KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Noah Dettwiler (KTM): Dritte Schulstunde in Texas

Von Thomas Kuttruf
Den Moto3-Rookies steht in Austin eine extra Reifeprüfung bevor. Noah Dettwiler kann dabei auf die Expertise von Tom Lüthi zählen – der am «Circuit of The Americas» schon oben auf dem Podium stand.

Direkt nach dem Portugal-GP nutzte der Grand Prix-Einsteiger die Absage des Laufs in Argentinien für einen Überraschungs-Kurzurlaub in der Heimat. Anstatt wie geplant zurück an den Lebens- und Trainingsmittelpunkt Valencia zu reisen, ging es mit den Eltern im Handgepäck zurück in die Heimatgemeinde Flüh unweit von Bern.

Nach dem kurzen Osterurlaub mit der Familie erwartet Noah Dettwiler am kommenden Wochenende eine spezielle Lektion in seiner noch jungen Profi-Karriere – die Jungfernfahrt auf dem seit 2013 in die GP-Kalender eingebauten «Circuit of The Americas».

Volle Unterstützung erhält der Pilot der KTM RC4-Pilot auf der nach Katar zweiten unbekannten Rennstrecke von seinem prominenten Förderer Tom Lüthi. Der Ende 2021 zurückgetretene GP-Veteran kennt die Piste in Texas bestens und kann eine besonders erfolgreiche Statistik mit einem Sieg und einem zweiten Rang vorweisen.

Überhaupt ist Austin ein aus deutscher Sicht erfolgreicher Boden. Hinter Lüthi wurde Marcel Schrötter 2019 Zweiter. Lüthi, der als Freund und Mentor die Karriere seines Landsmanns unterstützt, ist selbst allerdings nicht vor Ort. Ein spezielles Briefing von Texas-Experte Lüthi gibt es am Donnerstag bei einer Streckenbegehung übers Smartphone. Positiv aus Sicht des Schweizers ist auch sein erfahrener Teamkollege in der CIP Green Power Team. Riccardo Rossi gelang in der Vergangenheit bereits ein neunter Platz. Vor allem der von allen Piloten verehrte und zugleich als sehr technisch gefürchtete erste Sektor mit einer ganzen Sequenz unterschiedlich schneller Richtungswechsel wird dem ambitionierten Eidgenossen eine besondere Schulstunde sein.

Die ersten beiden Stationen des Jahres verliefen wenig überraschend, noch ohne zählbare Resultate. Immerhin hielt sich der 18-Jährige frei von Verletzungen und fuhr beide Grand Prix-Läufe souverän zu Ende. In seinen schnellsten Runden trennten den Rookie von der Elite der kleinen Hubraumklasse noch gute zwei Sekunden. 

Zeitabstände werden zumindest im ersten freien Training am Freitag noch keine große Rolle spielen. Doch spätestens in den Zeittrainings wird sich Noah Dettwiler zumindest an den anderen Rookies, inklusive des erstmals antretenden Spaniers Xabi Zurutuza messen lassen. Denn auch an der Piste in Texas gilt wie an jeder anderen Rennstrecke auch – that's racing.

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