Honda in Rücklage: «Es liegt am Motor und am Chassis»

Von Matthias Dubach
Beim Almeria-Test hatte das HRC-Werksteam von Emilio Alzamora gegen KTM einen schweren Stand. Dem Teamchef blieb nur der Zweckoptimismus.

Nach dem ersten Test des Jahres in Almeria mit den Grand-Prix-Fahrern auf ihren Motorrädern für die kommende Moto3-Saison steht fest: HRC konnte seine komplett neu entwickelte NSF250R über den Winter nicht so weit verbessern, dass Klassenprimus KTM in Ehrfurcht erstarren müsste. Auf der 4-km-Strecke im Hinterland von Almeria büssten die Honda-Werkspiloten beim Bestzeitenvergleich 0,4 sec ein.

«Im Moment ist eine Lücke zu KTM da. Aber wir müssen weiterhin zuversichtlich bleiben, dass wir den Anschluss schaffen», sagte Emilio Alzamora, Teamchef beim Honda-Werksteam Estrella Galicia 0,0.

Dabei liess HRC sogar im Januar während des Testverbots das Alzamora-Team mehrmals antanzen, um die Fortschritte zu überprüfen. Diese Tests wurden vom Juniors-Team durchgeführt, weil die GP-Stars Alex Rins und Alex Márquez erst wieder im Februar ran durften.

Aber auch mit den GP-Siegern im Sattel machte Honda keinen Sprung nach vorne. Alzamora wirkte nach dem Almeria-Test ernüchtert, auch wenn er zu SPEEDWEEK.com sagte: «Ich denke, man sollte den ersten Test nicht überbewerten, denn unsere Jungs haben eine lange Winterpause hinter sich. Sie haben viel Zeit im Kraftraum oder auf dem Motocross-Bike verbracht, aber eben nicht auf einer GP-Maschine. Wir sind aber sehr glücklich, denn Honda hat viel gearbeitet und sie haben viele, viele neue Teile hergebracht.»

Scheinbar ohne durchschlagenden Erfolg. «Wir wissen, dass wir bis zum letzten IRTA-Test im März noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Wir müssen an beiden Bereichen arbeiten: Am Motor und am Chassis. «Wir müssen uns in vielen Bereichen verbessern», stellte der Ex-Weltmeister fest.

Insider im Fahrerlager spekulieren längst, dass Honda beim neu entwickelten Motor zu konservativ vorging. Nun rennt die Zeit davon. In rund einem Monat müssen für die insgesamt sechs Werksfahrer die ersten zwölf Einsatzmotoren bei der Teamvereinigung IRTA zum Verplomben abgegeben werden. «Sie arbeiten noch immer am Motor», meinte Alzamora mit Blick auf die HRC-Techniker in seiner Box. «Wir haben nicht ein grosses Problem, es sind viele kleine Sachen. Wir müssen einfach die Dinge ausprobieren, die wir bekommen. Du kennst ja den japanischen Stil, sie erklären nicht, was sie bringen… Wir haben hier aber jedenfalls neue Teile für den Motor und das Chassis bekommen.»

Alex Rins wurde 2013 auf Werks-KTM Vizeweltmeister, verzichtete auf den Aufstieg in die Moto2-WM und soll nun für Honda die mittlerweile 25 Grands Prix andauernde Siegesserie von KTM- und Kalex-KTM-Piloten beenden. Doch am 23. März beginnt in Katar bereits die WM-Saison. «Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir in Katar einen Motor haben werden, mit dem um den Sieg gekämpft werden kann. Deswegen haben wir ja den Hersteller gewechselt, um einen Vorteil zu haben, den die anderen nicht haben. Wir glauben weiterhin daran, dass wir in Katar vorne dabei sein werden», erklärte Alzamora.

Viel anderes als Zweckoptimismus bleibt dem erfolgreichen Teamchef derzeit nicht übrig. Beim IRTA-Test von nächster Woche wird sich Honda erstmals bei offizieller Zeitmessung der 19-köpfigen KTM-Meute (KTM, Kalex-KTM und Husqvarna) stellen müssen.

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