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Lust und Frust im Team von Aki Ajo

Von Thomas Kuttruf
Für das erfolgsverwöhnte Team um Weltmeister-Macher Aki Ajo war der dritte GP des Jahres in Austin ein Auf und Ab. Während Debütant Zurutuza überzeugte, wurde Rueda noch vor dem Start aus dem Verkehr gezogen.

Aki Ajo, routinierter Teamchef und seit Jahren erfolgreicher Repräsentant von Red Bull-KTM sowohl in der Moto3 als auch in der Moto2 – und sportlicher Ziehvater von Doppelweltmeister Pedro Acosta – hat in seiner Profi-Laufbahn schon viel erlebt. Der «Der Grand Prix of The Americas» dürfte zu den außergewöhnlichen Erlebnissen zählen.

Zum einen ging es darum, Rookie Xabi Zurutuza einen reibungslosen Start in die GP-Karriere zu ermöglichen. Der 18-jährige Spanier musste die ersten beiden Läufe der Saison als «Opfer» der geltenden Altersregel auslassen. Der erste Renneinsatz überhaupt auf der wohl komplexesten Strecke des gesamten Kalenders bedeutete für die Mannschaft eine besondere Herangehensweise. Das Coaching des jungen Spaniers verlief in jedem Fall erfolgreich. Zurutuza befolgte die Maßgabe, sich auf möglich viele Runden zu konzentrieren, um so maximale Erfahrungswerte zu sammeln.

Nach einem unscheinbaren Training, bei dem der Doppel-Neuling erwartungsgemäß nicht den direkten Einzug ins zweite Quali schaffte, fand sich Zurutza in der vorletzten Startreihe direkt neben dem Schweizer Noah Dettwiler ein.

Auch im Ziel lagen die beiden KTM-Piloten direkt hintereinander, wobei der spanische Debütant dem Rookie-Kollegen fünf Sekunden abgenommen hatte. Als 13. gab es beim ersten WM-Lauf Punkte und damit zurecht viel Applaus von der Mannschaft um Aki Ajo.

Genau andersherum verlief das Rennwochenende in Austin für den ebenfalls aus Spanien stammenden Teamkollegen Jose Antonio Rueda. Der war mit viel Selbstvertrauen angereist. Rueda, seit 2023 für Aki Ajo in der Moto3-Weltmeisterschaft im Einsatz, hatte beim zweiten WM-Lauf in Portimao den Sieg nur um 0,04 Sekunden an Dani Holgado verloren.

Rueda knöpfte in den Staaten da an, wo er an Algarve aufgehört hatte. Mit einem fehlerfreien Quali durfte die #99 als Zweiter zur Pressekonferenz der schnellsten drei Moto3-Rennfahrer. Direkt im Anschluss meldete sich bei Rueda bei Aki Ajo mit plötzlich aufgetretenen starken Schmerzen zu einer Untersuchung ins Medical Centre der Rennstrecke ab. Als dort klar, dass der junge Spanier einen akuten Blinddarmvorfall erlitten hatte, ging es für den Hoffnungsträger der Moto3-Mannschaft volley ins Krankenhaus nach Austin – dort wurde Rueda nur wenige Stunde nach seiner Qualifying-Runde erfolgreich operiert. Dank seiner Abwesenheit durften alle Piloten ab Position drei einmal aufrücken.

Jose Antonio Rueda darf als bisheriger Pechvogel der Saison bezeichnet werden. Denn in allen drei GP-Rennen war sein Tempo gut genug für einen Sieg. Doch nach dem Crash in Katar und dem «DNS» in Austin kann das große Talent lediglich ein gutes Ergebnis verbuchen.

Team Manager Aki Ajo zeigte sich nach einem besonderen Wochenende aber gewohnt gelassen: «Es war schade, dass Rueda nicht fahren konnte, aber es war wirklich gut, dass der Arzt das Problem früh gefunden hat und die Operation gut verlaufen ist. Jetzt müssen wir uns auf eine schnelle Genesung konzentrieren, damit er bald wieder dabei ist. Xabi hatte hier in Austin ein ganz besonderes Wochenende, denn es war sein erster Grand Prix überhaupt. Ich muss sagen, dass er das Rennen sehr gut gefahren ist und mit erfahreneren Fahrern gekämpft hat. Er hat einen guten Job gemacht und seine ersten Punkte geholt, und die nächsten Schritte werden sein, weiterzuarbeiten und in dieser Saison Fortschritte zu machen.»

Mit noch 18 verbleibenden Rennen besteht Hoffnung, dass die derzeit abgeschlagene Ajo-Mannschaft – das Team belegt den siebten WM-Rang – wieder zur Spitze zurückfindet.


Ergebnis Moto3-WM-Lauf, Austin
1. Alonso, CFMOTO, 14 Rdn in 31:38,427 min
2. Holgado, GASGAS, + 5,163 sec
3. Piqueras, Honda, + 5,176
4. Yamanaka, KTM, + 5,676
5. Muñoz, KTM, + 13,285
6. Suzuki, Husqvarna, + 13,730
7. Kelso, KTM, + 13,963
8. Roulstone, GASGAS, + 19,126
9. Esteban, CFMOTO, + 19,325
10. Bertelle, Honda, + 20,657
11. Fernández, Honda, + 20,689
12. Carraro, KTM, + 22,785
13. Zurutusa, KTM, + 22,869
14. Dettwiler, KTM, + 27,575
15. Farioli, Honda, + 32,147
16. Rossi, KTM, + 38,953
17. Whatley, Honda, + 44,924

Moto3-WM-Stand nach 3 von 21 Rennen:

1. Holgado 65 Punkte. 2. Alonso 63. 3. Kelso 28. 4. Ortolá 23. 5. Suzuki 22. 6. Veijer 21. 7. Rueda 20. 8. Piqueras 20. 9. Esteban 20. 10. Nepa 19. 11. Roulstone 19. 12. Muñoz 18. 13. Furusato 16. 14. Rossi 13. 15. Yamanaka 13. 16. Fernández 11. 17. Bertelle 10. 18. Carraro 6. 19. Ogden 4. 20. Zurutusa 3. 21. Dettwiler 2. 22. Perez 2. 23. Farioli 1. 24. Lunetta 1.

Konstrukteurs-WM:
1. GASGAS 55 Punkte. 2. CFMOTO 63. 3. KTM 46. 4. Honda 38. 5. Husqvarna 31.

Team-WM:

1. Red Bull GASGAS Tech3 84 Punkte. 2. CFMOTO Aspar Team 83. 3. BOE Motorsports 46. 4. Liqui Moly Husqvarna Intact GP 43. 5. MT Helmets MSI 36. 6. Leopard Racing 31. 7. Red Bull KTM Ajo 25. 8. Levelup MTA 25. 9. Honda Team Asia 16. 10. CIP Greenpower 15. 11. Rivacold Snipers Team 10. 12. MLAV Racing 4. 13. SIC58 Squadra Corse 2.



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