MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Buriram: 1. Podest für Veijer, Rückschlag für Sasaki

Von Oliver Feldtweg
Der Thai-GP aus Sicht von Liqiui Moly Husqvarna in kurzen Worten: Collin Veijer (18) jubelte über sein furioses erstes Podium, Sasaki verlor durch unverschuldetem Sturz den Anschluss zu WM-Leader Masiá.

Der 16-jährige Niederländer wurde vor dem Rennen nicht müde, seinen Plan für den 17. WM-Lauf der Saison zu offenbaren. «Ich habe jetzt genug vierte Plätze geholt, jetzt will ich auf das Podium», stellte der Moto3-Rookie aus dem Liqui Moly Husqvarna-Team von Peter Öttl fest, das beim Rennstall aus Memmingen die armseligen Moto2-Ergebnisse (gestern nur 1 Punkt mit Darryn Binder, Tulovic nach Crash im Fight um Platz 19 nur auf dem 23. und letzten Platz) halbwegs verschmerzbar macht.

In einem spektakulären Thailand Grand Prix eroberte dann Sensations-Rookie Collin Veijer sein lang ersehntes und hart erkämpftes GP-Podium. Er sicherte sich im spannenden Finish Platz 3, während der WM-Kandidat Ayumu Sasaki in der zweiten Runde unverschuldet aus dem Rennen gerissen wurde, als sein Vordermann David Muñoz (vermutlich wegen eines Getriebedefekts) abrupt langsamer wurde und der Japaner auffuhr. Sasaki blieb beim Crash immerhin unverletzt, auch Titelanwärter Holgado musste ausweichen, blieb aber sturzfrei und kam als Sechster ins Ziel. 


Es war ein Moto3-Krimi, der nach 19 Runden seinen Höhepunkt erst auf der Ziellinie fand. Mittendrin im Kampf: Collin Veijer. Der Niederländer vollführte ein sensationelles Rennen, er gab sich kampfstark wie zuletzt, legte unzählige Führungskilometer zurück und brachte sich in die bestmögliche Ausgangsposition für den Schlusssprint.

Doch in der letzten Runde katapultierte sich der 18-Jährige beinahe per Highsider aus dem Rennen. Collin fing den Slide aber geschickt ab, reagierte schnell und bog schließlich als Vierter in die letzte Kurve auf dem 4,5 km langen Chang International Circuit.

Ein viertes Mal Vierter werden wollte der Youngster auf keinen Fall. Deshalb schob er sich mit viel Angriffslust und Kampfgeist auf den letzten Metern am WM-Führenden Jaume Masiá vorbei auf die dritte Position.

Das erste Grand Prix-Podium für Collin Veijer – ein Traum ist wahr geworden. Pechvogel Ayumu Sasaki saß fassungslos in seiner Box und konnte nichts tun, als zu hoffen, dass sein ärgster WM-Konkurrent Masiá nicht allzu viele Punkte gutmachen würde.

Der 23-jährige Sasaki musste eine bittere Pille schlucken, denn drei Rennen vor dem Saisonende trennen ihn nun 17 Punkte von Jaume Masiá. 

Ayumu Sasaki

Sturz,
WM-3., 213 Punkte

«Es war ein sehr enttäuschender Tag. Wir hatten so viel Pech so früh im Rennen. Aber es war ein Rennunfall, da gibt es nicht viel zu sagen. Wir müssen einfach versuchen, beim nächsten Rennen so stark wie möglich zurückzukommen. Wir werden nicht aufgeben. Wir haben jetzt einen Rückstand von 17 Punkten, den wir aufholen können. Also werde ich versuchen, Masiá wieder einzuholen.»

Collin Veijer

Platz 3 (+ 0,359sec),
Moto3-WM-9., 105 Punkte
«Ich bin super glücklich. Ich alles versucht habe, um dieses Rennen zu gewinnen, aber am Ende war der Reifen am Ende. Ich hatte viel zu kämpfen. Ich denke, ich habe es ganz gut hinbekommen, an der Spitze zu bleiben. Das ganze Rennen über habe ich versucht, das Feld anzuführen und vorne zu bleiben, sodass ich da bin, wenn etwas passiert. In der letzten Runde überholte mich David Alonso, aber ich versuchte, ihn in der fünften Kurve wieder einzuholen. In dieser Situation wäre ich fast mit einem Highsider abgeflogen, den ich glücklicherweise verhindern konnte, während mich Deniz fast überholte, aber ich konnte meine Position halten. In der vorletzten Kurve vor der Ziellinie hätte ich fast wieder einen Highsider gehabt, weil der Reifen komplett hinüber war. Als es in die letzte Kurve ging, versuchte Masiá, innen an David vorbeizugehen, aber er ging weit, was meine Chance war, die ich nutzte. Endlich hat es mit meinem ersten Podium geklappt, ich bin überglücklich, es hier zu feiern. Ein großer Dank an mein Team.»

