Misano: Wie Domi Aegerter den Weltcup-Sieg verspielte
Domi Aegerter verlor den Kampf um den MotoE-Weltcup in Misano durch eine ungestüme Attacke gegen Jordi Torres, die eine 38-sec Zeitstrafe zur Folge hatte.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Wie gewonnen, so zerronnen. Das Dynavolt Intact MotoE-Team jubelte nach der Zieldurchfahrt beim MotoE-Finale in Misano zu früh über den vermeintlichen Weltcup-Gesamtsieg von Domi Aegerter. Der Schweizer musste sich nach dramatischen Szenen, bangen Minuten und einer 38-Sekunden-Strafe mit Platz 2 im Weltcup 2021 abfinden, der vom Team konsequent als Weltmeisterschaft bezeichnet wird.
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Für Dominique Aegerter und sein Dynavolt Intact GP-Team vergingen lange und ungewisse Minuten, in denen niemand wusste, ob man sich über den Weltcupsieg freuen dürfe. Denn nach einem hitzigen, riskanten und allzu optimistischen Überhol-Manöver des Schweizers gegen seinen Titelrivalen Jordi Torres in der letzten Kurve des MotoE-Weltcup-Finales entschied die Rennleitung nach dem Zieleinlauf, Aegerter eine 38-Sekunden-Strafe für "unverantwortliches Fahren" zu verhängen, was ihn nicht nur um den Sieg im Rennen, sondern auch den Weltcup siege brachte. Denn Torres war bei der folgenden Kollision zu Sturz gekommen und leer ausgegangen.
Zur Erinnerung: Aegerter lag vor dem letzten Rennen acht Punkte hiner Torres. Er fiel aber nach der Strafe auf Platz 12 zurück, das brachte ihm nur vier Punkte ein. Und da Torres nach dem Crash noch 3 Punkte sammelte, verlor der "Domi Fighter" den Titelkampf klar.
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Durch die nicht unerwartete Entscheidung der FIM MotoGP Stewards fehlten dem Supersport-WM-Leader schließlich sieben Punkte zum Titelgewinn.
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In dem 8-Runden-Rennen gab der Rohrbacher alles, was in seiner Macht stand. In kürzester Zeit kämpfte er sich von Platz 5 kommend auf Rang 2 hinter Titelrivale Torres vor, der in der Zwischenzeit eine Lücke von knapp einer Sekunde herausgefahren hatte. Aegerters Pace erlaubte es ihm, innerhalb von wenigen Runden die Lücke zu schließen. Der ambitionierte Routinier gab sich aber mt Platz 2 nicht zufrieden und warf in den letzten Runden alles in die Waagschale.
Torres hielt in der letzten Kurve als Spitzenreiter natürlich beharrlich an seiner Linie fest, als der Dynavolt Intact GP-Pilot auf der Innenlinie in Turn 14 einbog. Torres und Aegerters kollidierten, Torres kam zu Sturz. Durch die nachträglich verhängte Zeitstrafe bildeten Matteo Ferrari, Mattia Casadei und Miquel Pons die Top-3 im letzten Rennen der Saison.
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Der enttäuschte Aegerter hat den Cup-Fight schon in der letzten Saison verspielt, als er punktgleich mit Platz 2 nur Dritter der Meisterschaft wurde. Dominique Aegerter: "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu erklären, was ich jetzt fühle. Wir haben um die Meisterschaft gekämpft, wir sind eine starke Saison gefahren und natürlich habe ich heute versucht, diese Meisterschaft zu gewinnen. Leider hatte ich nicht den besten Start und war ein oder zwei Runden lang in einen Kampf mit Ferrari und Casadei verwickelt. Aber dann konnte ich mich freikämpfen und den Rückstand sofort aufholen. Innerhalb von zwei Runden war ich direkt hinter Torres und ab der vorletzten Runde begann ich ihn zu attackieren." "Ich überholte ihn mehrere Male, so dass er genau wusste, dass ich da war. Er wusste auch, dass er, selbst wenn ich ihn überholen würde, immer noch Weltcup-Sieger sein würde. In der letzten Runde überholte ich ihn schließlich zweimal, und als ich in Kurve 14 einbog, wusste er, dass ich wie in den Runden zuvor von innen kommen und später bremsen würde als er. Er behielt seine Linie bei, was dazu führte, dass er mein Hinterrad berührte und aus dem Rennen stürzte. Natürlich wollte ich nicht, dass er stürzt, aber ich war auf der Innenlinie. Wenn man auf alle Rennen zurückblickt, gab es in der letzten Runde immer große Kämpfe und viele Kollisionen. Ich habe mich bei ihm für das Manöver entschuldigt, denn ich bin ein fairer Fahrer, aber wir hätten es alle riskiert, um den Titel zu gewinnen." "Die MotoE-Saison ist super kurz, die Rennen sind kurz, also muss man konstant ans Limit gehen", meint Aegerter. "Das Motorrad ist schwer und nicht leicht zu bremsen. Ich bin nicht von der Strecke abgekommen, aber als ich in den Parc Fermé einfuhr, gab mir die Rennleitung eine Strafe von 38 Sekunden, was einer Durchfahrtsstrafe gleichkommt. Mein Team und ich haben diese harte Entscheidung nicht verstanden und sind zur Rennleitung gegangen, um Einspruch zu erheben, aber die Rennleitung wollte nichts davon wissen, und so blieb es bei dieser Strafe. Ich wurde trotzdem Zweiter in der Meisterschaft. Aber ich bin natürlich nicht glücklich über diese Entscheidung. Ich bin sehr enttäuscht und kann zu diesem Zeitpunkt nicht viel mehr sagen, denn es ist niederschmetternd, wenn ein Rennen und die Meisterschaft auf dem grünen Tisch entschieden werden."
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Ergebnis Rennen 2 am 19. September in Misano 1. Matteo FERRARI / ITA / Indonesian E-Racing Gresini Moto 2. Mattia CASADEI / ITA / Ongetta SIC58 Squadracorse 3. Miquel PONS / SPA / LCR E-Team 12. Dominique AEGERTER / SWI / Dynavolt Intact GP 13. Jordi Torres / SPA / Pons HP 40 MotoE MotoE World Cup-Endstand 1. TORRES Jordi / SPA / 100 Punkte 2. AEGERTER Dominique / SWI / 93 3. FERRARI Matteo / ITA / 86 4. GRANADO Eric / BRA / 84 5. ZACCONE Alessandro / ITA / 80 6. CASADEI Mattia / ITA / 79 7. PONS Miquel / SPA / 73 8. TULOVIC Lukas / GER / 62 9. ALDEGUER Fermín / SPA / 51 10. HERNANDEZ Yonny / COL / 47 11. OKUBO Hikari / JPN / 45 12. ZANNONI Kevin / ITA / 44 13. PEROLARI Corentin / FRA / 31 14. MANTOVANI Andrea / ITA / 29 15. HERRERA Maria / SPA / 27 16. CARDELUS Xavi / AND / 21 17. IWEMA Jasper / NED / 13 18. PIRES Andre / POR / 12 19. VALTULINI Stefano / ITA / 1
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