Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Honda holt auf: «Aber die Rennen kommen etwas früh»

Von Matthias Dubach
Auch beim letzten IRTA-Test vor dem Saisonstart brachte Honda für das Moto3-Projekt Updates wie einen neuen Auspuff mit, der Abstand zu KTM wird kleiner. Teamchef Emilio Alzamora wünscht sich aber mehr Zeit.

Am ersten Testtag in Jerez dominierte die KTM/Husqvarna-Fraktion wie gewohnt in diesem Winter, auf der Zeitenliste wurden die ersten sieben Plätze von Fahrern mit österreichischen Bikes besetzt. Aber im Lager von Honda hellten sich die Mienen trotzdem auf: Efren Vazquez aus dem Racing Team Germany büsste als Achter 0,456 sec auf die Bestzeit von Romano Fenati ein, Alex Márquez als Zehnter 0,486 sec und der nach seiner OP noch angeschlagene Alex Rins auf dem elften Rang 0,547 sec.

«Ja, der Abstand scheint kleiner zu sein. Wir sind im Moment sehr zufrieden», sagte Emilio Alzamora, Teamchef von Márquez und Rins bei Estrella Galicia 0,0 und damit Verantwortlicher im HRC-Werksteam. Bei den bisherigen Tests blieben die neuen Werks-Honda aber stets einen Schritt zurück. Die HRC-Techniker arbeiten unermüdlich daran, die NSF250RW konkurrenzfähiger zu machen, auch für den letzten Test vor dem Saisonstart lieferte Honda Updates.

«Die Leistung des Motors ist jetzt sehr gut. Honda hat seit dem letzten Test in Jerez einen grossen Schritt gemacht. Das Problem ist einzig, dass wir noch Zeit brauchen, um alles einzustellen und anzupassen. Uns geht etwas die Zeit aus, jetzt sieht das Wetter auch wieder nicht so gut aus», bedauerte Alzamora am bewölkten Mittwoch im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Auch der Privattest im Vorfeld im MotorLand Aragón konnte dazu nicht genutzt werden. «Es dauert einfach etwas, um Dinge wie die Motorbremse sauber zu justieren, das Set-up gut hinzubekommen, die Elektronik richtig einzustellen… Es scheint, dass wir dafür noch etwas mehr Zeit brauchen. Wir haben in Aragón Pech gehabt, wir haben wegen des starken Windes zwei Tage nur in der Box verbracht.»

Während HRC das KTM-Motorenkonzept mit einer Bohrung von 81 mm nachahmte, wird mit dem Doppelauspuff unter der Sitzbank ein anderer Weg beschritten. In Jerez ist Rins mit einer neuen Version der «Doppelflöte» unterwegs. Alzamora: «Ich kenne die Details des neuen Auspuffs nicht. Ich weiss nur, dass HRC-Techniker jeden Tag hart arbeiten, um in Katar in bestmöglicher Form antreten zu können. Wir bleiben zuversichtlich, auch wenn wir wissen, dass die ersten Rennen für uns ein bisschen früh kommen. Aber man weiss nie, wir wissen nicht, was in Katar alles passieren kann. Das Team und die Fahrer bleiben jedenfalls positiv eingestellt.»

Racing Team Germany baut Verkleidungsteile

Während das Estrella-Galicia-Team bei der Entwicklungsarbeit federführend ist, spielen die Teams Saxoprint-RTG und Ongetta nur die zweite Geige. Die deutsche Mannschaft um Teamchef Dirk Heidolf wird in Absprache mit Honda auch einige Verkleidungsteile selber herstellen. Heidolf: «Es gibt ein paar Sachen, die wir selber probiert haben und die wir jetzt auch Honda geben können. Wir haben das voriges Jahr schon gemacht, Stillstand ist Rückschritt. Wir machen auch selber nochmals ein Schutzblech, da kommen schon noch ein paar Sachen. Das Know-how dafür haben wir, das wollen wir weiterhin nutzen. Es ist nicht so, dass wir mit Honda unzufrieden sind, wir haben einfach gesagt, dass wir wieder in die gleiche Richtung wie letztes Jahr gehen wollen. Wir verwenden die bisherigen Teile und versuchen selber, etwas zu verbessern. Wenn es besser wird, geben wir es auch an Honda weiter.»

Testzeiten Jerez, Moto3, Dienstag, 11. März
Pos. Fahrer Zeit Diff.
1. Romano Fenati (I/KTM) 1:47.242
2. Karel Hanika (CZ/KTM) 1:47.348 0,106
3. Jack Miller (AUS/KTM) 1:47.423 0,181
4. Danny Kent (GB/Husqvarna) 1:47.494 0,252
5. Niccolo Antonelli (I/KTM) 1:47.549 0,307
6. Isaac Viñales (E/KTM) 1:47.557 0,315
7. Francesco Bagnaia (I/KTM) 1:47.650 0,408
8. Efren Vazquez (E/Honda) 1:47.698 0,456
9. Jakub Kornfeil (CZ/KTM) 1:47.699 0,457
10. Alex Marquez (E/Honda) 1:47.728 0,486
11. Alex Rins (E/Honda) 1:47.789 0,547
12. Miguel Oliveira (P/Mahindra) 1:48.137 0,895
13. Eric Granado (BRA/KTM) 1:48.212 0,970
14. Livio Loi (B/Kalex-KTM) 1:48.313 1,071
15. Philipp Öttl (D/Kalex-KTM) 1:48.340 1,098
16. Brad Binder (ZA/Mahindra) 1:48.353 1,111
17. Alessandro Tonucci (I/Mahindra) 1:48.610 1,368
18. Niklas Ajo (FIN/Husqvarna) 1:48.696 1,454
19. Arthur Sissis (AUS/Mahindra) 1:48.900 1,658
20. John Mcphee (GB/Honda) 1:49.000 1,758
21. Juanfran Guevara (E/Kalex-KTM) 1:49.048 1,806
22. Zulfahmi Khairuddin (MAL/Honda) 1:49.111 1,869
23. Ana Carrasco (E/Kalex-KTM) 1:49.129 1,887
24. Alexis Masbou (F/Honda) 1:49.178 1,936
25. Scott Deroue (NL/Kalex-KTM) 1:49.309 2,067
26. Enea Bastianini (I/KTM) 1:49.398 2,156
27. Jules Danilo (F/Mahindra) 1:49.882 2,640
28. Luca Grünwald (D/Kalex-KTM) 1:50.034 2,792
29. Matteo Ferrari (I/Mahindra) 1:50.073 2,831
30. Andrea Locatelli (I/Mahindra) 1:50.268 3,026
31. Bryan Schouten (NL/Mahindra) 1:50.278 3,036
32. Gabriel Ramos (VEN/Kalex-KTM) 1:52.050 4,808
33. Hafiza Rofa (MAL/KTM) 1:53.530 6,288

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