Teambesitzer Peter Öttl

«Das Wochenende begann sehr gut für uns. Dank der guten Teamarbeit von Ayumu und Collin haben sie sich für die erste und zweite Startreihe qualifiziert. Das war eine gute Leistung und gleichzeitig eine starke Ausgangsposition für das Rennen. Leider stürzte Ayumu in der Anfangsphase unverschuldet, weil ein anderes Motorrad direkt vor ihm einen Defekt hatte. Er hatte absolut keine Chance auszuweichen. Zum Glück blieb Ayumu unverletzt, denn solche Zwischenfälle können auch schlimmere Folgen haben.»

«Anderseits hat uns Collin heute viel Freude bereitet. Sein Rennen war hervorragend, denn er war die meiste Zeit in der Führungsposition. Er war immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort und kämpfte über die gesamte Distanz wie ein Löwe. Trotz eines Beinahe-Sturzes konnte er sich in der letzten Runde auf den dritten Platz vorarbeiten und sein erstes Podium erreichen. Ebenso wichtig war, dass er Ayumus direkte Titelrivalen hinter sich gelassen hat. Damit bleiben wir, was die Meisterschaft angeht, mit Ayumu im Rennen. Gleichzeitig konnten wir auch unsere Führung in der Teamwertung ausbauen. Das sind zwei positive Aspekte, nachdem das Rennen in unserer Box auf der einen Seite sehr unglücklich endete. Hoffentlich können wir mit Ayumu beim nächsten Mal den Punkterückstand wieder verringern und die Meisterschaft bis zum Finale in Valencia offenhalten.»

Ergebnis Moto3-Rennen, Buriram (29.10.):

1. Alonso, GASGAS, 19 Rdn in 32:45,307 min (= 158,4 km/h)
2. Furusato, Honda, + 0,266 sec
3. Veijer, Husqvarna, + 0,359
4. Masia, Honda, + 0,382
5. Deniz Öncü, KTM, + 0,557
6. Holgado, KTM, + 1,133
7. Bertelle, Honda, + 1,288
8. Riccardo Rossi, Honda, + 1,307
9. Yamanaka, GASGAS, + 1,413
10. Toba, Honda, + 1,445
11. Ortolá, KTM, + 1,468
12. Kelso, CFMOTO, + 2,337
13. Moreira, KTM, + 2,409
14. Artigas, CFMOTO, + 6,497
15. Adrian Fernández, Honda, + 6,663

Moto3-WM-Stand nach 17 von 20 Rennen:

1. Masia, 230 Punkte. 2. Sasaki 213. 3. Alonso 205. 4. Holgado 205. 5. Öncü 191. 6. Ortolá 157. 7. Moreira 131. 8. Rueda 111. 9. Veijer 105. 10. Muñoz 102. 11. Nepa 100. 12. Toba 97. 13. Yamanaka 71. 14. Artigas 67. 15. R. Rossi 66. 16. Furusato 56. 17. Suzuki 50. 18. Bertelle 42. 19. Kelso 40. 20. Salvador 31. 21. Fenati 30. 22. Odgen 21. 23. Migno 17. 24. A. Fernandez 12. 25. Farioli 7. 26. Fellon 6. 27. Azman 5. 28. Carraro 5. 29. Aji 4. 27. Whatley 3.

Konstrukteurs-WM:

1. KTM, 349 Punkte. 2. Honda 281 3. Husqvarna 247. 4. GASGAS 223. 5. CFMOTO 91.

Team-WM:

1. LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP, 318 Punkte. 2. Red Bull KTM Ajo 302 Punkte. 3. Leopard Racing 292. 4. Gaviota GASGAS Aspar Team 276. 5. Angeluss MTA Team 257. 6. Red Bull KTM Tech3, 212. 7. SIC58 Squadra Corse 163. 8. MTHelmets-MSi 136. 9. CFMOTO Racing PrüstelGP 107. 10. BOE Motorsports 102. 11. Rivacold Snipers Team 77. 12. Honda Team Asia 60. 13. CIP Green Power 54. 14. Vision Track Racing Team 24.

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