Marcel Schrötter verabschiedet sich nach 181 Moto2-Rennen aus der Motorrad-Weltmeisterschaft, der Bayer blickt auf das letzte Rennen und seine Moto2-Karriere zurück.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Mit einem Burnout, langem Applaus und einer Bierdusche ging die Moto2-WM-Karriere von Marcel Schrötter zu Ende, als er seine Kalex zum letzten Mal vor der Intact-Box abstellte. "Es sind pure Emotionen", beschrieb Freundin Michelle die Gefühlslage. Auch Marcel hatte feuchte Augen und brauchte erst einmal einen Moment, ehe er sich zu seinem Rennen äußerte.
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Die Erkenntnis, dass das Moto2-Rennen in Valencia sein letztes in der Motorrad-WM sein wird, kam erst in den Morgenstunden. Das Rennen kam "immer eher und eher. Man denkt sich: Ein Mal noch, dann ist es vorbei", beschrieb der 29-jährige Intact-GP-Pilot die Lage. "So lange im Team zu sein, ist etwas Besonderes. Wir haben noch mal ein einigermaßen ordentliches Ergebnis eingefahren. Das ist natürlich schön, auch wenn ich nicht ganz zufrieden bin", fasste Schrötter nach Platz 10 zusammen und führte weiter aus: "Für mich war es in der zweiten Saisonhälfte schwierig, mich auf dem Motorrad wohlzufühlen. In Malaysia habe ich mich gut gefühlt und dann gehen auch gewisse Ergebnisse und der Speed. Aber das hat jetzt wieder ein wenig gefehlt. Deswegen sind wir ein bisschen enttäuscht, aber es sind auch viele gestürzt. Das ist wieder typisch Valencia."
Zum Abschluss wäre Schrötter ein einstelliges Ergebnis dann doch lieber gewesen, dennoch sei es wichtig gewesen, ins Ziel zu kommen und nicht mit einem Ausfall das Kapitel beenden zu müssen. Der obligatorische Burnout durfte vor der Box auch nicht fehlen, für Schrötter gehöre dies "irgendwie dazu."
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"[Der Abschied] wird mir immer bewusster, aber ich glaube, so richtig bewusst wird es erst, wenn jeder zuhause ist. Es waren schöne Jahre dabei, gute Ergebnisse. Das Team hat mir auch sehr geholfen, meine ersten Pole-Position und Podestplätze einzufahren, leider ist der Sieg ausgeblieben. Das ist etwas, worüber ich für immer traurig sein werde", beschrieb der Deutsche weiter, vermerkte aber: "Trotz alledem war ich auf dem GP-Podium - und nicht nur ein Mal. Ich denke, wir haben schon etwas erreicht. Wenn du als Deutscher so lange in der WM bleibst, ist das schon ein kleiner Erfolg."
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Den Helm an den Nagel hängt Schrötter aber nicht, er wechselt bekanntlich in die Supersport-WM: "Es ist nicht so, dass es komplett [mit dem Motorradsport] vorbei ist für mich, für mich geht es weiter in einer anderen Meisterschaft. Ich habe das Gefühl, dass ich noch viele Jahre Emotionen, Power und Lust in mir habe. Aber hier ist erst mal der Punkt zu setzen."
Seine beste Erfahrung machte Schrötter in seiner seit 2012 laufenden Moto2-Karriere beim Heimrennen 2019 am Sachsenring: "Das Podium ist etwas Besonderes, auch wenn es der dritte Platz war. Aber wie ich vor Kurzem gesagt habe: Es liegt so viel Druck auf einem Fahrer, wenn er das Land vertritt. Die Unterstützung am Sachsenring habe ich immer gespürt, auch wenn ich nicht aufs Podium gefahren bin. Dort am Podium zu stehen, ist der Wahnsinn. Man gibt den Fans etwas zurück, und das ist eines der Highlights, das geschafft zu haben." Nach dem Abschied von Schrötter wartet bereits der nächste Pilot aus Deutschland auf seine nun zweite Moto2-Chance: Lukas Tulovic. Der 22-Jährige aus Eberbach war bereits in den Jahren 2018 (drei Rennen) und 2019 (19 Rennen) im Moto2-Feld unterwegs und steht im provisorischen Starterfeld für 2023, als Pilot von Liqui Moly Husqvarna Intact GP.
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"Ich habe mit Lukas nicht sehr viel Kontakt. Es war nie so, dass wir miteinander zu tun hatten. Ich wünsche ihm das Beste", betonte Schrötter, führte aber fort: "Er muss seine eigenen Erfahrungen machen. Ich hatte in den letzten Jahren zu kämpfen, deswegen weiß ich nicht, was ich ihm groß mitgeben soll. Ich bin selber auf der Suche, wieder den richtigen Weg zu finden. Ich sag jedes Wochenende: Genieß es einfach. Wenn es läuft, dann ist alles easy, dann kann man auch um 2 Uhr ins Bett gehen und ist trotzdem schnell. Wenn es schwierig, dann ist es andersherum. Dann kann man härter trainieren und machen, was man will, und es wird teilweise nur schlechter. Also der Kopf ist eine Wahnsinnssache, dazu gehört auch ein Team, um sich wohlzufühlen." Moto2-Ergebnis, Valencia (6.11.): 1. Acosta, Kalex, 25 Rdn in 39:52,413 min (= 150,6 km/h) 2. Augusto Fernández, Kalex, + 1,232 sec 3. Arbolino, Kalex, + 10,163 4. Aldeguer, Boscoscuro, + 14,407 5. Arenas, Kalex, + 18,904 6. Gonzalez, Kalex, + 20,554 7. Dixon, Kalex, + 21,244 8. Alcoba, Kalex, + 25,868 9. Agius, Kalex, + 33,763 10. Schrötter, Kalex, + 35,177 11. Bendsneyder, Kalex, + 35,598 12. Gomez, Kalex, + 36,336 13. Salac, Kalex, + 38,942 14. Dalla Porta, Kalex, + 41,710 15. Roberts, Kalex, + 45,238 Moto2-WM-Endstand (nach 20 Rennen):
1. Red Bull KTM Ajo 448,5 Punkte. 2. Idemitsu Honda Team Asia 370. 3. Flexbox HP40 287. 4. GASGAS Team Aspar 258,5. 5.Elf Marc VDS Racing 253,5. 6. Beta Tools Speed up 242,5. 7. Liqui Moly Intact GP Team 195,5. 8. Mooney VR46 Racing 165. 9. Italtrans Racing 152. 10. Pertamina Mandalika SAG 96,5. 11. Yamaha VR46 Master Camp 92,5. 12. American Racing 78,5. 13. Gresini Racing 54. 14. RW Racing GP 30. 15. MV Agusta Forward 5.
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