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Lorenzo Baldassarri: eSport-Triumph ohne Training

Von Johannes Orasche
Lorenzo Baldassarri setzte sich gegen Jake Dixon durch

Lorenzo Baldassarri setzte sich gegen Jake Dixon durch

Der 23-jährige Italiener Lorenzo Baldassarri holte sich am Sonntag auf dem virtuellen Kurs von Jerez de la Frontera den Sieg im ersten von der Dorna organisierten Moto2-Rennen im eSport-Format.

Lorenzo Baldassarri ließ bei der eSport-Premiere der Moto2-Klasse auf der PlayStation wenig Zweifel aufkommen. Der Italiener aus dem FlexBox-HP40-Team von Ex-Weltmeister Sito Pons gewann nach seiner Pole im Qualifying auch das Rennen über acht Runden nach einigen gekonnten Manövern recht souverän vor dem Briten Jake Dixon und Bo Bendsneyder aus den Niederlanden. 

Für «Balda», der auf dem Zielstrich des virtuellen Rennens 2,9 Sekunden Vorsprung hatte, war es wie für seine neun Gegner eine völlig neue Erfahrung. Und wie sein deutscher Gegner Marcel Schrötter war auch bei ihm die Anspannung einigermaßen groß. «Ich bin wirklich sehr glücklich über den Sieg», bekennt der 23-Jährige.

Baldassarri ist als bisher einziger Fahrer auf eigenem Wunsch aus der VR46-Akademie von Valentino Rossi abgewandert und wird seit 2019 von Dovizioso-Manager Simone Battistella betreut. Die Moto2-Saison 2019 startete er fulminant mit drei Siegen in vier Rennen.

Baldassarri, der aus San Severino in der Marche stammt und 2011 den Red Bull Rookies-Cup gewinnen konnte, gesteht aber auch: «Die Wahrheit ist, dass ich vor diesem eSports-Rennen kaum auf der PlayStation gespielt habe, weil ich für gewöhnlich recht wenig auf der Konsole spiele. Ich ärgere mich immer fürchterlich. Weil ich recht gut bin. möchte ich immer gewinnen, auch in solchen Spielen.»

«In der Zeit der Quarantäne ist dieses Event die Sache, die dem Rennsport am nächsten kommt. Obwohl es hinter einem Monitor und mit einem elektronischen Kontrollgerät läuft, sind die Gefühle eigentlich ähnlich. Ich habe diesen Tag genossen und gewonnen, aber ich hoffe, dass wir alle bald wieder zu den echten Rennen zurückkehren können. Aber wir hatten alle Spaß, was wichtig an dieser ganzen Sache ist und ich hoffe, das trifft auch auf die Zuschauer zu Hause zu.» Baldassarris Aufruf ist unmissverständlich: «Lasst uns diesen Virus besiegen!»

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