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Teamchef Cecchini: Was sagt er zu 500 ccm für Moto3?

Von Günther Wiesinger
Snipers-Honda-Teambesitzer Mirko Cecchini

Snipers-Honda-Teambesitzer Mirko Cecchini

Luca Boscoscuro, dessen gleichnamiges Motorrad in Australien mit Alonso Lopez das Moto2-Rennen gewann, plädiert für eine Moto3-WM mit 400-ccm- oder 500-ccm-Twins. Snipers-Honda-Teamchef Cecchini zeigt Interesse.

Die Überlegung von Speed up-Teambesitzer Luca Boscoscuro, der außerdem die Moto2-Rennmaschinen Boscoscuro herstellt, man solle den Hubraum für die Moto3 in absehbarer Zeit auf 400 oder 500 ccm erhöhen und dann auch Zweizylinder-Motoren zulassen, fällt auf fruchtbaren Boden. Nicht nur Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta zeigt Gefallen an diesem Projekt, auch einige Moto3-Teambesitzer und Rennfahrer.

Der Hintergrund: Das Mindestalter für die Moto3-WM wird 2023 auf 18 Jahre angehoben, die Fahrer werden durchschnittlich immer größer, manche sind mit 18 Jahren schon 180 cm groß, außerdem ist der Abstand zwischen den 250-ccm-Moto3-Bikes und der Moto2-Klasse mit 765 ccm seit dem Umstieg auf die Triumph-Dreizylinder zu groß geworden.

Auch Mirko Cecchini, Besitzer des Rivacold Snipers Honda-Team mit den Fahrern Andrea Migno und Alberto Surra, könnte sich mit der Idee von 400-ccm- oder 500-ccm-Twins anfreunden. «Ich denke, es wird von den Werken abhängen, ob sie einer Veränderung zustimmen», erklärte Cecchini im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Mit mehr Hubraum und mehr Zylindern könnte die Klasse auch selektiver werden. Das brauchen wir, wir müssen die Ansprüche an die Fahrer erhöhen, das würde auch der Sicherheit dienen.»

Man sieht in der Gegenwart, dass Fahrer wie Tatay und Farioli mit 180 ccm auch wegen der Aerodynamik und ihres Gewichts benachteiligt werden. Das galt auch für Raúl Fernández in der Moto3-WM 2020, doch er gewann trotzdem zwei WM-Läufe und beendete die Saison als Gesamtvierter.

Cecchini kann nicht beurteilen, ob sich die Kosten stark erhöhen würden, denn das hängt auch von der Anzahl der Hersteller ab, die sich in einem neuen Moto3-Konzept bekämpfen würden. «Je mehr Werke solche Motorräder bauen würden, desto besser wäre es», sagte der Italiener. «Für das Fernsehen, für die Medien, für die Fans überhaupt.»

«So ein neues Konzept könnte sicher interessant sein», stimmt Cecchini zu. «Denn wir haben auch das Problem, dass die jungen Fahrer seit einigen Jahren früh in die Moto2 aufsteigen, weil sie zu groß und zu schwer für die 250er-Klasse werden. Die Moto3-Klasse ist momentan ein bisschen zäh, denn der Windschatten spielt eine zu große Rolle. Er ist zu wichtig für eine einzelne schnelle Runde.»

Auch die Markenvielfalt lässt zu wünschen übrig. Denn zu Beginn der neuen Moto3-WM 2012 gab es Fabrikate wie Suter-Honda, FTR-Honda, Mahindra, Peugeot, Kalex-KTM, KTM, Husqvarna und Honda.

Heute stehen sich nur noch Honda und die vier Pierer-Marken KTM, GASGAS, Husqvarna und CFMOTO gegenüber, die alle auf den identischen KTM RC250 GP basieren.

Vielleicht könnte eine veränderte Moto3-Kategorie auch neue Werke wie Aprilia, SWM, Ducati, Yamaha, TM oder Fantic anlocken.

Würde sich Cecchini auch in einer hubraumstärkeren Moto3-Klasse Honda als Partner wünschen? «Momentan haben wir mit Honda etwas Schwierigkeiten gegen die Motorräder der Pierer-Gruppe. Da die Motoren-Entwicklung bis 2024 eingefroren ist, werden wir 2023 den Abstand nicht verringern können. Aber wenn sich die Hersteller auf Upgrades einigen, würde ich lieber bei Honda bleiben. Momentan sind die KTM-Motoren beim Beschleunigen ein bisschen stärker.»

Warum gewinnt Leopard-Honda trotzdem jedes Jahr etliche Rennen und kämpft dauernd um den Weltmeistertitel? Cecchini: «Sie arbeiten und entwickeln das Motorrad pausenlos weiter. Sie schuften enorm viel. Außerdem haben sie genug Geld, um starke Fahrer zu verpflichten. Das hilft ihnen sehr.»

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