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Aufklärung: Das Drama um Moto3-Hoffnung Bertelle

Von Thomas Kuttruf
Wie geht es Matteo Bertelle? Wer eine Antwort wollte, der musste lange suchen. SPEEDWEEK.com liefert Hintergründe und Neuigkeiten zum Moto3-Talent aus Italien, das beim Österreich-Grand-Prix zu Besuch sein wird.

Die Saisongeschichte um den italienischen Moto3-Piloten Matteo Bertelle ist mehr als ungewöhnlich. Zunächst ging es los mit vielen positiven Nachrichten rund um die Neuverpflichtung von MTA Racing. Auf den Wechsel in die Mannschaft von Alessandro Tonucci und auf die Moto3-KTM folgte ein Leistungsexplosion: Die ersten beiden Pole-Positions 2025 gingen an Bertelle.

Auch in den Rennen fuhr der 21-Jährige tapfer mit. In den ersten drei Events holte Bertelle 40 WM-Punkte; gekrönt wurde die Leistung von Platz 3 und dem ersten GP-Podium in den USA.

Dann riss die Verbindung. Am 8. April, unmittelbar vor Runde 4 in der Wüste von Katar, wurde bekannt, dass Bertelle verletzungsbedingt ausfällt. Der Italiener habe sich bei einem Training Knochenbrüche zugezogen. Auf Nachfrage bei MTA gab es nur sehr verhaltene Aussagen: «Matteo liegt derzeit im Krankenhaus. Die Verletzung im Bein ist ein komplizierterer Bruch, der eine Operation erfordert. Wir können aktuell keine Aussagen zu einer Rückkehr von Matteo machen», so die MTA-Nachricht.

Besorgniserregend: Andere Quellen aus dem direkten Umfeld des Teams sprachen von einem noch größeren Bild der Verletzung. Dann könnte der 21-Jährige auch Kopfverletzungen erlitten haben.

Während das Team einen geeigneten Ersatzpiloten suchte und mit dem Spanier Vicente Perez fündig wurde, meldete sich Matteo Bertelle erst sechs Wochen später erstmals selbst zu Wort. Der Pilot bedankte sich für die vielen guten Wünsche und zeigte sich zuversichtlich für ein mögliches GP-Comeback.

Unterdessen verpflichtete MTA sogar den Nachfolger des Ersatzpiloten – Marcos Uriarte. Zum Italien-GP übernahm der Spanier das ursprüngliche Bike von Bertelle und wurde so Teamkollege von Joel Kelso.

Nur wenige Tage später, am 16. Juni, tauchte Matteo Bertelle im Fahrerlager der Superbike-WM auf und ließ sich als Gast mit der Mannschaft der Clinica Mobile fotografieren. Eine Rückkehr des potenziellen Siegfahrers schien in Reichweite.

Doch Fehlanzeige. Nun sind weitere Monate vergangen und weder das Rennteam noch der Pilot haben Informationen über den Gesundheitszustand verteilt. In Spielberg machte sich SPEEDWEEK.com im Fahrerlager neuerlich auf die Suche nach einer Antwort – und wurde fündig. Teammanager Alessandro Tonucci überraschte mit einem positiven Ausblick. «Matteo geht es nun wieder deutlich besser und er wird den Österreich-GP als Besucher mit uns verbringen. Noch ist es zu früh, um vom Fahren zu sprechen, aber er wird mit uns in der Box sein.»

Tonucci weiter: «Seit kurzem hat Matteo seine Lizenz von der italienischen Föderation zurück. Damit ist er dem Comeback einen Schritt näher. Stand heute bekommt er aber noch keine Freigabe vom Ärzteteam der MotoGP. Dafür waren die Verletzungen zu schwerwiegend. Die Frakturen an Arm und Bein sind mittlerweile gut verheilt und körperlich ist Matteo längst wieder in der Lage zu fahren – das Problem sind die Kopfverletzungen.»

Der MTA-Manager und Ex-Pilot offenbarte die ganze Dimension des Unfalls: «Matteos Kopfverletzungen waren so gravierend, dass er in ein künstliches Koma versetzt werden musste. In solchen Fällen gelten strenge Regeln für ein Comeback und erst wenn es von ärztlicher Seite keinerlei Bedenken mehr gibt, kann Matteo zurück auf das Bike kommen.»

Mittlerweile traut sich der Teammanager eine grobe Prognose zu: «Ich denke, ab Misano besteht die Möglichkeit, Matteo wieder auf der Strecke zu sehen. Wir sind guter Dinge und haben die Hoffnung, dass er die finale Phase der Saison mit uns bestreiten kann.»

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