mit vier Runden Vollgas plus ein Finale haben, wo alles auf null steht. Denn was nützt es, wenn einer vornewegfährt und der andere liegt auf Platz 6 – und der Dritte und Vierte werden Weltmeister. Wichtig ist, erst mal ins Finale zu kommen, dann wird im Team entschieden, wer wo eingesetzt wird.»
Zu Lukas Fienhage, dem Weltmeister des Jahres 2020, und Max Dilger, dem Deutschen Langbahnmeister, nominierte Hukelmann den zweifachen Weltmeister Erik Riss, der in den vergangenen Jahren keine Langbahnrennen fuhr. Hukelmann ist überzeugt, dass der Schwabe seine Leistung bringen und als Kapitän das Team anführen wird: «Als wir die Teambesprechung hatten, in der auch Jörg Tebbe und Michi Härtel dabei waren, habe ich das Schlusswort an Erik gegeben. Er hat gesagt, wir sind in einem Stadion in Deutschland, das wird voll sein, und wir haben 2017 das letzte Mal den WM-Titel geholt. Wir wollen uns anstrengen und was erreichen, denn der Adrenalinkick und die Spannung, die in der Luft liegen wird, beflügelt einen. Es wird bestimmt etwas Besonderes. Ich bin immer noch ein Fan der Ein-Tages-Finales, denn da kann man echt was rausholen. Wir werden auf Sieg gehen, aber mit höchstem Respekt vor den anderen. Wir werden das nicht leichtfertig angehen.»