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Pit Beirer (KTM) zur Moto3: «Vorhersagen schwierig»

Von Günther Wiesinger
In den ersten zwölf Moto3-Jahren gewann Honda 6 WM-Titel, die Pierer-Group ebenfalls. 2024 treten beide Hersteller mit neu entwickelten Motorrädern an. Pit Beirer ist gespannt, wie sich die Kräfteverhältnisse entwickeln.

Die Ingenieure der Pierer Mobility AG haben eine neue 250-ccm-Einzylinder-Viertakt-RC4-Rennmaschine für die Moto3-Weltmeisterschaft 2024 entwickelt. «Wir haben die letzte Homologation eines neuen Motorrads in der Moto3 für 2020 gemacht», berichtet Moto3-Projektleiter Christian Korntner. «Wegen der Pandemie wurde die Homologation aus Kostengründen ursprünglich für ein weiteres Jahr eingefroren, also bis Ende 2021. Danach wurde aus Solidarität gegenüber den Teams die Homologation für weitere zwei Jahre verlängert.»

Seit 2020 durften für die KTM RC4 nur kleine Technik-Updates gebracht werden, sie mussten laut Reglement allen Teams gleichzeitig zur Verfügung gestellt werden. Denn in der Moto3 sind seit 2015 keine Prototypen der Werke mehr erlaubt. «Bei der neuen RC4-Generation ist das gesamte Paket neu – inklusive Motor. Es ist alles kompakter, der Fokus wurde auf ‘packaging’ gerichtet.»

Den Hauptanteil der Probefahrten hat Testfahrer Efren Vazquez erledigt. Einige Stammfahrer wie Dani Holgado hat das Motorrad erstmals nach dem Barcelona-GP am Montag (4.9.) erstmals getestet dann bei den Pirelli-Tests in Valencia am 27.11. sowie einem privaten Testtag auf dem Circuit Ricardo Tormo am 29. November.

«Da Deniz Öncü, Sasaki und Moreira bei uns in die Moto2 aufsteigen, werden bei unseren vier Moto3-Marken Dani Holgado bei Red Bull KTM Tech3 und David Alonso im Aspar-Team unsere aussichtsreichsten Titelkandidaten sein», meint Pit Beirer, der Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG. «Aber Vorhersagen sind in der abwechslungsreichen Moto3-Klasse sehr schwierig. Wir hatten in der Moto3 in diesem Jahr einmal eine sehr komfortable Führung, als Dani Holgado 41 Punkte Vorsprung hatte, aber sie lst leider wieder weggeschmolzen wie Butter in der Sonne.»

«Doch wir haben mittlerweile in Munderfing eine sehr starke Moto3-Entwicklungsmannschaft. Sie hat jetzt lange Zeit gehabt, an einem neuen Motorrad zu arbeiten», schilderte Pit Beirer im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Es tut so einem Motorrad wirklich mal gut, wenn du nicht unter dem Stress der jährlichen Homolgation etwas bringen musst, sondern über zwei oder drei Jahre hinweg testen und entwickeln kannst. Es war in der Corona-Pandemie auch sinnvoll für diese Klasse, den Entwicklungskrieg nicht weiter auf die Spitze zu treiben, denn die WM-Rennen zwischen Honda und unseren Marken waren vom Material her sehr ausgeglichen.»

«Du hast jetzt natürlich eine spannende Ausgangsposition, denn Honda hat drei Jahre entwickelt, wir haben drei Jahre entwickelt. Nächstes Jahr entsteht also eine neue Wettbewerbssituation», hält Beirer fest. «Das Kräfteverhältnis kann sich enormen verschieben;  es kann aber auch ein Kopf-an-Kopf-Rennen bleiben. Für die Klasse und alle Beteiligten wäre es das Beste, es bleibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wenn eine Marke in der Moto3 dominiert, verschieben sich die Kräfte unnötig. Wir haben ein neues Bike, das in allen Aspekten besser ist, beim Fahrverhalten in den Kurven, die Suspension von WP wurde weiter entwickelt, wir haben einen neuen Motor. Wir glauben, dass wir ein gutes Paket haben. Aber es ist immer nur so gut, wie es die Konkurrenz aussehen lässt.»

Ein Unsicherheitsfaktor bleiben die Pirelli-Einheitsreifen, die jene von Dunlop nach zwölf Jahren ablösen. Welches Motorrad wird besser zu den italienischen Reifen passen?

Beirer: «Das weiß jetzt keiner. Deshalb werden die ersten Outings mit den neuen Motorrädern und dem neuen Reifenfabrikat spannend. Auch die Moto2 wird spannend, weil wir jetzt erstmals seit 2019 wieder sechs Moto2-Motorräder bei Red Bull KTM Ajo, Liqui Moly Husqvarna und Aspar mit WP-Suspension ausrüsten. Es kommen also in den zwei kleinen Klassen ein paar spannende Sachen auf uns zu.»

Alle Moto3-Weltmeister seit 2012

2012: Sandro Cortese (KTM)
2013: Maverick Viñales KTM)
2014: Alex Márquez (Honda)
2015: Danny Kent (Honda)
2016: Brad Binder (KTM)
2017: Joan Mir (Honda)
2018: Jorge Martin (Honda)
2019: Lorenzo Dalla Porta (Honda)
2020: Albert Arenas (KTM)
2021: Pedro Acosta (KTM)
2022: Izan Guevara (GASGAS)
2023: Jaume Masià (Honda

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