Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Kent Andersson wäre heute 80 Jahre alt geworden

Von Thorsten Horn
Am heutigen 1. August würde Kent Andersson seinen 80. Geburtstag feiern. Der Schwede wurde in der 125-ccm-Klasse zwei Mal Weltmeister und machte sich zudem auch in der Viertelliterkategorie einen Namen.

Der Schwede Kent Andersson erblickte am 1. August 1942 in Landvetter in der Nähe von Göteborg das Licht der Welt. Seine ersten nationalen Rennen fuhr er mit 19 Jahren mit einer Monark.

1966 stieg er mit einer damals noch ebenfalls schwedischen Husqvarna in die Motorrad-Weltmeisterschaft ein und errang mit einem fünften Platz beim Saisonauftakt im spanischen Jarama sowie zwei sechsten Plätzen in Imatra in Finnland und beim Finale im japanischen Fisco/Fuji vier WM-Punkte sowie den 20. WM-Endrang. Parallel fuhr er auch in der 350-ccm-Klasse mit und holte in dieser ebenfalls im Land der aufgehenden Sonne zumindest einen punktbringenden sechsten Platz.

Nach einem mageren Jahr 1967 startete Andersson beim 1968er-Saisonauftakt auf der Südschleife des Nürburgrings in der 125-ccm-Klasse auf einer MZ und holte unmittelbar hinter dem technisch gleich ausgerüsteten Dieter Braun mit Platz 5 seine nächsten WM-Punkte. Es sollten seine einzigen in diesem Jahr in der Achtelliterklasse bleiben.

Ganz anders bei den 250ern, bei denen der Schwede eine Yamaha einsetzte und beim gleichen Grand Prix als Dritter seinen ersten Podestplatz erzielte. Diesem konnte er in den weiteren neun Saisonrennen aber nur noch zwei sechste Plätze hinzufügen und wurde schlussendlich WM-Achter.

Für 1969 unterschrieb Kent Andersson für die 125-ccm-Klasse einen Vertrag bei Maico und fuhr für die Neueinsteiger aus dem kleinen schwäbischen Dorf Poltringen bei Pfäffingen (in der Nähe von Tübingen), wiederum beim WM-Auftakt in Jarama, die ersten WM-Punkte sowie sogleich das erste Podest für Maico ein. Ungeachtet dessen verließ er danach Maico, ging zu Yamaha und wiederholte in Assen diesen zweiten Rang. Am Saisonende wurde er Gesamtvierter.

Sein Hauptaugenmerk lag aber wieder auf der Viertelliterklasse. In dieser wurde er in Jarama ebenfalls Zweiter und feierte gleich anschließend in Hockenheim seinen ersten Grand-Prix-Sieg. In Imatra ließ er diesem seinen zweiten folgen. Zwar holte er zudem vier weitere Podestplätze und mit 108 Punkten die meisten aller Piloten, doch unter Berücksichtigung der Streichresultate blieben nur deren 84 übrig. Netto fünf mehr hatte der Australier Kel Carruthers auf einer Benelli auf seinem Zettel, der somit vor Kent Andersson Weltmeister wurde.

Yamaha und den Klassen bis 125 sowie 250 ccm blieb Andersson danach bis zu seinem Karriereende treu. 1970 feierte er beim Saisonfinale auf dem Montjuich-Kurs in Barcelona seinen ersten von insgesamt zwei 250er-Grand-Prix-Siegen und wurde WM-Dritter. 1974 triumphierte er in dieser Klasse noch einmal in Spa-Francorchamps.

Seine größten Erfolge sollte Andersson bei den 125ern feiern. Nach einem wiederum mageren Jahr 1971 gewann er 1972 drei Grand Prix in der Achtelliterklasse und wurde erneut Vize-Weltmeister, diesmal hinter dem Spanier Angel Nieto auf Derbi.

1973 und 1974 gewann er jeweils fünf 125er-WM-Läufe von zwölf bzw. zehn Rennen und wurde zweimal souverän Weltmeister. 1975 errang er bei seinem Heimrennen in Anderstorp seinen 18. und damit letzten GP-Sieg. Insgesamt stand er 52 Mal auf einem WM-Podest.

Am 29. August 2006 verstarb Kent Andersson im Alter von nur 64 Jahren.

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