Aki Ajo (KTM): «Stahlrahmen hat Vor- und Nachteile»

Von Günther Wiesinger
Red Bull-KTM-Moto2-Teambesitzer Aki Ajo will von der Favoritenrolle für 2018 mit Oliveira und Binder nichts wissen. Er verweist auf die starke Konkurrenz und stapelt tief.

Der finnische Red Bull KTM-Teambesitzer Aki Ajo gewann im Herbst 2017 mit Miguel Oliveira die letzten drei Moto2-Rennen, auch Teamkollege Brad Binder brauste bei diesen Rennen dreimal aufs Podest.

Aber Weltmeister-Macher Ajo wehrt sich vehement gegen die Favoritenrolle für 2018.

Die neue Moto2-KTM bildete die Überraschung der Saison 2017.

Denn die Konkurrenz von Kalex über Suter bis zu Speed-up tritt vollzählig mit Alu-Deltabox-Rahmen an, während KTM traditionell auf den Gitterrohrstahlrahmen setzt.

Nach dem ersten Sieg in Phillip Islands wunderte sich der spätere Weltmeister Franco Morbidelli über den überragenden Top-Speed der KTM. Ein paar aufmerksame Techniker mutmaßten, durch die weniger umfangreichen Stahlrohre werde der Motor durch den Fahrtwind besser gekühlt; KTM könne deswegen kleiner Kühler einbauen und dadurch eine bessere Aerodynamik erzielen.

«Sicher gibt es Unterschiede zwischen einem Alu-Chassis und Stahlrahmen», sagt Ajo. «Man findet dabei für jedes Konzept positive und negative Aspekte. Ein Nachteil könnte sein, dass bei uns die Aerodynamik nicht so gut ist, weil beim Stahlrahmen mehr Löcher und offene Flächen zutage treten. Anderseits kann es sein, dass du beim Stahlrahmen in gewissen Bereichen kleiner und kompakter bauen kannst, das hilft dir dann vielleicht bei der Aerodynamik und bei der Wasserkühlung. Aber es ist nicht so, dass eines der beiden Konzepte nur Vorteile hätte. Ich sehe überall Vor- und Nachteile. Aber ein klarer Vorteil beim Stahlrahmen lässt sich nicht von der Hand weisen: Modifikationen am Rahmen können schneller und leichter erledigt werden als bei einem Alu-Rahmen. Du kannst das Chassis leichter abändern und rascher Verbesserungen erzielen.»

Nach der Saison 2016 stiegen Zarco, Rins, Lowes und Folger in die MotoGP-WM auf. Jetzt wechseln Morbidelli, Lüthi und Nakagami in die MotoGP, Sam Lowes kommt zurück.

Welche Fahrer sieht Aki Ajo als gefährlichste Rivalen für sein KTM-Team 2018? «Ich bin noch nie ein Mensch gewesen, der einzelne Namen oder Fahrer oder Marke hervorhebt. Wir konzentrieren uns auf unsere eigenen Verbesserungen», hält Ajo fest. «Wir fokussieren uns nicht auf die Gegner. Es gibt viele Moto2-Fahrer, die seit vielen Jahren ind er Moto2 sind, viel Erfahrung haben und jetzt hier weiterfahren. Wir haben 2017 ein paar schnelle Moto2-Rookies gesehen, die jetzt mehr Erfahrung haben und wirklich stark sein werden. Und es können auch ein paar Neuklinge aus der Moto3-WM für Überraschungen sorgen, wie wir in den letzten Jahren gesehen haben.»

Moto3-Weltmeister Joan Mir im Marc VDS-Team zum Beispiel? «Wenn du mich zu ihm befragst, dann kann ich sagen, er ist Weltmeister. Er wird auch in der Moto2 stark sein. Man muss abwarten, wie lange er braucht, bis er sich an das Motorrad gewöhnt hat. Aber Weltmeister und GP-Sieger brauchen dafür nicht lange. Ich erinnere nur an Brad Binder, Maverick Viñales oder Alex Rins und so weiter.»

Nach der Papierform sollte den der WM-Dritte Oliveira und der WM-Vierte Alex Márquez die besten Titelchancen haben, dazu Bagnaia, Pasini und Binder?

Ajo: «Es gibt so viele starke Fahrer. Pasini gehört zu den Ältesten, aber er war letztes Jahr sehr stark. Und es gibt andere, die sich plötzlich steigern und eine gute Saison zeigen können. Dazu kommen die Aufsteiger, die rasch lernen können. Moto2 war und ist die engste Kategorie im ganzen GP-Sport.»

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