Superbike-WM 2026: Das Fahrerfeld ist fix

Jerez-Test: Forward an der Spitze, Piqueras stark

Von Thomas Kuttruf
Auch wenn beim zweitägigen Test in Jerez viele Moto2-Stammfahrer fehlten, lieferte die letzte Fahraktion des Jahres Bemerkenswertes. Schnellster war Forward-Pilot Alex Escriq. Angel Piqueras überraschte als Neuling.

Auch die mit 22 Events längste GP-Saison aller Zeiten konnte eine ganze Reihe Teams nicht von einer weiteren Reise in den Süden Spaniens abhalten. Glück hatten alle Aktiven, die sich zur Teilnahme an einer letzten Testsession des Jahres entschlossen hatten – stabiles Wetter auf dem Circuito ließ die Mannschaften das Testprogramm wie erhofft über die Bühne gehen.

Zum einen diente die Erprobung dem deutschen Chassishersteller Kalex zur Standortbestimmung des 2026-Pakets, zum anderen nutzten einige Mannschaften Jerez zur ersten Kontaktaufnahme ihrer Rookies mit den neuen Arbeitsgeräten.

Erstmals auf einem Moto2-Renner saßen die Moto3-Asse der abgelaufenen Saison Angel Piqueras und Taiyo Furusato. Ebenfalls aktiv: Aufsteiger Luca Lunetta – der Italiener hatte aber bereits letzte Woche seine Premiere mit der Moto2-Boscosuro über die Bühne gebracht.

Teamweltmeister Fantic Racing mit Neuzugang Tony Arbolino nutzte den Jerez-Test ebenso wie die komplett neu aufgestellte Marc-VDS-Einheit mit Aron Canet und dem nach langer Verletzungspause erstmals wieder aktiven Deniz Öncü.

Die stärkste Ansage kam allerdings aus einer ganz anderen Richtung. Die Underdog-Mannschaft von Forward Racing, die in der WM 2025 mit Alex Escrig und Jorge Navarro chancenlos gegen Kalex und Boscoscuro war, verließ Jerez mit der Bestzeit. Noch erstaunlicher: Forward hatte nur am ersten Tag gestestet, und – die 1:39,172 min von Alex Esciq am späten Montagnachmittag war fast 0,8 sec schneller als die Pole-Zeit von Manuel Gonzalez beim letzten Jerez-GP (1:39,858 min).

Ebenfalls unter dem offiziellen Moto2-Rekord, aber klar hinter Escriq, blieben die Moto2-Asse Barry Baltus, Daniel Munoz und Collin Veijer. Während Fantic-Hoffnung Tony Arbolino gut zurechtkam und bei einer 1:40,0 min landete, haderte Aron Canet bei seinem Boscoscuoro-Debüt. Der WM-Mitfavorit fuhr 1:40,5 min und fand sich damit nur knapp vor Rookie Furusato wieder.

Die vielleicht größte Überraschung produzierte ein anderer Neueinsteiger ins Moto2-Geschehen. Moto3-Vizeweltmeister Angel Piqueras zeigte keinerlei Respekt vor dem jetzt mehr als doppelt so starken Renner mit Triumph-Dreizylinder. Nach zwei Testtagen blieb die Uhr bei einer 1:40,1 min stehen. Damit war der 18-Jährige schnellster Rookie und auf Anhieb auf dem Niveau der Moto2-Elite. Piqueras Zeit war besser als jene von Canet beim Jerez-Qualifying und hätte für Platz 7 gereicht.

Piqueras startet an der Seite von Ivan Ortola für MSi Racing und damit für das einzige Team, das von Boscoscuro auf Kalex umsteigt. Die Sessions in Jerez fanden bereits mit dem Chassis aus Bayern statt und können somit als sehr erfolgreicher Stapellauf gewertet werden.

Beeindruckend auch die Runden von Lunetta, der auf der offiziellen Boscoscuro von Speed Up nur zwei Zehntel auf Piqueras verlor – und den Test vor Aron Canet beendete.

Ergebnisse Moto2 Test in Jerez (24./25. November):

1. Alex Escrig (E), Forward, 1:39,172 min
2. Daniel Munoz (E), Kalex, 1:39,312 min
3. Collin Veijer (NL), Kalex, 1:39,684 min
4. Barry Baltus (B), Kalex, 1:39,826 min
5. Sergio Garcia (E), Kalex, 1:40,050 min
6. Alonso Lopez (E), Kalex, 1:40,062 min
7. Tony Arbolino (I), Kalex, 1:40,091 min
8. Jorge Navarro (E), Forward, 1:40,094 min
9. Angel Piqueras (E), Kalex, 1:40,165 min
10. Albert Arenas (E), Kalex, 1:40,230 min
11. Luca Lunetta (I), Boscoscuro, 1:40,304 min
12. Alberto Ferrandez (E), Boscoscuro, 1:40,383 min
13. Ivan Ortola (E), Kalex, 1:40,418 min
14. Celestino Vietti (I), Boscoscuro, 1:40,436 min
15. Filip Salac (CZ), Kalex, 1:40,507 min
16. Mario Aji (IND), Kalex, 1:40,534 min
17. Aron Canet (E), Boscoscuro, 1:40,588 min
18. Taiyo Furusato (J), Kalex, 1:40,761 min
19. Deniz Öncü (TR), Boscoscuro, 1:40,808 min

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