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Collin Veijer: Der nächste niederländische Superstar?

Von Sarah Göpfert
Seit über 50 Jahren warten die niederländischen GP-Fans darauf, wieder einen Weltmeister aus ihren Reihen zu feiern. Dank Moto3-Husqvarna-Pilot Collin Veijer dürften die Hoffnungen in diesem Jahr höher sein denn je.

Kaum eine Nation fiebert dem Zweiradrennsport derart nach so wie es die Niederländer tun. Abgesehen von der Corona-Pandemie strömen seit nunmehr 75 Jahren jährlich hunderttausende MotoGP-Fans nach Nordholland zur Dutch TT in Assen. Die 4,54 km lange Van-Drenthe-Rennstrecke wird zurecht als die «Cathedral of Speed» bezeichnet und diente in der Vergangenheit oft als Schauplatz epischer Duelle.

Der mangelnde Erfolg niederländischer Fahrer in der Weltmeisterschaft hat die Fans dabei nie davon abgehalten, ihre Helden vor Ort anzufeuern. Diese Treue könnte sich nun bezahlt machen. Mit Collin Veijer steht in der Moto3-WM ein schneller Niederländer am Start, der der internationalen Konkurrenz in nichts nachsteht.

Nach dem Vizetitel im Red Bull MotoGP Rookies Cup 2022 betrat der 19-Jährige im Vorjahr erstmals die Weltmeisterschaftsbühne und beeindruckte mit einem Sieg sowie WM-Rang 7. Für die Niederlande war es der erste GP-Sieg seit 33 Jahren – zuletzt gewann Hans Spaan 1990 in Brünn das 125-ccm-Rennen.

In seinem zweiten Jahr für das Liqui Moly Husqvarna Intact GP Team gilt Veijer als einer der Titelfavoriten, was er mit seinem dominanten Jerez-Sieg eindrucksvoll untermauerte. Nach vier Rennen liegt er in der Gesamtwertung an dritter Stelle, was berechtigte Hoffnungen auf einen niederländischen Weltmeister schürt.

Denn auf einen WM-Titel warten die niederländischen Fans bereits seit Langem. Unglaubliche 50 Jahre ist es her, dass ein niederländischer Fahrer die Weltmeisterschaft gewann. Den ersten WM-Titel brachte Jan de Vries seinem Land, als er 1971 auf einer Kreidler den 50-ccm-Titel errang. Zwei Jahre später gewann er erneut, bevor 1974 Henk van Kessell den 50-ccm-Titel zum letzten Mal nach Holland brachte.

In der 500-ccm-Klasse konnten die Niederländer bislang nur einzelne GP-Siege erringen. Wil Hartog gewann insgesamt fünf Grand-Prix auf Suzuki, inklusive eines Sieges in Assen 1977. Drei Jahre später siegte Jack Middelburg ebenfalls in Assen. Middleburgs zweiter Triumph folgte beim Silverstone-GP im gleichen Jahr. Der dritte Niederländer, der bislang ein Rennen der Königsklasse gewinnen konnte, war Boet van Dulmen. Er gewann 1979 in Imatra/Finnland.

Moto3-WM-Stand nach 4 von 21 Rennen:

1. Holgado 74 Punkte. 2. Alonso 68. 3. Veijer 46. 4. Ortolá 39. 5. Kelso 39. 6. Munoz 38. 7. Piqueras 26. 8. Yamanaka 26. 9. Nepa 26. 10. Roulstone 23. 11. Suzuki 22. 12. Fernández 21. 13. Rueda 20. 14. Esteban 20. 15. Furusato 16. 16. Carraro 14. 17. Rossi 13. 18. Bertelle 12. 19. Farioli 4. 20. Ogden 4. 21. Zurutuza 3. 22. Perez 2. 23. Dettwiler 2. 24. Lunetta 1. 25. Almansa 1.

Konstrukteurs-WM:
1. GASGAS 74 Punkte. 2. CFMOTO 68. 3. KTM 68. 4. Husqvarna 56. 5. Honda 48.

Team-WM:
1. Red Bull GASGAS Tech3 97 Punkte. 2. CFMOTO Aspar Team 838 3. BOE Motorsports 77. 4. Liqui Moly Husqvarna Intact GP 48. 5. MT Helmets MSI 65. 6. Leopard Racing 47. 7. Levelup MTA 40. 8. Red Bull KTM Ajo 25. 9. Honda Team Asia 16. 10. CIP Greenpower 15. 11. Rivacold Snipers Team 13. 12. SIC58 Squadra Corse 5. 13. MLAV Racing 4.

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