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Moto3 Lombok: Rote Flagge – KTM mit Rueda Weltmeister

Von Thomas Kuttruf
In der ersten Rennhälfte sahen die Fans einen spannenden Moto3-Titelkampf. Doch im Finale ließ Jose Antonio Rueda nichts anbrennen. Der KTM-Ajo-Pilot krönte sich aus eigener Kraft zum neuen Weltmeister.

Der Renntag im Urlaubsparadies begann mit einer interessanten Nachricht aus der Box von Liqui Moly Dynavolt Intact GP. Wie auch soeben auf SPEEDWEEK.com berichtet, bestätigte das Teammanagement die Verpflichtung von David Almansa. Der Spanier wird ab 2026 an der Seite von David Munoz in der Moto3-Abteilung in den Kampf um die WM einsteigen.

Stichwort David Munoz. Der Sieger des Japan-GP und WM-Vierte hatte sich auch für Runde 18 mit Startplatz 2 eine erstklassige Ausgangsposition für den auf 20 Runden angesetzten Moto3-Lauf geschaffen. Noch-Teamkollege Guido Pini positionierte seine KTM auf Position 10.

Im Rampenlicht stand allerdings Jose Antonio Rueda, denn der Spanier aus der Mannschaft hatte den WM-Titel bereits in Mandalika in Reichweite. Würde Rueda gewinnen, oder Zweiter vor Landsmann Angel Piqueras werden, könnte die Mannschaft von Red Bull KTM Ajo bereits auf Lombok in den Urlaubsmodus wechseln. Spannung war alleine dadurch geboten, dass Rueda von Platz 9 und Piqueras von 11 in das Rennen.

Während der einzige deutschsprachige Pilot Noah Dettwiler von Platz 22 in die Aufwärmrunde startete, fehlte der zuletzt furios fahrende Argentinier Valentin Perrone. Der Tech3-Rookie hatte sich bei einem spektakulären Highsider am ersten Trainingstag schwere Prellungen zugezogen.

Den besten Start erwischte Alvaro Carpe. Der Teamkollege  von Rueda spurtete besser los als Pole-Setter Adrian Fernandez und David Munoz, doch noch in Kurve 1 wischte MTA-Pilot Joel Kelso innen durch.

Während Piqueras aggressiv in den Lauf ging und nach wenigen Kurven schon auf Platz 5 lag, wählte Rueda eine sichere Linie, Platz 13 für die Nummer 99. Doch schon in der zweiten Runde zeigte der 19-Jährige mit der schnellsten Rennrunde auf.

An der Spitze hatte derweil der Adrian Fernandez die Verhältnisse zurechtgerückt und die Spitze vor Quiles, Almansa, Piqueras, Munoz und Kelso übernommen. Eingangs der fünften Runde – es hatte sich eine zehnköpfige Führungsgruppe gebildet – hatte Angel Piqueras Glück. Der MSi-Pilot konnte nur knapp Munoz ausweichen, vermied einen Crash, fiel aber hinter Rueda auf 9 zurück.

Joel Kelso überstand die Runde nicht. Der Aussie stürzte in der letzten Rechtskurve von seiner KTM. Kurz vor Halbzeit hatte sich mit Maximo Quiles wieder ein neuer Spitzenreiter in Szene gesetzt. Unter den Top-10 wechselten die Positionen mit jeder Kurve, wobei sich Jose Antonio Rueda direkt ans Hinterrad der KTM von Quiles gesetzt hatte – und Piqueras auf 9 unterwegs war. Als die Meute in die zweite Rennhälfte ging, hatte Rueda bereits eine Hand auf der WM-Trophäe.

Doch die Moto3-Kollegen machten Rueda keine Geschenke. Jetzt hatte sich wieder Fernandez auf Platz 1 gesetzt und auch Munoz und Carpe schenkten sich in der Spitzengruppe keinen Meter.

Sieben Runden vor Schluss übernahm der Fast-Weltmeister die Initiative und drückte sich erstmals an die Spitze. Der zweikampfstarke David Munoz nahm die Verfolgung auf. Einen Umlauf später schrumpfte die Spitzengruppe. Furusato, Almansa und Carpe kollidierten und alle drei Youngster gingen zu Boden.

Durch den Vorfall war auch etwas Luft für das aus Rueda, Munoz und Fernandez bestehende Führungstrio entstanden. Als dann auch noch Piqueras eine Long-Lap-Strafe für Abkürzen erhielt, schien der Titel entschieden. Mit Piqueras zurück aus der Strafschleife konnte sich Rueda nur noch selbst schlagen.

Während Rueda den Titel im Visier hatte, erlebte die deutsche Intact-Mannschaft ein Drama, denn David Munoz ging hart zu Boden. Drei Runden vor Schluss wurde der GP abgebrochen und Jose Antonio, zu diesem Zeitpunkt auf Platz 2, erreichte das Parc Fermé als neuer Moto3-Weltmeister.

Nach der roten Flagge blieb es spannend, denn die Rennleitung hatte Adrian Fernandez für seinen Rempler gegen Munoz mit einer Zeitstrafe belegt. Da zudem Maximo Quiles eine doppelte Long-Lap bekam, nicht aber absitzen konnte, wurde das Resultat noch einmal auf den Kopf gestellt. 

Als die finale Liste ausgeteilt wurde tauchte Weltmeister Rueda auch als GP-Sieger, der zehnte in 2025, auf. Dahinter im Chaos Luca Lunetta und zur großen Überraschung Guido Pini. Während sich die Intact-Mannschaft über das erste Podium des Italieners freute, war man zugleich in Sorge um den aus dem Rennen gecrashten David Munoz, der ins Medical Centre gebracht wurde.

Angel Piqueras, der das WM-Match bis dahin offen gelassen hatte, landete auf Platz 6 hinter Maximo Quiles und Jacob Roulstone, der seine beste GP-Zielankunft feierte.

Noah Dettwiler fuhr lange einen guten Indonesien-GP, hielt sich in der zweiten Gruppe, konnte im Finale aber keine Plätze gutmachen. Platz 17 für den Schweizer.

Ergebnisse Moto3 Mandalika, Rennen (5. Oktober):

1. Jose Antonio Rueda (E), KTM, 18 Runden in 29:28,292 min
2. Luca Lunetta (I), Honda, +0,305 sec
3. Guido Pini (I), KTM, +0,388
4. Maximo Quiles (E), KTM, +3,027
5. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +4,978
6. Adrian Fernandez (E), Honda, +5,747
7. Angel Piqueras (E), KTM, +6,154
8. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +16,144
9. Stefano Nepa (I), Honda, +16,483
10. Joel Kelso (AUS), KTM, +20,248
11. Matteo Bertelle (I), KTM, +21,065
12. Dennis Foggia (I), KTM, +21,378
13. Ruche Moodley (ZA), KTM, +22,168
14. Marco Morelli (RA), Honda, +24,795
15. Eddie O’Shea /GB), Honda, +24,973
16. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +25,104
17. Noah Dettwiler (CH), KTM, +30,833

WM-Stand nach 18 von 22 Rennen:

1. Rueda, 340 Punkte (Weltmeister). 2. Piqueras 231. 3. Quiles 217. 4. Munoz 197. 5. Kelso 159. 6. Carpe 157. 7. Fernandez 137. 8. Yamanaka 123. 9. Perrone 121. 10. Furusato 107. 11. Almansa 103. 12. Lunetta 95. 13. Foggia 94. 14. Pini 93. 15. Roulstone 61.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 450 Punkte. 2. Honda 232.

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