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Eskil Suter: 1000-ccm-Aprilia zu Schrott gefahren

Von Günther Wiesinger
Eskil Suter: Asphalt-Ausschlag? Schotter-Allergie?

Eskil Suter: Asphalt-Ausschlag? Schotter-Allergie?

Eskil Suter lässt auch auf dem Arbeitsweg seine Finger nicht von Motorrädern. Das endet mitunter mit einer schmerzhaften Kaltverformung.

«Ich habe noch nie einen so erbärmlichen Schrotthaufen von einem Motorrad gesehen», lautete die Beschreibung eines wahrhaften Experten zu jenen sterblichen Überresten eines zweirädrigen Gefährts, das ein gewisser Eskil Suter (46) letzte Woche in Bauma im Zürcher Oberland nach rund 10 km Fahrt in die ewigen Jagdgründe befördert hat.

Ja, Eskil Suter, der ehemalige GP-Pilot, 1991 immerhin 250-ccm-Vizeeuropameister hinter Max Biaggi und 1996 Fünfter beim 250-ccm-WM-Lauf in Assen. Heute ist Suter Geschäftsführer von Suter Racing, seine Rennmotorräder fahren in allen drei GP-Klassen – als Suter-Honda, Mahindra MG3O, Suter MMX2 und Suter-BMW.

Und wie ist dieser unrühmliche Zwischenfall passiert, der stark auf eine gewisse Tollpatschigkeit im Umgang mit Zweirädern und mangelnde Fahrzeugbeherrschung hindeutet?

«Ich habe das Vorderrad verloren», knurrte Suter, kurz angebunden. Man merkt: Er würde gern das Thema wechseln.

Eskil, ich wusste gar nicht, dass du eine 1000er-Aprilia hast? «Was ich jetzt habe, war einmal eine Aprilia», lässt sich der Schweizer Firmenchef entlocken. Der etwas unangepasste Motorradhersteller passt nicht ideal ins Rollenbild eines typischen Schweizer Unternehmers. Als Rahmenbauer kann er es sich leisten, manchmal ein bisschen aus dem Rahmen zu fallen.

Der Unfallvorgang ist rasch erzählt. Etwas Alltägliches, wir haben das alle auf dem Arbeitsweg schon 100 mal erlebt. «Nach sieben Monaten Eis und Schnee hatte es plötzlich 32 Grad, also habe ich mir in der Firma die Aprilia geschnappt und bin nach Hause gefahren», schilderte Eskil Suter. «Nach wenigen Kilometern bin ich in Bauma in ein Riesengewitter geraten, ich war in Sekundenschnelle nass bis auf die Haut, obwohl ich bekleidet war, zumindest leicht, der Regen hat mich geärgert. Als ich auf der Geraden das Gas wieder zugedreht habe, stand das Vorderrad in einer Pfütze, ich bin wegen Aquaplaning gestürzt und Hunderte Meter über den Asphalt geschlittert.» Wer rechnet auch schon bei Gewitter mit einer Pfütze?

«Ich habe noch nie so platzgreifende Hautabschürfungen wie an Eskils Unterarmen gesehen», berichtet ein SPEEDWEEK-Informant.

«Alles halb so schlimm. Das ist schon wieder alles fast verheilt. Es war nur eine leichte Schotter-Allergie», meinte Suter mit einer wegwerfenden Handbewegung.

Stechende Schmerzen in der Brust legen den Verdacht nahe, der gute Eskil habe auch mehrere Rippenbrüche erlitten. Er will davon nichts wissen. «Krank wird man erst, wenn man zum Arzt geht», lautet Suters weitsichtige medizinische Devise.

Man kann Eskil Suter viel nachsagen. Aber besonders wehleidig wirkt er nicht.

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