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Kevin Schwantz: Wer ist der nächste US-MotoGP-Star?

Von Nora Lantschner
Kevin Schwantz holte in den für die US-Amerikaner glorreichen 500er-Zeiten 1993 auf Suzuki den WM-Titel. Der Texaner spricht über mögliche Nachfolger aus der Moto2-WM: Joe Roberts und Cameron Beaubier.

Einst dominierten die Amerikaner in der «premier class»: Kenny Roberts, Freddie Spencer, Eddie Lawson, Wayne Rainey und Kevin Schwantz räumten von 1978 bis 1993 insgesamt 13 von 16 Titeln ab. 2000 gewann dann Kenny Roberts jr. die 500er-WM, ehe die USA mit Nicky Hayden 2006 zum bisher letzten Mal den Weltmeister in der Königsklasse der Motorrad-WM stellten.

Ben Spies fuhr mit seinem einzigen MotoGP-Sieg in Assen 2011 den bisher letzten amerikanischen Grand-Prix-Erfolg ein. In der zweithöchsten Klasse der Motorrad-WM liegt der letzte Triumph noch weiter zurück: John Kocinski siegte 1990 in Australien und kürte sich im selben Jahr zum 250-ccm-Weltmeister.

Immerhin stand Moto2-Hoffnungsträger Joe Roberts (23) 2020 schon auf Pole und als Dritter in Brünn einmal auf dem Podest. Dazu kehrt mit Cameron Beaubier (28) in dieser Saison ein fünfmaliger MotoAmerica-Meister in die WM zurück.

Wen sieht Kevin Schwantz als den nächsten amerikanischen MotoGP-Star? «Natürlich muss man auf die zwei Jungs schauen, die schon dort sind – Cameron und Joe. Joe hat in der Moto2 zuletzt einige Male großartig performt, es sieht so aus, als wäre er der nächste», meinte er im Interview mit bikesportnews.com.

«Die kommende Saison wird uns viel über Joe Roberts und seinen Charakter sagen», ergänzte der 56-jährige Texaner mit Blick auf den Italtrans-Neuzugang. «Es könnte auch sehr gut sein, dass Cameron der nächste ist. Cameron ist ein bisschen älter. Er ist schon eine Weile dabei, wenn er der nächste amerikanische Weltmeister werden will, wird er schnell loslegen müssen.»

Dass Roberts das Aprilia-Angebot abgelehnt und deshalb nicht schon 2021 in der MotoGP-Startaufstellung steht, bedauert der 500er-Weltmeister von 1993: «Ich glaube nicht, dass man viele Chancen auf eine MotoGP-Platz bekommt. Einen auszuschlagen könnte – aus meiner Sicht – ein bisschen dumm gewesen sein. Denn wenn es das ist, wo du sein willst, dann sollte man dort so schnell wie möglich hinkommen.»

«Ich glaube, dass Joe mit American Racing 2020 einen großartigen Job gemacht hat. Er wechselt in ein anderes Team, das den Moto2-Weltmeister hervorgebracht hat – jetzt ist er unter Druck», gab der 25-fache GP-Sieger zu bedenken. «Wenn man auf einem der besten Bikes sitzt, dann muss man an der Spitze mitfahren, sonst werden die Leute wieder an dir zweifeln.»

Schwantz betonte aber auch: «Ich glaube, Joe hat die Fähigkeiten dazu. Er hat schon mit John Hopkins gearbeitet und ich glaube ein Coach macht heutzutage einen großen Unterschied. Dass einer auf dich schaut, der es selbst geschafft hat, der es selbst erlebt hat, und dass er dir helfen kann, wenn du an den Punkt kommst, wo du dich fragst ‚warum kann ich nicht schneller fahren?‘»

Von Moto2-Neuling Cameron Beaubier erwartet der Texaner ebenfalls viel: «Beaubier steigt auf ein Bike, von dem Joe gerade erst abgestiegen ist. Er hat also ein Motorrad und ein Team, die zusammen sehr gut funktionieren. Ich glaube, dass Cameron gut dabei sein sollte. Er hat schon ein wenig WM-Erfahrung, allerdings auf den 125er-Zweitaktern, das ist lange her. Cameron hat sich seither stark entwickelt, er ist mehrfacher US-Superbike-Champion. Ich glaube, dass alle von seinem Engagement und seinen Ergebnissen positiv überrascht sein werden», so Schwantz. 

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