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Tom Lüthi nach Platz 2: «Musste die Taktik ändern»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Tom Lüthi hat sich dicht an Pol Espargaró rangepirscht

Im Rennen: Tom Lüthi hat sich dicht an Pol Espargaró rangepirscht

Der Schweizer Suter-Pilot Tom Lüthi ist endgültig zurück in der Weltspitze. Platz 3 in Sepang, Platz 2 in Phillip Island – und in Motegi?

Tom Lüthi gelang mit Platz 2 in Australien das beste Ergebnis in dieser Saison. Nach Platz 3 in Sepang und Platz 2 auf Phillip Island wäre ein Sieg in Motegi am kommenden Wochenende die logische Folge. «Klar, ich würde dort gern gewinnen, die Strecke passt mir besser als Phillip Island. Aber ich verspreche nichts», schmunzelte der Suter-Piloten des Interwetten-Teams von Dani Epp.

Tom, du wärst lieber ein Rennen über die ursprünglichen 25 Runden gefahren als über 13.

Ja, das ist so. ich hätte gerne diese 25 Runden gehabt. Weil am Freitag Probleme da waren, für alle. Wir haben gesehen, es wird mit diesem Hinterreifen schwierig über die Renndistanz. Und dann ist es unser Job, diesen Reifen möglichst über die Distanz zu bringen. Daran haben wir gearbeitet. Mein Team hat einen erstklassigen Job gemacht; wir haben es hinbekommen.
Ich bin dreimal eine Renndistanz gefahren mit diesem Hinterreifen. Nicht am Stück. Aber der Reifen hatte am Schluss die Renndistanz drauf. Ich habe nie irgendwelche Stücke verloren, der Reifen hat keine Blasen geworfen.
Aber es kommt natürlich sehr aufs Set-up drauf an.
Trotzdem, ich akzeptiere natürlich die Kürzung des Rennens auf 13 Runden, es geht um die Sicherheit. Und es bestand ja die Frage, ob es bei den Reifen Qualitätsunterschiede gab. Wenn es so war, verstehe ich die Entscheidung.
Ich musste dann wegen der 13 Runden die Taktik ändern.

Domi Aegerter hat vermutet, die Reifengeschichte sei von den Kalex-Teams aufgebracht worden. Sie wären mit diesem Hinterreifen nicht zurechtgekommen. Stimmst du ihm zu?

Ich weiss von Rabat, dass er überhaupt nicht happy war mit den 13 Runden. Und der fährt auch Kalex. Er wäre lieber 25 Runden gefahren. Es ist ein bisschen unterschiedlich. Ich denke, man kann auch die Kalex so abstimmen, dass man damit über die Distanz kommt – wie bei der Suter. Es war Fahrer- und Team-abhängig. Oder es lag an unterschiedlichen Qualitäten. Das lasse ich offen. Das weiss ich nicht.

Wenn dir im Februar, als dein rechter Ellbogen zu Brei verstümmelt war, einer fünf Podestplätze für 2103 vorausgesagt hätte, hättest du ihm geglaubt?

Nein, es ist noch nicht so lange her, da lag ich im Spital und habe nicht gewusst, ob ich jemals wieder Motorradrennen fahren kann. Deshalb ist das ein sehr schöner Moment, ja.

Hast du gespürt, es kann heute sogar für einen Sieg reichen?

Ja, natürlich, ich habe die Chance gesehen, dass es heute möglichst ist, zu gewinnen. Pol hat einen Fehler gemacht, deshalb bin ich schnell dicht rangekommen. Dann ist mir ein kleiner Verbremser passiert, dadurch war die kleine Lücke wieder da. Es war mir nicht ganz möglich, Pol wieder anzugreifen. Ich hatte natürlich auch mit dem normalen Reifenabbau zu kämpfen. Der Grip liess nach. Dazu kam, dass ich mich nach hinten gegen Torres verteidigen musste. In der letzten Runde war klar: Ich muss Platz 2 nehmen, der erste ist nicht mehr möglich. Also habe ich die Linien für Torres zugemacht.

Pol Espargaró wird in Japan vielleicht ein bisschen auf den Titel achten müssen. Vielleicht fährt er mehr auf Sicherheit als hier. Dann eröffnet sich eine Siegchance?

Ja, genau. Er soll Zweiter werden. Wenn ich gewinne, ist es mir egal. Wer hinter mir Zweiter wird.
Ich freu mich auf Motegi. Ich hoffe, das Wetter passt. Das ist eine absolute Bremserstrecke, es hat aber auch technische Abschnitte drinnen. Der Job geht von vorne los.

Gab es hier keine Beschwerden mit dem Ellbogen?

Im Warm-up hatte ich leichte Schmerzen. Vielleicht habe ich das Gelenk nicht lang genug aufgewärmt. Es war auch ein bisschen kühler. Aber im Rennen war der Arm perfekt. Jetzt bin ich ein bisschen müde. Aber wir sind zurück an der Spitze. Das ist schön.

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