Selbstkritik: Sam Lowes über seinen grossen Fehler

Von Otto Zuber
Aprilia-Neuzugang Sam Lowes weiss: «Im GP-Sport kann man sich nicht so viele Fehler erlauben, wenn man den Titel holen will»

Aprilia-Neuzugang Sam Lowes weiss: «Im GP-Sport kann man sich nicht so viele Fehler erlauben, wenn man den Titel holen will»

MotoGP-Aufsteiger Sam Lowes wagt noch einmal einen Blick auf die Saison 2016 und übt sich dabei in Selbstkritik. Der 26-jährige Brite verrät, was er rückblickend anders machen würde.

Derzeit bereitet sich Sam Lowes auf seinen Einsatz beim MotoGP-Test in Sepang vor, der am 30. Januar startet. Der Aprilia-Neuzugang wird dort wieder mit der RS-GP ausrücken, um fleissig Erfahrungskilometer mit seinem neuen Arbeitsgerät zu sammeln.

Bisher lief es für de MotoGP-Rookie allerdings nicht nach Wunsch. Der zweitägige MotoGP-Test in Valencia Ende November 2016 verkürzte sich für ihn auf einen Tag, nachdem er sich bei einem Sturz schmerzhafte Prellungen zugezogen hatte. Auch in Jerez kam er nicht auf Touren und musste sich am Ende mit dem letzten Platz auf der Zeitenliste begnügen.

Immerhin: Wie man mit Enttäuschungen umgeht, durfte Lowes im vergangenen Jahr lernen. 2016 trat er für das Gresini-Team in der Moto2-WM an – und zwar mit einem klaren Ziel, wie er den Kollegen von «crash.net» erzählt: «Natürlich war der Titel am Anfang noch das Ziel, rückblickend kann man also nicht anders als enttäuscht sein.»

«Bis zum Rennen in Silverstone lief es gut und selbst das Wochenende in Grossbritannien war nicht schlecht, bis ich mit Johann Zarco kollidierte. Ich war unglaublich enttäuscht, und habe mir dadurch auch noch die nächsten paar Rennen versaut. Ich war richtig sauer», erinnert sich der MotoGP-Aufsteiger, und gesteht: «Das Schlimmste war, dass es an diesem Wochenende geschah, denn ich habe in meiner GP-Zeit noch nie auf heimischem Asphalt gewonnen.»

Doch Lowes gesteht auch: «Auch wenn sich der Zorn richtig anfühlte, denke ich doch, dass ich deshalb mit Wut im Bauch und deshalb etwas zu aggressiv unterwegs war, und das ist bei meinem Fahrstil alles andere als ideal für ein Moto2-Bike.» Und er verteidigt sich gleich darauf: «Klar, man kann sagen, dass ich mich zu sehr von der Silverstone-Enttäuschung habe beeinflussen lassen. Doch nur ich weiss, wie viel mir dieses Rennen bedeutet und ich bin auch nur ein Mensch.»

«Nach Silverstone musste ich einige Ausfälle hinnehmen und bevor ich mich versah, stand ich mit dem Rücken an der Wand», erzählt Lowes weiter. «Als ich dann in Aragón einen guten WM-Lauf hatte und Zarco nicht zu weit weg war, dachte ich, dass ich noch eine Chance auf den Titel habe. Doch dann kamen die drei Übersee-Rennen und die waren ein Albtraum!»

«Es ist eigenartig, wenn man beim ersten dieser WM-Läufe gut abschneidet, dann scheint sich das durchzuziehen. Doch wenn man ein schlechtes Rennen erwischt, dann ist es schwierig, sich von diesem Tiefschlag wieder zu erholen», fügt der dreifache GP-Sieger seufzend an.

«Es ist, wie es ist. Ich erlebte ein schlechtes Saisonende und habe deshalb nicht erreicht, was ich mir vorgenommen hatte. Aber ich habe auch einiges, worauf ich stolz sein kann. Ich habe Rennsiege gefeiert, einige Podestplätze errungen und eine Pole-Position geholt. In gewisser Hinsicht bin ich also auch zufrieden. Aber man muss klar sagen: Im GP-Sport kann man sich nicht so viele Fehler erlauben, wenn man den Titel holen will. Das muss ich hinnehmen und nun nach vorne blicken», fasst Lowes zum Schluss zusammen.

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