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Großbritannien wartet: Wann zünden Ogden und Whatley?

Von Thomas Kuttruf
Seit 2022 bemüht sich das rein britische Team von Michael Laverty um Nachwuchsarbeit in der Moto3-Weltmeisterschaft. Mangels Konkurrenz haben die Piloten Scott Ogden und Joshua Whatley weiter Rückendeckung.

Bereits im dritten Jahr betreibt der Nordire Michael Laverty ein durch und durch britisches Team in der Moto3-Weltmeisterschaft. Laverty, der im Vereinigten Königreich einen großen Namen hat und in seiner eigenen Karriere so gut wie nichts ausließ, was Straßenreifen, Stummellenker und einen Motor hatte – 2013 und 2014 startete Laverty für das MotoGP-Projekt von Paul Bird sogar selbst in der Königsklasse – gelang mit großem Enthusiasmus der Eintritt als Teameigner ins GP-Fahrerlager.

Laverty rannte offenen Türen beim MotoGP-Promoter Dorna ein, als er sich für Nachwuchsarbeit im Fahrerlager im Sinne des «Union Jack» einsetzte. Denn nicht erst seit dem Rücktritt von Cal Crutchlow und dem Abgang von Scott Redding in Richtung Superbike-Weltmeisterschaft herrscht große Ebbe aus Sicht der britischen Insel. Einzig Jake Dixon zündet in der Moto2-Klasse in der CFMOTO-Struktur von Jorge Martinez gelegentliche Wunderkerzen.

Im Sinne einer langfristigen Aufbauarbeit wird die Initiative von Michael Laverty auch von der Dorna mit finanziert. Neben dem Moto3-Team ist die Mannschaft auch aktiv im British-Talent-Cup sowie im European-Talent-Cup. Großes Ziel – endlich wieder einen Briten an die Spitze der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft heranführen. Übrigens, Danny Kent Kent, letzter britischer Motorrad-Weltmeisterschaft (2015 in der Moto3) verdient sein Brötchen derzeit in der britischen Superbike-Meisterschaft.

Bemerkenswert ist die Ausdauer, mit der das Leuchtturm-Projekt in der Moto3-Weltmeisterschaft betrieben wird. Seit dem ersten Lauf 2022 ist das mit Honda-Rennern bestückte Team mit Scott Ogden und Joshua Whatley im Geschäft. Nach einem extrem durchwachsenen Debütjahr hielt man auch 2023 an Gesamtkonstellation fest. An den Ergebnissen änderte sich allerdings wenig. Auch das letzte Jahr schloss das Mlav-Racing Team nur auf den Rängen 23 (Ogden) und 30 (Whatley) ab.

Trotz sportlichem Stillstand schwor sich das Team auch für die aktuelle Saison in unveränderter Formation ein. Ohne ein finales Urteil über die britischen Moto3-Piloten zu fällen, auch 2024 läuft auf eine Kopie der Vorjahres-Ergebnisse hinaus. Scott Ogden holte in den ersten GP vier WM-Zähler, Joshua Whatley blieb bisher punktelos und muss sich erneut hinter etlichen Rookies anstellen.

Nichts gegen Patriotismus und Geduld, im Gegenteil, im GP-Sport gibt es mehr genügend Beispiele von Karriere-Spätstartern. Beispiel: Fonsi Nieto. Der Spanier fuhr fünf Jahre im Niemandsland der WM und wurde doch noch 250er-Vizeweltmeister auf Aprilia.
Das britische Projekt ist nun mal auch abhängig von britischen Piloten. Und solange keine heißen Newcomer aus den reinen Nachwuchs-Formaten nachdrängen, setzt Laverty auf das Spätzünder-Syndrom.

2023 fuhren zwei englischen Piloten im Red Bull Rookies Cup. Doch sowohl Rhys Stephenson als auch Eddie O`Shea konnten die Erwartungen der Moto3-WM-Schmiede nicht erfüllen. In der Hoffnung zwei neue heiße Eisen zu formen, dürfen sich in der Rookies-Serie 2024 mit Sullivan Mounsey und Evan Belford die nächsten Kandidaten für ein Nachrücken ins britische Michael Laverty Racing-Netzwerk empfehlen.

Im Sinne des Sports bleibt die Hoffnung, dass die aktuellen WM-Reiter Ogden (20) und Whatley (18) noch den Nachbrenner aktivieren. Bis zum Erreichen der Alters-Obergrenze von 28 Jahren bleibt ihnen noch Zeit.

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