Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Moto3 Mugello: Neustart nach Horrorsturz – Alonso 1.

Von Thomas Kuttruf
Die Moto3-Piloten starteten in Mugello zweimal. Den spannenden zweiten Teil dominierten David Alonso und Collin Veijer. Der Komumbianer Alonso holte sich auf der CFMOTO den fünften Grand-Prix-Sieg des Jahres.

CFMOTO-Ass David Alonso hatte sich in Barcelona den Sieg inklusive WM-Führung und in Mugello erneut die Pole-Position geholt. Der Kolumbianer ging als klarer Favorit in den ersten Grand Prix des Tages. Aber: Speziell in der Moto3 kam es in der Vergangenheit aufgrund des sehr speziellen Layouts mitsamt der 1100 Meter langen Zielgeraden nur selten zu erfolgreichen Solofluchten.

Dieses seltene Mugello-Kunststück gelang sogar zweimal einem deutschen Piloten, der heute als Teamchef in der Moto3 aktiv ist und für Husqvarna-Intact-GP Collin Veijer und Tatsuki Suzuki betreut. Peter Öttl siegte nach Solofluchten 1991 (Bakker-Rotax) und 1996 (Aprilia) vor den Tifosi in der 125er-Klasse. Mit Startplatz 4 hatte sich der WM-Dritte Veijer jedenfalls in eine gute Ausgangslage gebracht, um seinem Chef nachzueifern.

Mit Ivan Ortola auf Platz zwei und dem WM-Zweiten Dani Holgado auf Startplatz fünf gingen zwei weitere Moto3-Podestfahrer aus Reihe 2 in das Match über 17 Runden. Bemerkenswert: Rookie Luca Lunetta auf der SIC58-Honda auf Startplatz 6.

Die beiden schnellsten Piloten des Trainings, Alonso und Ortola, waren es auch, die den besten Start erwischten. Überraschend gut setzte sich zunächst der Japaner Taiyo Furusato in Szene, der aus der dritten Reihe auf Platz 3 gestürmt war. Der Honda-Pilot wurde aber schnell von Husqvarna-Youngster Veijer eingefangen.

Nur eine Runde später kam es zu einem angsteinflößenden Sturz, bei dem zwei junge Racer beteiligt waren. Weil sich der Crash von Zurutuza und Farioli knapp neben der Piste ereignet hatte, einige Teile auf der Strecke lagen und auch das Ärzteteam eingreifen musste, entschied sich die Rennleitung zum Abbruch. Während der Spanier des Ajo-Teams nicht mehr antreten konnte, ging das Rennen im zweiten Anlauf mit dem Italiener Filippo Farioli weiter.

Beim Neustart über 11 Rennen schossen erneut Alonso und Ortola in Führung. Gleich in der ersten Kurve kam es zum nächsten Unfall, Stefano Nepa und Jose Antonio Rueda flogen in den Kies. 

In der zweiten Runde nach dem Neustart übernahm ein entfesselter Furusato die Spitze. Doch Pole-Setter David Alonso ließ sich auf kein Spiel um eine große Führungsgruppe ein. Alsonso quetschte sich auf seiner CFMOTO wieder ganz nach vorne und versuchte das Tempo zu forcieren. Der Plan ging auf und schnell löste sich eine Spitzengruppe mit Alsonso, Veijer, Ortola, Furusato, Yamanaka und Munoz.

Unter den fünf KTM und einer Honda mit Furusato ging es um den Sieg in der Toskana.

Dahinter erlebte GASGAS-Fahrer Dani Holgado ein schlechtes Rennen. Holgado wurde als Auslöser des Startcrashes identifiziert. Nach einem doppelten Long-lap-Penalty war der Spanier sportlich aus dem Rennen um ein Spitzenergebnis.

Fünf Runden vor Schluss unterstrich Intact-GP-Pilot Veijer seinen Willen, schnappte sich Alonso und versuchte das Rennen wie bei seinem Triumph in Jerez von vorne zu kontrollieren. Der Plan scheiterte nach einem kleinen Fehler, der den Niederländer wieder zurück in die Gruppe zog. Diese Situation nutze Alonso aus, um eine halbe Sekunde abzusetzen.

Eingangs der letzten Runde attackierte Veijer hart, überfuhr die Ziellinie mit einer neuen schnellsten Rennrunde. Doch auch ein Moto3-Streckenrekord in der finalen Runde reicht nicht mehr aus, um den Kolumbianer wieder einzufangen. Alsono siegt 0,142 sec vor Veijer und Ruysei Yamanaka. Für den Japaner ist es das erste GP-Podium.

Drei Kurven vor der Flagge ereignete sich für Yamanakas Teamkollege Ivan Ortola ein Drama: Der Spanier rutschte beim Kampf ums Podium aus, konnte aber so schnell wieder weiterfahren, dass er immer noch Platz sechs sicherte.

Achtbar schlug sich Rookie Noah Dettwiler. Nach dem Restart konnte der Schweizer drei Gegner niederringen. Im Ziel lag der 19-Jährige aus Basel als 20. drei Sekunden hinter dem letzten WM-Punkte. Der ging an Jose Antonio Rueda, der nach seinem Startcrash ebenfalls weiterfahren konnte.

Ergebnisse Moto3-Rennen Mugello (2. Juni):

1. Alonso, CFMOTO, 11 Runden in 21:17,796 min
2. Veijer, Husqvarna, +0,142 sec
3. Yamanaka, KTM, +1,253
4. Furusato, Honda, +1,700
5. Munoz, KTM, +5,399
6. Ortolá, KTM, +12,556
7. Lunetta, Honda, +13,839
8. Fernández, Honda, +13,971
9. Roulstone, GASGAS, +14,099
10. Bertelle, Honda, +14,106
11. Piqueras, Honda, +14,299
12. Kelso, KTM +14,335
13. Rossi, KTM, +16,899
14. Holgado, GASGAS, +22,031
15. Rueda, KTM, +22,091

Ferner:
20. Dettwiler, KTM, + 25,857

Moto3-WM-Stand nach 7 von 21 Rennen:

1. Alonso, 143 Punkte. 2. Holgado 106. 3. Veijer 95. 4. Ortolá 80. 5. Munoz 60. 6. Yamanaka 56. 7. Kelso 46. 8. Rueda 45. 9. Fernández 45. 10. Roulstone 42. 11. Piqueras 41. 12. Esteban 35. 13. Furusato 31. 14. Suzuki 31. 15. Nepa 29. 16. Lunetta 24. 17. Rossi 16. 18. Carraro 15. 19. Bertelle 14. 20. Farioli 11. 21. Ogden 5. 22. Zurutuza 3. 23. Perez 3. 24. Dettwiler 2. 25. Almansa 2.

Konstrukteurs-WM: 1. CFMOTO, 143 Punkte. 2. KTM 113. 3. GASGAS 11. 4. Husqvarna 105. 5. Honda 80.

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