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Anscheidt: «50-ccm-Klasse war etwas ganz Besonderes»

Von Mario Furli
In den 1960er-Jahren kürte sich Hans-Georg Anscheidt auf Suzuki dreimal in Folge zum 50-ccm-Weltmeister, im Juni wird er beim Motorrad Grand Prix Deutschland 2023 offiziell eine MotoGP-Legende. Ein Blick zurück.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass Hans-Georg Anscheidt im Rahmen des diesjährigen Deutschland-GP auf dem Sachsenring offiziell in den Kreis der MotoGP-Legenden aufgenommen wird. Der 87-jährige Deutsche zeigte sich überrascht und hoch erfreut. «Ich hätte es nicht erwartet, weil die Klasse 50 ccm Jahre nach den anderen WM-Klassen dazugekommen und schon längst wieder vergangen ist.»

Hans Georg-Anscheidt wurde am 23. Dezember 1935 in Königsberg/Preußen (heute Kaliningrad) geboren. Seine Zweiradkarriere begann 1955, allerdings fuhr er damals noch Enduro. 1957 wechselte er zum Speedway, 1959 schließlich in den Straßenrennsport.

«Die 50-ccm-Klasse war für mich etwas ganz Besonderes, da ich früher mit größeren Offroad-Bikes gefahren bin und lernen musste, wie man mit diesen wackeligen, kleinen Biestern mit ihrem schmalen Leistungsband und den schmalen Zwei-Zoll-Reifen, die keinen Spielraum für Fehler ließen, umgeht», blickte Anscheidt zurück.

Auf Kreidler gewann Anscheidt 1961 die 50-ccm-Europameisterschaft und 1962 in Montjuïc (Spanien) den ersten offiziellen WM-Lauf der Schnapsglasklasse. Seinen zweiten WM-Sieg holte er in Monza beim Großen Preis der Nationen. Er beendete die Saison auf dem zweiten Gesamtrang und bestätigte dieses Ergebnis 1963 mit drei weiteren Siegen. 1964 war er Dritter und holte einen weiteren Sieg, bevor er 1965 auf Suzuki wechselte.

Anscheidt setzte in der 50-ccm-Weltmeisterschaft die Suzuki RK66 mit Zweizylinder-Zweitakt-Motor und 14 Gängen ein. Sie leistet 17,5 PS, war mit zwei 22-mm-Mikuni-Vergasern ausgestattet, wog 58 kg und schaffte 176 km/h.

1966, 1967 und 1968 holte Anscheidt auf Suzuki drei WM-Titel in Folge – in den ersten zwei Jahren als Suzuki-Werksfahrer, 1968 jedoch als Privatfahrer. Der letzte WM-Sieg gelang ihm 1968 beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring, am Ende der Saison trat der dreifache Weltmeister und neunfache Deutsche Meister zurück. Insgesamt feierte er 14 GP-Siege.

Hans-Georg Anscheidt erinnert sich: «1959 hatten die Motorräder im 50er-Moto-Cup eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h. Im Jahr 1960 waren es bereits 110 km/h. 1961 lag der Top-Speed unserer Kreidler in der Europameisterschaft bei 140 km/h; bei meinem letzten Rennen in Spa, im Jahr 1968, erreichte meine Suzuki 205 km/h. Es war eine erstaunliche Entwicklung in diesen frühen Jahren.»

«Es ist lange her, dass ich zuletzt im Fahrerlager war, deshalb freue ich mich sehr darauf, wieder einen WM-Lauf zu sehen. Ich weiß aus dem Fernsehen, dass die Rennen sehr eng sind», erzählte Anscheidt, der im Juni mit seinem Sohn zum Sachsenring reisen will.

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