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Luca Grünwald über Kiefer, Kalex-KTM und Jetlag

Von Sharleena Wirsing
Luca Grünwald bestreitet 2014 seine erste Moto3-Saison für das Kiefer-Team. Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach er über seine Entwicklung, die neue Kalex-KTM und das Leben als Rennfahrer.

In diesem Jahr absolviert Luca Grünwald seine erste Saison in der Moto3-WM. 2013 bestritt er bereits die Moto3-Rennen in Australien und Motegi für das Kiefer-Team. Einen Tag nach dem IDM-Finale auf dem Lausitzring befand er sich bereits im Flugzeug nach Australien und ersetzte dort den verletzten Florian Alt. Auf Phillip Island erreichte Grünwald auf Anhieb den 22. Rang, während er in Motegi ausschied.

Beim Saisonauftakt in Katar erreichte der 19-Jährige den 22. Platz. In Austin sorgte ein Kupplungsproblem für einen Frühstart und Grünwald überquerte die Ziellinie auf Rang 23. Das darauffolgende Rennen in Argentinien konnte er nicht beenden. Grünwald stürzte. Seit dem Jerez-GP ist Grünwald mit einer diesjährigen Kalex-KTM für Kiefer Racing unterwegs. Er erreichte mit der neuen Maschine den 26. Platz. In Le Mans fuhr er mit Rang 18 sein bisher bestes Resultat ein.

Luca, in Le Mans hast du mit Platz 18 dein bisher bestes Ergebnis in dieser Saison erreicht. Wie lief das Rennen aus deiner Sicht?

Das Rennen lief ganz gut, aber der Abflug vom Samstag steckte mir natürlich noch in den Knochen. In den ersten Runden konnte ich noch nicht meine schnellsten Zeiten fahren und die Gruppe vor mir ist entwischt, weil sie gleich von Anfang an einen hohen Speed hatten. Danach war nicht mehr drin als der 18. Platz. In den letzten Runden hatte ich leichte Schmerzen. Trotzdem war das Rennen ganz in Ordnung.

Wie lautet dein Fazit nach den ersten fünf Saisonrennen?

In Katar fingen wir relativ gut an. Schade war, dass ich in Austin das Problem mit der Kupplung hatte, denn so war das Rennen gelaufen. Beim Argentinien-GP ging es gut weiter, aber leider wurde ich gleich zu Beginn des Rennens von einem Gegner nach außen gedrückt. Später bin ich dann auch noch gestürzt. In Jerez ging einfach nicht viel. Ich bin dort beim Testen schon nicht so gut klargekommen. Ich war mir nicht so sicher auf dem Bike und es wurde von Training zu Training schlimmer. Die Umstellung auf die neue Maschine hat mit Sicherheit auch eine Rolle gespielt. Ich lerne mit jedem Training und jedem Rennen dazu. Ich denke, dass ich mich noch weiter steigern kann.

Seit dem Jerez-GP bist du mit der diesjährigen Kalex-KTM unterwegs. Wie groß ist der Unterschied zum letztjährigen Modell?

Der neue Rahmen hat schon einige Vorteile. Er ist etwas steifer und die Gewichtsverteilung ist anders. Es lastet nun mehr Gewicht auf dem Vorderrad. Dadurch muss man das Motorrad etwas anders fahren. Es dauert natürlich ein bisschen, bis man sich daran gewöhnt hat.

Du absolvierst 2014 deine erste Saison als Stammfahrer. Wie schwierig war die Umstellung, nachdem du bereits im letzten Jahr Wildcard-Einsätze in Australien und Japan bestritten hast?

Es ist trotzdem eine Umstellung, wenn man dauerhaft dabei ist. Doch es ist meine Rookie-Saison und man muss von Rennen zu Rennen denken. Ich bin noch unerfahren und muss einfach sehen, dass ich so gute Ergebnisse wie möglich erreiche. Man ist immer und in jedem Rennen am Limit, was man in nationalen Meisterschaften manchmal gar nicht sein muss. Das ist eine der schwierigsten Sachen. Daran muss ich einfach noch arbeiten.

Was hat sich in deinem Leben verändert, seit du ein Fahrer der Weltmeisterschaft bist?

Das viele Reisen ist ein großer Unterschied. Doch es ist schön, weil man viel herumkommt. Manchmal ist es schon sehr stressig, wie von Argentinien nach Jerez. Das war meiner Meinung nach ziemlich ungünstig geplant, denn eigentlich saßen wir tagelang fast nur im Flieger und jeder hatte in Jerez mit dem Jetlag zu kämpfen. Aber das ist einfach so und damit muss man klarkommen. In den ersten Jahren ist das alles kein Problem, aber nach zehn Jahren hat man vielleicht keine Lust mehr auf die vielen Reisen. Vielleicht komme ich ja mal irgendwann so weit, dann kann ich es dir genauer sagen. [grinst]

Wie kannst du dich im Hinblick auf die nächsten Rennen noch verbessern?

Das Level ist sehr hoch und die Zeiten sind viel schneller als im letzten Jahr. Ich muss mich im Qualifying verbessern, damit ich in den ersten Kurven meinen Platz halte und dann schnell im Kampf um die Punkteränge dabei bin. Wenn man den Anschluss hat, muss man die ersten sechs oder sieben Runden schnell sein. In diesem Zeitraum werden aktuell nämlich die Rennen entschieden.

Kennst du die Strecke von Mugello? Wie gefällt sie dir?

Ich war dort bereits zu einem Lauf der Italienischen Meisterschaft vor zwei oder drei Jahren mit dem Freudenberg-Team. Damals fuhr ich eine normale Moto3-Honda. Dadurch war die Gerade sehr, sehr lang. [lacht] Es ist eine schöne Strecke und ich kenne sie zumindest von diesem Einsatz.

Was sind deine Ziele für den Rest der Saison?

Ich will mich weiter verbessern. Dann habe ich es auch drauf, Punkte zu holen. Dafür werden wir noch ein paar Rennen brauchen, aber in Le Mans war ich nicht weit entfernt.

Wie gut hast du dich im Kiefer-Racing-Team eingefunden?

Ich fühle mich sehr wohl. Es sind nette Leute, die von dem, was sie da machen, sehr viel Ahnung haben. Ich kannte die Truppe bereits von den Wildcard-Einsätzen im letzten Jahr.

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