Vorschlag von Gresini: 2021 mit 2020er-Bikes fahren
Die Coronavirus-Krise hat auch die Motorrad-WM fest in der Hand. Teambesitzer Fausto Gresini macht sich Sorgen um seine 70 Mitarbeiter und hofft auf die Hilfe von WM-Promoter Dorna.
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"Bis es wirklich wieder losgeht, wird es noch lange dauern. Und das ist realistisch, nicht pessimistisch", seufzt Fausto Gresini. "Vor einer Woche habe ich noch geglaubt, dass wir in Mugello [31. Mai] oder Barcelona [7. Juni] fahren könnten. Das würde ich sofort unterschreiben. Aber wenn es gut läuft, werden wir uns mit einer abgespeckten WM zufrieden geben müssen. Das Wichtige ist, dass es wieder ins Rollen kommt."
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Gresini ist mit seinem Rennstall in der Moto3- und Moto2-WM sowie dem MotoE-Weltcup vertreten, dazu kommt das Joint-Venture mit Aprilia in der MotoGP-Klasse. "Ich habe einen Dreijahresvertrag mit Aprilia. Ich bezahle mein Personal, also einen Großteil der Mechaniker und die Hospitality. Sie kommen für die Cheftechniker, die Ingenieure und all jene auf, die sich um die Entwicklung kümmern. Für mich stehen meine Mitarbeiter aktuell an erster Stelle", unterstrich er im Interview mit der "Gazzetta dello Sport". Die Sponsoren hätten bisher zwar noch keine drastischen Entscheidungen getroffen, aber die Coronakrise bringt trotzdem beträchtliche finanzielle Sorgen mit sich: "Wir sind 70 Leute, das ist viel. Und natürlich bin ich besorgt", gab der 59-jährige Italiener ganz offen zu.
Deshalb verhandelt die Teamvereinigung IRTA unter Präsident Hervé Poncharal mit GP-Serien-Promoter Dorna über einen Rettungsschirm für einen Großteil der 42 Teams in den drei Klassen Moto3, Moto2 und MotoGP.
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"Das wird ein wichtiger Test auch für die Dorna, die Interesse daran haben muss, alles aufrechtzuerhalten. Sie werden außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen müssen, um die Zukunft der Moto2 und Moto3 zu sichern, wo die Zuwendungen heute gering sind und ca. 15 Prozent des Budgets ausmachen. Falls die Sponsorengelder fehlen werden, hoffe ich auf Hilfe. Carmelo [Ezpeleta] war in dieser Hinsicht immer sehr umsichtig und hilfsbereit – und er wird es auch weiterhin sein", äußerte sich Gresini vorsichtig optimistisch. Und der Teambesitzer ging noch einen Schritt weiter: "Um die Kosten besser zu verteilen, würde ich auch 2021 die Motorräder von 2020 verwenden."
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Eine außergewöhnliche Situation erfordert außergewöhnliche Maßnahmen. Das gilt besonders in Gresinis Heimat Italien, die mit bisher 69.176 bestätigten Coronavirus-Fällen und 6820 Toten besonders hart getroffen ist. "Wenn das alles vorübergeht, wird unsere Welt eine andere sein", ist der zweifache 125er-Weltmeister überzeugt. "Wir werden Chancen, Sponsoren und Jobs verlieren. Es wird wichtig werden, innovativ zu sein. Die Krise muss uns lehren, anders zu handeln und zu denken. Italien hat sich immer wieder aufgerichtet und wird es auch dieses Mal tun."
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